Qualität des karthagischen Heeres

Themistokles

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Bdaian stellte im Thread http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=3955&page=4 Beitrag 73 die Behauptung auf, das Söldnerheer Hannibals wäre den Truppen Scipios unterlegen, insbesondere bezüglich Disziplin und Ausrüstung.
Ich denke jedoch, dass Söldnerheere einige Vorteile gegenüber Bürgerheeren besaßen, insbesondere bei der Vorausbildung. Da die Römer ihre Heimat verteidigten, dürften sie allerdings moralisch überlegen seien (wie schon Heinz sagte).
Bei Seibert steht, dass der schwächste Teil Hannibals Truppen bei Zama die Libyer und Karthager waren, die auch versuchten dem Kampf zu entgehen. Die frischen Söldner vorne, sowie die Veteranen hinten waren jedoch den Römern zumindest gleichrangig.
Zur besseren Ausrüstung der Römer: Die Tatsache, dass die Römer nach dem Kontakt mit den iberischen Söldnern den Gladius Hispaniensis einführten spricht für sich.

Zum karthagischem Heer siehe http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=1181
 
Hallo Themistokles.

Ich war erst einmal beschäftigt, den exzellenten Beitrag von Quintus Fabius zu lesen.

Zuerst eine kleine Klarstellung: Ich sprach von Disziplin, nicht von Ausrüstung. Die beste Ausrüstung damals dürften wohl die Kelten gehabt haben, von denen die Römer ja später auch weitere Ausrüstungsgegenstände übernommen haben wie das Kettenhemd, den eisernen Helm der sich zur frühen Kaiserzeit durchsetzte und das ovale Scutum. Ich glaube auch die Spatha der Kavallerie stammt vom längeren Keltensachwert ab. (Weiß übrigens jemand, woher das Pilum stammt? Ist das etwa eine eigene römische Erfindung?).

Man kann im Karthagischen Heer aber nicht von einer einheitlichen Ausrüstung sprechen, da jedes Volk seine Stammeseigene Bewaffnung führte. Die Numidier waren sehr leicht bewaffnet, die Kelten und Spanier zum Teil sehr schwer (andere Kelten kämpften wiederum nackt) die Karthager waren im Stile der Griechen bewaffnet.

Bei den Römern gab es eine größere Homogenität. Jeder Römer beschaffte sich die Bewaffnung die er sich leisten konnte (und je Stand durfte) und wurde danach in die entsprechende Waffengattung eingeteilt (Velites, Hastati oder Princeps, die Triarii wie letztere ). Die italsichen Verbündeten waren sehr ähnlich bewaffnet.
Mit der mit der Reform des Marius bekamen dann alle römische Soldaten die Bewaffnung vom Staat gestellt und alle erhielten dann die selben Waffen. Die Differenzierung wurde aufgehoben. Das passierte jedoch erst ca. hundert Jahre später.
(Kleine Korrektur meiner eigenen früheren Behauptung: Ich habe beim nachlesen einiger Quellen eben einen Widerspruch gefunden den ich erst einmal nachgehen musste. Vor kurzen las ich, dass Marius in Spanien unter Scipio kämpfte. Anscheinend muss dass jedoch Scipio der jüngere sein, da sonst die Zeiträume nicht hinhauen können -Schlacht bei Zama 202 v.C. Heeresreform des Marius um 100 v.C.-)

Ich hatte jedoch irgendwann mal gelesen, dass schon Scipio begonnen hatte das römische Heer zu ändern (die Einführung des Gladius Hispanicus würde dafür sprechen) und das dieser auch die Kampfesweise der Römer änderte und die Schlachtreihen auflockerte. Dieses erforderte große Beherrschung, da der einzelne Legionär nun nicht mehr in der Masse stand und den moralischen Zusammenhalt vermisste. Diese Kampfesweise erfordert eine bedeutend größere Disziplin (eine Erfahrung die das französische Heer zur Revolutionszeit oder General von Bülow bei Großbeeren auch machten).

An diesem Punkt angelangt möchte ich jedoch auf den Begriff "Disziplin" kommen.

Wenn wir als Disziplin einfach abstrakt den Zusammenhalt und die Führbarkeit einer Truppe bezeichnen, so muss ich mich wohl (anhand des was ich inzwischen nach- und dazugelesen habe) mich korrigieren: Das römische Heer zur Zeit des Hannibals war vielleicht Homogener aber nicht unbedingt disziplinierter als das karthagische. Richtig "diszipliniert" wurde das römische Heer erst ab den Heeresreformen als der Bürgersoldat durch den langdienenden Berufssoldaten ersetzt wurde.

