Fur mich ist am wichtigsten bei "Katyń", was Wajda gestern geschprochen hat - dass man wahrscheinlich diesen Film auch im Russland sehen konnen wird. Dank der Aktiovitat der russischen Intellektualisten aus der "Memorial"-Stifftung. "Memoriał" wurde von ehem. sovjetischen Opposition-Mitglieder geschafft. Sie bemuhen sich heute, um die Verbrechenen der Stallin-Zeit zu demaskieren und Moral-Genugtuung fur den Opfern zu erreichen. Fur sie ist also Katyń-Massaker nicht nur die Frage der russisch-polnischen Relation. Das Polen will, um Katyń, Ostaszkowo, Starobielsk, Kozielsk und Miednoje als das "Verbrechen gegen Menschheit" (genau wie Nazi-Lagern in der Vergangenheit) offiziel anzuerkennen. Russland wird das aber nie machen, weil es die zu ernsten internationallen Konsequenzen geben wuerde - die Massaker der 15 000 pol. Offiziere in Kantyń war doch keine Ausname. Was mit Familien der gemordeten russischen Adelinge zB ? Oder mit den tausenden Kriegsgefangenen der anderen Nationalitaten, die auch in den Lagern gemordet wurden, u.a. Ungarn und Rumanen, die auch in Ostblock nach dem Krieg waren und schweigen mussten. Auf diesem Grund ist der Film von Wajda ein guter Anfang, um die Disskussion uber diese Probleme auch in der Millieu der Intelektualisten, nich der Politikern, anzufangen.