Pila Muralia

Sind die Pfähle in dem Bild nicht kleiner? (Wie, meine ich, auch Caesar das beschreibt.)
Zudem ist nur von angespitzten Holzpfählen, nicht von den Schanzpfählen die Rede.
Und Graben?
 
Endlich wurde das Geheimnis der Holzpfähle gelöst. Die alberne Junkelmann-Konstruktion können wir zu den Akten legen.

Was hat das Foto mit den 150 - 190 cm langen Holzpfählen zu tun, die Junkelmann unter dem Stichwort "Pilum Murale" beschreibt?

Die sehen so aus:

AF63.jpg

9 Festungskrieg


Was auf Deinem Link zu sehen ist, sieht hingegen völlig anders aus:
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Endlich wurde das Geheimnis der Holzpfähle gelöst. Die alberne Junkelmann-Konstruktion können wir zu den Akten legen. Wie Jürgen Schindler und ich bereits seit Jahren vermuten wurden diese in den Gräben als Annäherungshindernis eingesetzt. Quasi als Spanische Reiter.

Archäologen entdecken römische Militärlager in Bad Ems
Ich habe den Bericht des SWR so verstanden, dass es sich bei dem Lager in Bad Ems um ein festes Militärlager mit Gebäuden und Türmen handelte und eben nicht um ein Marschlager handelt.
Es handelt sich hier eher um eine feste Palisade. Jedenfalls wurde sie nicht abgebaut.

Die Pila Muralia war hingegen als tragbarer Bausatz zur schnellen Befestigung von Zeltlagern gedacht. Der leichte Abbau und die Wiederverwendung war eingeplant. So war jedenfalls die theoretische Deutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Wiki Pilum murale – Wikipedia konnten diese Pila in mehrfacher Hinsicht verwendet werden, was auch literarisch und experimentalarchäologisch belegt ist:

  • als Wurfgeschoß
  • als transportable Lagerumwehrung
  • als Annäherungshindernis in der Art eines spanischen Reiters (in dieser Funktion nach meinem Verständnis aber nur experimentalarchäologisch belegt)

Jetzt ist das Bild von dem Fund und Befund bei Bad Ems für mich nicht so eindeutig, dass ich mir vorstellen kann, wie diese Anlage während des Gebrauchs ausgesehen haben könnte. Es ist überhaupt schon erstaunlich, dass diese so lange im Boden überdauert hat.

Möglicherweise handelt es sich dabei auch um Annäherungshindernisse, wie im Bellum Gallicum (7, 73 bei der Belagerung von Alesia) beschrieben:

(2) Er glaubte also, zu dem, was bereits vollendet war, noch Zusätze machen zu müssen, um so zum Schutz des Ganzen weniger Krieger zu brauchen. Daher haute man Baumstämme oder recht starke Äste ab, die man am Ende abschälte und zuspitzte; dann zog man fünf Fuß tiefe fortlaufende Gräben. (3) In sie schlug man diese Stämme so ein, dass sie, ganz unten auf dem Grund der Gräben aneinander gebunden und gegen das Herausreißen geschützt, mit ihren Zweigen und Ästen hervorragten.​

Caesar - De bello Gallico 7,63-75: Caesars Belagerungswerk gegen Alesia

Möglicherweise auch eine Art Lilie: Lilia (Verteidigungsanlage) – Wikipedia
 
Ich habe den Bericht des SWR so verstanden, dass es sich bei dem Lager in Bad Ems um ein festes Militärlager mit Gebäuden und Türmen handelte und eben nicht um ein Marschlager handelt.
Es handelt sich hier eher um eine feste Palisade. Jedenfalls wurde sie nicht abgebaut.

Die Pila Muralia war hingegen als tragbarer Bausatz zur schnellen Befestigung von Zeltlagern gedacht. Der leichte Abbau und die Wiederverwendung war eingeplant. So war jedenfalls die theoretische Deutung.
Warten wir ab, bis die Ausgrabung vollendet und der noch in der Erde steckende Teil der Hölzer sichtbar ist.
 
Ob Schanzpfähle und Pila Muralia gleichzusetzen sind, dazu hatten wir schon eine Diskussion. Die Literatur scheint dabei zu bleiben, obwohl ich noch nie gehört habe, dass sie geworfen wurden. Nun, es mag ja vielleicht auch ein Homonym gewesen sein.

Die Ausgräber sprechen ausdrücklich von Annäherungshindernissen a la Caesar, nicht von Schanzpfählen.

Auf dem Foto ist keinerlei Palisade zu sehen.

Was zu sehen ist, wenn ich die Maßstäbe nicht falsch deute, ist wesentlich kleiner als Schanzpfähle. Das schrieb ich, das schrieb Sepiola. Wenn sie zur Hälfte vergraben sind, sind die "angespitzten Pfähle" nur halb so groß.
 
Im Anhang sind welche aus Oberaden zu sehen. Diese kommen denen von Bad Ems schon sehr nahe. Auch in Oberaden sieht nicht einer wie der andere aus.
 

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