Disziplin ist m.E. jedoch auch präziser zu verstehen. Es gibt viele Motivationen die dazu führen, dass eine Truppe im Kampf standhaft bleibt und sich auch trotz widriger Umstände nicht auflöst oder davon rennt.: Kriegergeist (Sikhs, Gurkhas, Almogávares, Schweizer, Highlander), religiöser oder nationaler Fanatismus (Mahdistenheere, Kreuzritter, Almohaden, Revolutionsheere), Gier (Conquistadoren), und gelegentlich Hass, Blutrausch oder schiere Verzweiflung können wahre Wunder bewirken. Auch die Präsenz eines magnetisierenden Führers wir Alexander, Hannibal oder Napoleon sind nicht zu unterschätzen.

Disziplin ist jedoch die Eigenschaft die einen Soldaten dazu bewegt zu gehorchen auch wenn keines der oberen Motivationen vorhanden sind oder diese stark in den Hintergrund treten. Im Gegensatz zu diesen kann Disziplin antrainiert (oder auch eingeprügelt ) werden. Frei nach dem Alten Fritz: "Dass der Gemeine seinem Offizier mehr fürchtet als den Feind".

Der Korpsgeist oder das professionelle Ethos langgedienter Soldaten (z.B. wie die 10.000 griechischen Söldner des Xenophon oder Napoleons alte Garde) kann man irgendwo dazwischen ansiedeln.

Roms Soldaten wurden trainiert, so wie es auch die Griechen machten und die Karthager vermutlich auch. Bei Kelten, Numidiern und Iberern wird dieses jedoch nicht stattgefunden haben zumindest nicht in organisierter Form. Wie bei Stammeskriegern üblich wurden die kriegerischen Fertigkeiten von Kindesbeinen an absorbiert. (bei den Gurkhas findet bis heute keine Ausbildung mit dem Kukri statt).
Hannibal hat seine verbündeten nicht in einheitliche Karthagische Formationen gezwängt und ihnen Disziplin eingebleut. Sie kämpften in Ihren Stammesverbänden nach ihrer überlieferten Kampfesweise (welche Befehlssprache herrschte wohl in dieser Armee?)

Der einheitlich trainierte, quasi uniformierte (in einer der drei Hauptgattungen) und durch Androhung von Strafen und mit Belohnungen motivierte und disziplinierte römische Legionär kämpfte für seine Heimat.

Die Kelten, Spanier und Numidier kämpften für Geld und Beute (vermutlich ursprüngliche Motivation der meisten) aus Hass gegen Rom (besonders bei den Spaniern, Kelten und italischen Überläufern präsent) und am Ende aus Treue gegenüber Hannibals und vielleicht auch aus Verzweiflung: Wie kommt man alleine aus Italien zurück nach Spanien oder Nordafrika?.

Ich bleibe bei meiner Meinung: Jeder römische General egal wie schlecht oder wie genial (Scipio) konnte ein römisches Heer ins Feld führen und damit Schlachten schlagen.

Nur außergewöhnliche Figuren wie Hannibal oder Hamilcar konnten mit einen solchen Sammelsurium wie dem Karthagischen Heer bei Cannae umgehen. Das karthagische Kernheer mag was anderes gewesen sein, die Söldner und Verbundeten waren nach heutigem militärischem Verständnis nicht "diszipliniert".
 
Man kann im Karthagischen Heer aber nicht von einer einheitlichen Ausrüstung sprechen, da jedes Volk seine Stammeseigene Bewaffnung führte. Die Numidier waren sehr leicht bewaffnet, die Kelten und Spanier zum Teil sehr schwer (andere Kelten kämpften wiederum nackt)
Die unterschiedliche Ausrüstung war nicht unvorteilhaft, da jedes Volk auch nur eine (oder 2) Waffengattungen stellte. Die Numidier wurden aufgrund ihrer Rüstungslosen Kampfweise als leichte Reiter genutzt, worin sie ja exzellent waren.
Auch die Römer waren ja nur innerhalb ihrer taktischen Einheit einheitlich bewaffnet. Die Velites trugen schließlich weniger Rüstung als die Principes. Ähnlich wie ein iberischer Infanterist schwerer gerüstet war als ein balearischer Schleuderer.
die Karthager waren im Stile der Griechen bewaffnet
Karthager waren nur Offiziere, du meinst die Hopliten aus dem libyschem Umland.
Roms Soldaten wurden trainiert, so wie es auch die Griechen machten und die Karthager vermutlich auch. Bei Kelten, Numidiern und Iberern wird dieses jedoch nicht stattgefunden haben zumindest nicht in organisierter Form. Wie bei Stammeskriegern üblich wurden die kriegerischen Fertigkeiten von Kindesbeinen an absorbiert. (bei den Gurkhas findet bis heute keine Ausbildung mit dem Kukri statt).
Wenn die Karthager Soldaten trainierten, dann waren das Söldner (Bürger dienten nur während des Söldnerkrieges). Hannibal wird seine Afrikaner und Spanier bestimmt trainiert haben, wahrscheinlich wie die Römer in den Winterlagern. Bestimmt auch vor dem Aufbruch nach Italien. Wer E§lefanten und viele Pferde im Heer hat muss das Heer vorher aufeinander abstimmen. Nur die Kelten könnten etwas in der gegenseitigen Abstimmung hinterhergehinkt haben und das auch nur in den ersten ein zwei Jahren
Stammeskrieger die von Kindheit an kriegerische Fertigkeiten absorbieren, bilden oft exzellente Soldaten (und haben auch ein Training, das sogar viel früher beginnt), siehe die Mongolen und Alexanders Agrianen.

