Da müsste man jetzt ins Detail gehen: Was war eine Straftat (oder nur Ordnungswidrigkeit)? Der Besitz von Alkohol, der Konsum, nur der Verkauf, bzw wie ging das alles in die Staitstik ein? Im Grund hast Du aber natürlich Recht. :winke:
Genauer müßte ich es auch erst nachschlagen; allerdings ist es ja heute noch in vielen Bundesstaaten eine Ordnungswidrigkeit, auf öffentlichen Plätzen zb eine Flasche Bier zu trinken. Ich wollte aber auch nur auf diesen Bereich hinaus, der ja vorher weder Ordnungswidrigkeit noch Straftat war und der erst durch die Prohibitionsgesetzgebung geschaffen wurde.
Das Schwarzbrennen war auch vorher schon illegal (zumindest in den meisten Bundesstaaten), u.a. aus steuerlichen Gründen. Die gesellschaftlich Frage ist aber, welche Folgen dies hat. Eine illegale Alkoholproduktion und -verbreitung wäre theoretisch auch vorher schon möglich gewesen (und im kleinen gab es sie sicherlich), aber für "hauptberufliche" Kriminelle hat es sich offensichlich kaum gelohnt; Steuern zahlen und das zeug legal verkloppen war einfach profitabler.
Mit der Illegalisierung steigen natürlich die Gewinnmargen und Produzenten, die auf der legalen Seite bleiben möchte, brechen außerdem weg. Die Nachfrage ist zwar auch nicht mehr im selben Umfang vorhanden, aber Null ist sie andererseits auch nicht.
Bei den gesellschaftlichen Folgen ist auch erwähnenswert, daß sich die Beschaffungskriminalität verlagert haben wird (die Alkoholiker sind ja nicht von jetzt auf gleich trocken geworden); zudem wird es einige peinliche Vorkommnisse durch das Schwarzbrennen gegeben haben. Der Vergleich zu anderen illegalen Drogen ist ja nicht wirklich gegeben, da Alkohol vorher legal war und es gesellschaftlich akzeptiert war, zu bestimmten Anlässen etc Alkohol zu konsumieren. Das dürfte sich auf den Kundenkreis in der Prohibition durchaus ausgewirkt haben.
Politische Folgen wird es insofern gegeben haben, als die Gesetzgebung Menschen arbeitslos machte (zb Brauereibeschäftigte), anderen Umsatzeinbußen bescherte (Ladenbesitzer, Großhandel, Transport bis hin zu Bauern) und damit das Steueraufkommen senkte - die illegalen Drogenkartelle, die in den Sprithandel einstiegen, sorgten natürlich nicht für Steuereinnahmen. Insgesamt hatten aber viele Menschen das Gefühl, ihnen sei ein Vergnügen weggenommen worden; wie und ob das das Wahlverhalten dann beeinflußte, wäre auch mal eine Frage.
Wobei Steuern: Wegen anderer Delikte wurde auch Al Capnoe mWn nie verurteilt...
feif:
Soweit ich weiß, ist er nur wg Steuerhinterziehung eingefahren.