Pistolenfund

auf wie viele Divisionen kann man das eingrenzen? Habe ich die möglichkeit anhand der Daten der Waffe das Suchfeld irgendwie weiter einzugrenzen?
 
hast du Ahnung von Waffen??? Kannst du mir dann mal sagen wann die Waffe gebaut wurde...wann eingesetzt....von wem...alles was halt so möglich ist!!!
 
Der Totenkopf sieht sehr ähnlich aus, wie der auf der Mütze von August Mackensen, also von den Totenkopf-Husaren. Die Zahl 1915 würde auch auf eine Herstellung in diesem Jahr und die Verwendung im 1. WK hinweisen, vermutlich durch einen Husaren-Offizier.

Die Parabellum-Pistole wurde von Georg Luger auf der Grundlage des Entwurfs von Hugo Borchardt entwickelt und bei DWM in Berlin hergestellt. Das Patent stammt von 1898 und das erste Modell (Parabellum-Pistole System Borchardt-Luger Modell 1900) wurde 1900 von der Schweizer Armee im Kaliber 7,65 Parabellum adoptiert.

1902 kam das erste Modell im Kaliber 9 mm Parabellum heraus, das heute am weitesten verbreitete Kaliber für Faustfeuerwaffen.

1904 wurde diese Pistole mit Griffsicherung und etwas längerem Lauf als M04 von der kaiserlichen Marine eingeführt.

1908 wurde sie vom Heer als P08 in dem dir bekannten Modell eingeführt.

1914 und 17 kamen Varianten in form der "Artillerie-Pistole" mit langem Lauf, Karabiner-Visier und Schulterstock heraus. Eine Interessante Variante dazu war das Schneckenmagazin mit 32 Schuß, was diese Waffe praktisch zum Selbstladekarabiner machte (nur halbautomatisch). Dieses Magazin wurde auch von der ersten Maschinenpistole von Hugo Schmeisser verwendet.

Nach 1914 wurde sie auch in der königlichen Gewehrfabrik in Erfurt und noch später bei Simson & Cie in Suhl, Mauser in Oberndorf und bei Heinrich Krieghoff auch in Suhl hergestellt.

1922 wurden sogar mehrere tausend in England bei Vickers Armstrong für die Holländer gebaut.

Weitere wurden in Bern für die Schweizer Armee und für den zivilen Markt hergestellt.

Ab 1936 kamen Pläne auf sie im deutschen Heer zu ersetzen. Die Wahl sollte zwischen der Mauser HSv und der Walther Heerespistole stattfinden. Letztere wurde letzlich als P38 eingeführt. Bis 1941 sollten alle ersetzt werden, das ist jedoch nie vollkommen geschehen ist.

(Quelle: Ian Hogg, Military smallarms of the twentieth century)
 
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Hier ist ein Bild von Mackensen:

AugustvonMackensen.jpg
 
Die andere Pistole ist eine Sauer Selbstladepistole "Behördenmodell" im Kaliber 7,65 auto (In den USA 32 ACP nicht die selbe Patrone wie die oben erwähnte 7,65 Parabellum, die wesentlich stärker war und Flaschenform aufwies).

Der Abnahmestempel über dem Abzugsbügel weist vermutlich auf das Herstellungsjahr 1937 hin.

Der Entwurf stammt zwar von 1913 sie wurde jedoch viel in den 20er und 30er als Polizeiwaffe und gelegentlich beim Militär genutzt.

(selbe Quelle wie oben)

Die Griffschalen aus Holz sind nicht die ursprünglichen und die Waffe ist sehr grob behandelt worden, vermutlich hat jemand Rost abgeschmirgelt.

Die Parabellum dürfte einiges Wert sein, die Sauer kaum. Der Historische Wert der ersten ist auch wesentlich höher.
 
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Hier ist eine interessante Seite zur Parabellum:

National Firearms Association - The Luger Pistol

Wenn der Knopf am Magazin aus Holz ist (und so sieht es auf dem Foto aus) ist es definitiv ein frühes Modell.

Die Zahl auf der Oberseite ist auch das Herstellungsjahr. Wenn der Holster auch das Jahr und Seriennummer aufweist, ist dieses der Originalholster der Waffe. Bei Sammlern ist diese Kombination sehr begehrt da selten. Wenn das Ersatzmagazin noch dabei ist und auch die letzten 2 Zahlen der Seriennummer aufweist, ist es ein Sechser im Lotto.
 