Hannibal hat seine verbündeten nicht in einheitliche Karthagische Formationen gezwängt und ihnen Disziplin eingebleut. Sie kämpften in Ihren Stammesverbänden nach ihrer überlieferten Kampfesweise (welche Befehlssprache herrschte wohl in dieser Armee?)
Ein Heer mit Hopliten, wird auch die Phalanx kennen. Ansonsten wird man die überlieferten Kampfweisen beibehalten haben, denn man nutzte ja gerade die Proffesionalität/Spezialisierung einzelner Volksstämme in einer einzelnen Kampfweise
Zur Befehlssprache, da jede Waffengattung von einem Volk gebildet wurde, reicht es wenn der jeweilige Oberoffizier (z.B der numidischen Reiterei) den Stammesdialekt und Punisch beherschte und von Hannibal (auf punisch) Befehle erhielt. Außerdem wuchs Hannibal in Spanien auf, wird also bestimmt mindestens eine iberische Sprache beherscht haben. Libyer und Numider dürften aufgrund des Einflusses Karthagos punisch gesprochen haben, zumindest die Höhergestellten.
Ich bleibe bei meiner Meinung: Jeder römische General egal wie schlecht oder wie genial (Scipio) konnte ein römisches Heer ins Feld führen und damit Schlachten schlagen.

Nur außergewöhnliche Figuren wie Hannibal oder Hamilcar konnten mit einen solchen Sammelsurium wie dem Karthagischen Heer bei Cannae umgehen. Das karthagische Kernheer mag was anderes gewesen sein, die Söldner und Verbundeten waren nach heutigem militärischem Verständnis nicht "diszipliniert".
Dem lässt sich zustimmen.
 
Bdaian schrieb:
Zuerst eine kleine Klarstellung: Ich sprach von Disziplin, nicht von Ausrüstung. Die beste Ausrüstung damals dürften wohl die Kelten gehabt haben, von denen die Römer ja später auch weitere Ausrüstungsgegenstände übernommen haben wie das Kettenhemd, den eisernen Helm der sich zur frühen Kaiserzeit durchsetzte und das ovale Scutum. Ich glaube auch die Spatha der Kavallerie stammt vom längeren Keltensachwert ab. (Weiß übrigens jemand, woher das Pilum stammt? Ist das etwa eine eigene römische Erfindung?).
Mir ist kein Vorläufer der Spezifikationen am Pilum bekannt, von dem die Römer kopiert hätten, aber Wurfspeere sind natürlich schon lange bekannt.

Bdaian schrieb:
Bei den Römern gab es eine größere Homogenität. Jeder Römer beschaffte sich die Bewaffnung die er sich leisten konnte (und je Stand durfte) und wurde danach in die entsprechende Waffengattung eingeteilt (Velites, Hastati oder Princeps, die Triarii wie letztere ). Die italsichen Verbündeten waren sehr ähnlich bewaffnet.
Genau deshalb bestand nur in den unterschiedlichen Gattungen ein gewisser Gleichklang in der Bewaffnung. So wie du die Truppen der Karthager "zerlegst" müßt du dies auch bei den Römern sehen.

Auch die Verbündeten werden zwar angeglichen sein, aber immer noch ihren Stil in gewisser Weise offenbaren.

Bdaian schrieb:
Mit der mit der Reform des Marius bekamen dann alle römische Soldaten die Bewaffnung vom Staat gestellt und alle erhielten dann die selben Waffen. Die Differenzierung wurde aufgehoben. Das passierte jedoch erst ca. hundert Jahre später.
Marius hob die Truppen aus und bewaffnete sie. Die staatliche Finanzierung dieser Privatarmeen ist ergo falsch. Auch die späteren kaiserzeitlichen Truppen fanden schnell zu einer "Ratenfinanzierung" ihrer Ausrüstung.

Bdaian schrieb:
Ich hatte jedoch irgendwann mal gelesen, dass schon Scipio begonnen hatte das römische Heer zu ändern (die Einführung des Gladius Hispanicus würde dafür sprechen) und das dieser auch die Kampfesweise der Römer änderte und die Schlachtreihen auflockerte. Dieses erforderte große Beherrschung, da der einzelne Legionär nun nicht mehr in der Masse stand und den moralischen Zusammenhalt vermisste. Diese Kampfesweise erfordert eine bedeutend größere Disziplin (eine Erfahrung die das französische Heer zur Revolutionszeit oder General von Bülow bei Großbeeren auch machten).
Ich hoffe du beziehst dies nur auf die Formation, nicht auf den Legionär, denn bis auf die vordersten und hintersten in der Reihe blieben sie in der "Masse".



Bdaian schrieb:
Wenn wir als Disziplin einfach abstrakt den Zusammenhalt und die Führbarkeit einer Truppe bezeichnen, so muss ich mich wohl (anhand des was ich inzwischen nach- und dazugelesen habe) mich korrigieren: Das römische Heer zur Zeit des Hannibals war vielleicht Homogener aber nicht unbedingt disziplinierter als das karthagische. Richtig "diszipliniert" wurde das römische Heer erst ab den Heeresreformen als der Bürgersoldat durch den langdienenden Berufssoldaten ersetzt wurde.
Weder die Truppen (vielfach berichtetes Fluchtverhalten, zögern vor dem Feind und mangelnde Moral nach den ersten italischen Niederlagen) noch die Offiziere (man denke an den "Reiteroberst" des Cunctator, der dessen Abwesenheit zu einem Befehlswidrigen Angriff nutzte) zeigten in diesem Krieg eine besondere Disziplin. Das beständige Ersetzen der Truppen führte auch dazu, dass erst mit der Verzögerungstaktik ein gewisser Erfahrungsstand wieder Einzug hielt.

Bdaian schrieb:
Roms Soldaten wurden trainiert, so wie es auch die Griechen machten und die Karthager vermutlich auch. Bei Kelten, Numidiern und Iberern wird dieses jedoch nicht stattgefunden haben zumindest nicht in organisierter Form. Wie bei Stammeskriegern üblich wurden die kriegerischen Fertigkeiten von Kindesbeinen an absorbiert.
Hannibal hat seine verbündeten nicht in einheitliche Karthagische Formationen gezwängt und ihnen Disziplin eingebleut. Sie kämpften in Ihren Stammesverbänden nach ihrer überlieferten Kampfesweise (welche Befehlssprache herrschte wohl in dieser Armee?)
Die Tatsache, dass niemand an Qualität der Kav. der Numidier gleich kommt führt dieses Argument ins nichts. Vielleicht gab es keinen Drillmeister, aber ob die liberale Ausbildungsform kriegerischer Stämme dadurch den Römern dieser Zeit hinterherhinkt bleibt fraglich.

Bdaian schrieb:
Der einheitlich trainierte, quasi uniformierte (in einer der drei Hauptgattungen) und durch Androhung von Strafen und mit Belohnungen motivierte und disziplinierte römische Legionär kämpfte für seine Heimat.
Drei? Vier, du hast die Velites vergessen, eigentlich fünf, zählt man die Equites mit...usw. usf. Sie sind organisierter, aber nicht einheitlicher.
Auch die Karthager arbeiteten mit Strafe und Belohnung. Allerdings war dies nicht so durchorganisiert, wie das römische System.
Zweimal in einem Satz, da steckt des Rätsels Lösung: Organisation!

Bdaian schrieb:
Die Kelten, Spanier und Numidier kämpften für Geld und Beute (vermutlich ursprüngliche Motivation der meisten) aus Hass gegen Rom (besonders bei den Spaniern, Kelten und italischen Überläufern präsent) und am Ende aus Treue gegenüber Hannibals und vielleicht auch aus Verzweiflung: Wie kommt man alleine aus Italien zurück nach Spanien oder Nordafrika?.
Die Kelten Gallia Cisalpinas hatten wesentlich mehr Gründe, zu kämpfen als Geld, Beute oder Hass.

Bdaian schrieb:
Ich bleibe bei meiner Meinung: Jeder römische General egal wie schlecht oder wie genial (Scipio) konnte ein römisches Heer ins Feld führen und damit Schlachten schlagen.
Wenn dem so wäre, wieso versagten so viele Feldherren? Nicht nur gegen Hannibal, auch im ein oder anderen maked. Krieg? Die Republikanische Armee der mittleren Republik ist NICHT vergleichbar mit der instrumentalisierenden Truppe der späten Rep. oder gar der Kaiserzeit.

Bdaian schrieb:
Nur außergewöhnliche Figuren wie Hannibal oder Hamilcar konnten mit einen solchen Sammelsurium wie dem Karthagischen Heer bei Cannae umgehen. Das karthagische Kernheer mag was anderes gewesen sein, die Söldner und Verbundeten waren nach heutigem militärischem Verständnis nicht "diszipliniert".
Da stimme ich zu, nur Heerführer mit der nötigen Vorbildung und dem entsprechenden Stab konnten so eine Armee führen. Aber dies werden schon ein paar mehr als nur Hannibal und seine Familie gewesen sein. Hanno, Hasdrubal...da fallen mir ohne nachzuschlagen schon ein paar ein.
 