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definitiv aus Holz aber das Reservemagazin fehlt. Kann man jetzt einen Soldaten oder einen Besitzer zurückverfolgen....vielleicht durch die Seriennummer? Nun frage ich mich wie der die drei Gegenstände auf den selben Dachstuhl gelangen konnten! Die Luger ist aus dem ersten Weltkrieg und die anderen beiden Sachen aus dem zweiten.
 
definitiv aus Holz aber das Reservemagazin fehlt. Kann man jetzt einen Soldaten oder einen Besitzer zurückverfolgen....vielleicht durch die Seriennummer? Nun frage ich mich wie der die drei Gegenstände auf den selben Dachstuhl gelangen konnten! Die Luger ist aus dem ersten Weltkrieg und die anderen beiden Sachen aus dem zweiten.

Anhand der Seriennummer ist m.M. nach ausgeschlossen. Man könnte höchstens versuchen herauszufinden, ob in einen der drei entsprechenden Husarenregimentern jemand mit diesen Initialen diente. Da es wohl ein Offizier war, müssten darüber eigentlich Unterlagen vorhanden sein. Eventuell kamen die Initialen jedoch erst später auf den Holster.

Wie die drei Sachen zusammen kamen, ist eine andere Frage. Auch wenn die Parabellum ursprünglich aus dem ersten WK stammt, haben doch viele Offiziere in beiden Kriegen gedient und ihre alte Dienstwaffe weiter verwendet (mein oben erwähnter Großonkel z.B.) bzw. ist es in der Familie weitergegeben worden, da die Pistolen zumeist Privatbesitz waren.

Es kann auch einfach sein, dass sie nach dem Krieg abgeliefert oder beschlagnahmt wurde. Es wurden damals sogar Säbel und Blankwaffen eingezogen. In einem Dokumentarfilm war zu sehen wie jemand eine Hellebarde bei der Militärpolizei abgab. Es kann auch ein Sammler nachträglich zusammengekauft oder getauscht haben. Meine Großmutter tauschte ihr Mutterkreuz an einen GI gegen einen Pfund Butter. Der wird das in den USA vermutlich als Ritterkreuz vorgeführt haben.
 
Okay....also werde ich das erst mal versuchen. Genau das war auch mein Gedanke....jemand könnte es einfach zusammen getragen haben... oder in beiden Kriegen gedient haben. Vorangig will ich die P08 erforschen. Danke schon mal!!!
 
Bei Auktionen werden für die Parabellum zwischen 1.000 und 3.500 U$S bezahlt.

Hier wird das selbe Modell wie das dargestellte für ca. 2.000 $ angeboten:

1915 Imperial

Eure ist jedoch in besseren Zustand und dürfte etwas mehr wert sein.

Die Sauer ist dagegen höchstens 100 bis maximal 200 $ wenn du jemanden findest der auf Gestapo o.Ä. steht (in den USA nicht auszuschliessen).
 
Das ist ein unverändertes Heeresmodell .
Die P 08 hat keine Übernahmestempel, soweit ich das sehe und ist daher
nach dem WK I nicht bei anderen Einheiten verwendet worden.
Reichswehr , Polizei , Zoll usw mussten ihre Waffen nach 1919 zusätzlich
kennzeichnen , wenn sie vom Kaiserheer übernommen wurden.
Sie muss also in Privatbesitz verbleiben sein oder war eine Beute des WK I,
die nach den USA kam.
Bei der Werteinschätzung ist nichts hinzuzufügen.

Die Sauer ist eine Waffe, welche auch privat während der Weimarer Zeit
erworben werden konnte.Auch manche Behörden führten diese zB.
Kriminalpolizeien oder Gerichtsbeamte.
Oft trugen auch NSDAP - Funktionäre dieses Modell.
Zum Wert ist da schwierig etwas zu sagen, das ist Nachfragesache.
 
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Ein Hinweis am Rande:

Bei den GI´s waren diese Pistolen, insbesondere die 08, überaus beliebte Beutestücke.
Ich kenne die Geschichte der Besetzung eines größeren Industrieunternehmens, der Werkschutz hatte 2 MG´s haben die GI´s die Schlösser entnommen und die Dinger ein paar Mal an die nächste Mauerecke geschlagen, die Kiste mit Pistolen wurde unter fröhlichem Grinsen eingesackt. Am Abend wäre ein Major in Begleitung eines US-Militärpfarrers nochmals aufgetaucht, mit dem Bemerken, dass hier sein Freund (der Pfarrer) auch so eine Pistole haben wolle.
 
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