Tib. Gabinius schrieb:
Mir ist kein Vorläufer der Spezifikationen am Pilum bekannt, von dem die Römer kopiert hätten, aber Wurfspeere sind natürlich schon lange bekannt.

....

Genau deshalb bestand nur in den unterschiedlichen Gattungen ein gewisser Gleichklang in der Bewaffnung. So wie du die Truppen der Karthager "zerlegst" müßt du dies auch bei den Römern sehen.

Auch die Verbündeten werden zwar angeglichen sein, aber immer noch ihren Stil in gewisser Weise offenbaren.

Die Italiker kämpften m.W. in sehr ähnlicher Ausrüstung wie die Römer. Bei den Römer gab es drei aufeinander abgestimmte Gattungen ( leichte, mitlere und schwere Infanterie) und die komplementäre Kavallerie. Bei den Karthagern bestanden die verschiedenen Gattungen nebeneinander.

Tib. Gabinius schrieb:
Marius hob die Truppen aus und bewaffnete sie. Die staatliche Finanzierung dieser Privatarmeen ist ergo falsch. Auch die späteren kaiserzeitlichen Truppen fanden schnell zu einer "Ratenfinanzierung" ihrer Ausrüstung.

Ich hoffe du beziehst dies nur auf die Formation, nicht auf den Legionär, denn bis auf die vordersten und hintersten in der Reihe blieben sie in der "Masse".

Ersteres ist mir neu. Ich hatte gelesen dass ab Marius die besitzlosen Plebejer in das Heer durften und die Ausrüstung vom Staat erhielten. dass dieses später vom Sold abgezogen wurde kann sein, es ist in jedem Fall jedoch wahrscheinlich, dass alle die selbe Ausrüstung bekamen.

Ebenso dass Scipio die Formation auflockerte und die Reihen distanzierte um flexibler reagieren zu können. Dieses erlaubte ihm bei Zama die mittlere Reihe zu verschieben um die Elefanten durchzulassen.
Ich habe die entsprechenden Quellen leider nicht mehr zur Hand.


Tib. Gabinius schrieb:
Weder die Truppen (vielfach berichtetes Fluchtverhalten, zögern vor dem Feind und mangelnde Moral nach den ersten italischen Niederlagen) noch die Offiziere (man denke an den "Reiteroberst" des Cunctator, der dessen Abwesenheit zu einem Befehlswidrigen Angriff nutzte) zeigten in diesem Krieg eine besondere Disziplin. Das beständige Ersetzen der Truppen führte auch dazu, dass erst mit der Verzögerungstaktik ein gewisser Erfahrungsstand wieder Einzug hielt.

Daswegen habe ich ja auch differenziert und behauptet, dass erst ab der reform des Marius die Römer ein richtig diszipliniertes Heer hatten.

Tib. Gabinius schrieb:
Die Tatsache, dass niemand an Qualität der Kav. der Numidier gleich kommt führt dieses Argument ins nichts. Vielleicht gab es keinen Drillmeister, aber ob die liberale Ausbildungsform kriegerischer Stämme dadurch den Römern dieser Zeit hinterherhinkt bleibt fraglich.

Habe ich auch nicht behauptet. Mann kann in der Regel nicht in ein paar Wochen oder Monaten das lernen wofür andere ein Leben gebraucht haben.

Tib. Gabinius schrieb:
Drei? Vier, du hast die Velites vergessen, eigentlich fünf, zählt man die Equites mit...usw. usf. Sie sind organisierter, aber nicht einheitlicher.
Auch die Karthager arbeiteten mit Strafe und Belohnung. Allerdings war dies nicht so durchorganisiert, wie das römische System.
Zweimal in einem Satz, da steckt des Rätsels Lösung: Organisation!

Drei HAUPTformen: Leichte Infanterie als Plänkler (Velites), mittlere Infanterie mit Schild Schwert und Wurfspeer (Hastati und Princeps) Schwere Infanterie mit Schild, Schwert und Speer (Triarier).
Dazu noch die Kavallerie die bei den Römern zu dieser Zeit eine sehr untergeordnete Rolle hatte.

Tib. Gabinius schrieb:
Die Kelten Gallia Cisalpinas hatten wesentlich mehr Gründe, zu kämpfen als Geld, Beute oder Hass.

Und die wären?


Tib. Gabinius schrieb:
Wenn dem so wäre, wieso versagten so viele Feldherren? Nicht nur gegen Hannibal, auch im ein oder anderen maked. Krieg? Die Republikanische Armee der mittleren Republik ist NICHT vergleichbar mit der instrumentalisierenden Truppe der späten Rep. oder gar der Kaiserzeit.

Habe ich auch nicht behauptet. Sie war aber immer noch einheitlicher und leichter zu verwenden als die der Karthager. Die Siege bei Pidna und Kinoscephalos erfolgte ja auch noch mit diesem Typ von Armee gegen einen in Phalanx kämpfenden hellenistischen Gegner.


Tib. Gabinius schrieb:
Da stimme ich zu, nur Heerführer mit der nötigen Vorbildung und dem entsprechenden Stab konnten so eine Armee führen. Aber dies werden schon ein paar mehr als nur Hannibal und seine Familie gewesen sein. Hanno, Hasdrubal...da fallen mir ohne nachzuschlagen schon ein paar ein.

Gut, aber das waren auch alles herausragende Persönlichkeiten.
 
Um es etwas klarer zu sagen: Selbstverständlich kann nicht jeder Hänsel eine grosse Armee ins Feld führen und SIEGEN. Unfähige römische Führer haben deswegen auch schwere Niederlagen eingesteckt. sie schaften es jedoch bis auf das Schlachtfeld um dort zu versagen.

Wenn jedoch ein unfähiger General versucht hätte, ein Gebilde wie die Armee Hannibals zu leiten, hätten sich die Kelten und die Iberer vermutlich erst einmal gegenseitig zerfleischt um sich dann anschließend gegen ihren Führer zu wenden und diesen eine Kopf kürzer zu machen. War es nicht so, dass bei Gaugamela ein Teil des Persischen Heeres nur zugesehen hat ohne einzugreifen? so etwas meine ich. Diese Art von Heeren erfordern viel grössere Führungsqualitäten.
 
Bdaian schrieb:
Die Italiker kämpften m.W. in sehr ähnlicher Ausrüstung wie die Römer. Bei den Römer gab es drei aufeinander abgestimmte Gattungen ( leichte, mitlere und schwere Infanterie) und die komplementäre Kavallerie. Bei den Karthagern bestanden die verschiedenen Gattungen nebeneinander.
Ich habe auch nicht gesagt, dass sie sich "unterschieden", sondern dass sich ihr Stil durchaus erkennen ließ. Da es hier um Bundesgenossen ging ist dies zumindest anzunehmen. Funde aus dieser Zeit belegen weder das eine noch das andere Radikale.


Bdaian schrieb:
Ersteres ist mir neu. Ich hatte gelesen dass ab Marius die besitzlosen Plebejer in das Heer durften und die Ausrüstung vom Staat erhielten. dass dieses später vom Sold abgezogen wurde kann sein, es ist in jedem Fall jedoch wahrscheinlich, dass alle die selbe Ausrüstung bekamen.
Da der Staat zu Beginn mit dieser Maßnahme nicht einverstanden war und der Senat darüber auch nicht entschieden hatte ist es müßig darüber zu spekulieren, ob Marius das Geld vom Staat bekam oder nicht. Allenfalls eine Ausschüttung oder Rückerstattung am Ende wäre drin. Die Privatarmeen sind aber nach Marius gang und gebe (Crassus Zug gegen Spartakus mit der "Erwartungshaltung" des Konsulats verbunden, Caesar...). Eine staatliche Beteiligung zu diesem Zeitpunkt wäre zwar im Bereich des (unwahrscheinlich) Möglichen, aber die Bindung ihrer Soldaten an sie selbst entspricht dann schon eher dem Zeitgeist.

Bdaian schrieb:
Ebenso dass Scipio die Formation auflockerte und die Reihen distanzierte um flexibler reagieren zu können. Dieses erlaubte ihm bei Zama die mittlere Reihe zu verschieben um die Elefanten durchzulassen.
Ich habe die entsprechenden Quellen leider nicht mehr zur Hand.
Würde mir jetzt spontan als Quelle Polybios ins Gedächtnis springen.

Zama ist eine besondere Schlacht, die sich durch den Kniff auszeichnet, mit Elefanten logisch zu verfahren und auf der anderen Seite eine Verlustreiche "Frontalschlacht" zu führen. Daneben unterlagen die Römer hier ihre Zahl an Inf. und überwogen an Kav.

Eine enge Inf. Aufstellung hätte also die Gefahr eines Kessels bedeutet, sowie schwere Verluste durch die Elefanten. Das dies zum Standart wurde ist eine m.E. nicht tragbare Theorie, die nicht der römischen Kampfweise im ganzen entspricht.
Wie gesagt stimme ich dir zu wenn es um allgemeine Formation geht, da die Forschreitende Manipel und Kohortenentwicklung gewisse Freiräume entwickelte.


Habe ich auch nicht behauptet. Mann kann in der Regel nicht in ein paar Wochen oder Monaten das lernen wofür andere ein Leben gebraucht haben.
Exakt.



Bdaian schrieb:
Drei HAUPTformen: Leichte Infanterie als Plänkler (Velites), mittlere Infanterie mit Schild Schwert und Wurfspeer (Hastati und Princeps) Schwere Infanterie mit Schild, Schwert und Speer (Triarier).
Dazu noch die Kavallerie die bei den Römern zu dieser Zeit eine sehr untergeordnete Rolle hatte.
Wenn du so rechnen möchtest... trotzdem bleibt dadurch die Bewaffnung nicht mehr oder weniger einheitlich, als in den Gattungen des Söldnerheeres.
Und ja, die Kav. war (auch aufgrund ihrer "Qualität") bei den Römern untergeordnet und weniger beachtet. Das heißt aber nicht, das sie in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, sonst wären weder die Scharmützel der Numider bei Livius erwähnt, bei der eine relativ(!)große, berittene Streitmacht der Römer vernichtet wird, bei dem von dir erwähnten Zama oder auch bei Cannae, eine Schlacht bei der zuerst die römische Kavallerie erlaucht viel Aufmerksamkeit bekam...


Seit ihren historischen Auseinandersetzungen und der römischen Siedlungspolitik in Norditalien dürfte z.B. neben der "Erbfeinschaft" ein Gefühl der ständigen, gegenseitigen Bedrohung bestanden haben. Auch ist es nicht mehr zu erforschen, ob ein gewisser Wanderungsdrang auf oder von den cisalpinischen Kelten bestand.
Auf gut deutsch, ein angespanntes Verhältnis zwischen Römern und Galliern, dass durch Kriege, röm. Expansion und die Ankunft des Rivalen Roms im kelt. Terrotirium bestimmt nicht verbessert wurde.


Habe ich auch nicht behauptet. Sie war aber immer noch einheitlicher und leichter zu verwenden als die der Karthager. Die Siege bei Pidna und Kinoscephalos erfolgte ja auch noch mit diesem Typ von Armee gegen einen in Phalanx kämpfenden hellenistischen Gegner.
Zu einer solchen Wertung besteht kein Anlaß. Im großen und ganzen waren sich die Gegner, wie im ersten punischen Krieg bewiesen, recht ebenbürtig. Rom hatte aber den längeren Atem und konnte stärker auf die Opferbereitschaft seiner Bürger zählen.




Gut, aber das waren auch alles herausragende Persönlichkeiten.
Natürlich, es waren Sieger. Die "Verlierer" unter den karth. Feldherren verloren ihr Leben. Wenn es so schwer gewesen wäre, hätte wohl kaum noch jemand versucht diese Armeen zu führen. Auch die zitierten, siegreichen Römer sind "herausragende Persönlichkeiten" während die Verlierer in der Vergessenheit versinken, wenn die Niederlage nicht extrem war.

Wenn jedoch ein unfähiger General versucht hätte, ein Gebilde wie die Armee Hannibals zu leiten, hätten sich die Kelten und die Iberer vermutlich erst einmal gegenseitig zerfleischt um sich dann anschließend gegen ihren Führer zu wenden und diesen eine Kopf kürzer zu machen. War es nicht so, dass bei Gaugamela ein Teil des Persischen Heeres nur zugesehen hat ohne einzugreifen? so etwas meine ich.
Reine Spekulation und ein mir nicht einleuchtender Vergleich. Es kam bis zum, vermutlich durch die Niederlage und ausbleibende Zahlung verursachten Söldneraufstand unseres Wissens zu keinem solchen Problem, dass nicht auch bei den Römern aufgetaucht wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schlacht von Zama

Schlacht von Zama:
Sowohl Scipio als auch Hannibal hatten ihre Truppen in drei Schlachtlinien aufgestellt (Karthagische Aufstellung: Erste Schlachtlinie -> Söldnertruppen verschiedenster Herkunft, zweite Linie -> Kathagische Bürger und Libyer; dritte Reihe Veteranen) . Scipio ließ, da er wusste, dass Hannibal über Kriegselefanten (80 St.) verfügte (die Hannibal vor die Front der ersten Schlachtreihe stellte), zwischen den Manipeln aller drei Linien größere Zwischenräume offenstehen, so dass sich Gassen bildeten, durch welche die anstrümenden Elefanten laufen konnten, ohne großen Schaden anzurichten. Hannibal eröffnete die Schlacht durch einen Angriff seiner Elefanten, der für die Römer glimpflich verlief. Die durch den Angriff der Elefanten entstandenen Verwirrung (einige Elefanten machten kehrt und trampelten die eigenen Leute nieder) bei den Karthagern nutzten die römischen und numidischen Reiter zu einem Angriff auf die karthagische Kavallerie, die auf beiden Flügeln in die Flucht geschlagen wurde. Inzwischen stieß das Zentrum der Fußtruppen aufeinander, dem die karthagischen Söldner der ersten Linie nicht standhalten konnten, und zurückweichen mussten. Während des Zurückweichens gerieten sie dabei in das Handgemenge mit den karthagisch-libyischen Truppen der zweiten Linie, von denen sie sich verraten glaubten. Es kam zu einer konfusen Situation, in deren Verlauf die beiden vorderen Linien des Karthagerheeres zugleich gegeneinander und gegen die Römer kämpften und sich schließlich größtenteils aufgerieben wurden. Aber auch die vorderste Linie der Römer hatte schwere Verluste zu beklagen, während die Veteranen Hannibals kampfbereit noch im Hintergrund standen. Scipio entschied sich, die gefürchteten Elitetruppen nicht auf der Stelle anzugreifen, sondern zog seine Truppen zurück und formierte die drei Linien des Fußvolkes zu einer einzigen, langezogenen Schlachtreihe um. Nach dem Scipio das Signal zum Angriff gegeben hatte, hielten Hannibals (ausgeruhte) Veteranendem Ansturm der (zum Teil schon abgekämpften) Legionäre stand, der Ausgang der Schlacht hing in der Luft. Erst der Angriff der numidischen Reiter, die von der Verfolgung zurückkehrten und die Karthager im Rücken fassten, gab den Ausschlag.

Wie man aus diesem Schlachtbericht sehen kann, waren die karthagischen Truppen den Römern ebenbürtig (trotz der oben genannten konfusen Situation). Zudem muss berücksichtigt werden, dass Hannibal, bevor er gegen Scipio kämpfte, die Truppen vorher ausbilden ließ. Es waren also nicht unausgebildete Anfänger, die den Römern vor die Füße geworfen wurden. Außerdem wird m. M. n. die Schlacht von Zama völlig überschätzt. Zweifellos ist dieser Sieg der größte und bedeutendste, den die Römer während des Zweiten Punischen Krieges erfochten haben, dennoch hat dieser Sieg nur eine Entscheidung, die im Grunde genommen schon längst gefallen war, bestätigt. Selbst ein Sieg Hannibals hätte an der kriegsentscheidenden Überlegenheit der römischen Ressourcen und der römischen Vorherrschaft über das Meer nichts mehr ändern können.
 
Hannibal hätte Zeit gewonnen, hätte einen Vorteil in den Verhandlungen mit Rom gewonnen.
Vielleicht wäre Philipp V. (von Makedonien) doch noch aktiv(er) geworden, vielleicht hätte Antiochos III. (von Syrien) aktiviert werden können (wohl eher nicht).
Es läßt sich trefflich darüber spekulieren, wie es weiter gegangen wäre, hätte Hannibal bei Zama gesiegt. ;)
Aber ich stimme Germanicus grundsätzlich zu - wahrscheinlich wäre das Ende das gleiche gewesen. Nur ein wenig später. :(
 
Was uns jetzt von der Ausgansdiskussion mehr und mehr wieder weiter führt.
War das karthagische Heer in irgendeiner Hinsicht dem römischen Unterlegen?
Waffentechnisch, moralisch, führungstechnisch?
 
Tib. Gabinius schrieb:
Was uns jetzt von der Ausgansdiskussion mehr und mehr wieder weiter führt.
War das karthagische Heer in irgendeiner Hinsicht dem römischen Unterlegen?
Waffentechnisch, moralisch, führungstechnisch?
Zahlenmäßig vielleicht?
Alles andere müssten man wohl umgekehrt fragen, waren die Römer in irgendeiner Hinsicht Unterlegen? Oder bin ich da zu sehr Haeffs geprägt?
 
Pyrrhos schrieb:
Hannibal hätte Zeit gewonnen, hätte einen Vorteil in den Verhandlungen mit Rom gewonnen.
Vielleicht wäre Philipp V. (von Makedonien) doch noch aktiv(er) geworden, vielleicht hätte Antiochos III. (von Syrien) aktiviert werden können (wohl eher nicht). :(
Tatsächlich griff Hannibal Scipio erst viel später nach seiner Ankunft in Afrika an (Ankunft Ende 203 v. Chr., Angriff auf Scipio Herbst 202 v. Chr.). Auch gehe ich davon aus, dass die Römer damals auf kein Friedensangebot eingegangen wären bzw. für die Karthager unakzeptable Bedingungen gestellt hätten.

Pyrrhos schrieb:
Was uns jetzt von der Ausgansdiskussion mehr und mehr wieder weiter führt. War das karthagische Heer in irgendeiner Hinsicht dem römischen Unterlegen?
Waffentechnisch, moralisch, führungstechnisch?:
In einem Punkt waren die Karthager unterlegen: der Reiterei. Scipio verfügte jetzt über die gefürchteten numidischen Reiter und Hannibals Reiterei war bei weitem nicht mehr so stark wie am Anfang des Krieges. Ich wage sogar die These aufzustellen - wofür mich die meisten jetzt steinigen werden :D -, dass Hannibal ohne seine starke Reiterei zu Beginn des Zweiten Punischen Krieges niemalso so erfolgreich gewesen wäre. Schon an der Trebia war es die Reiterei, die den Ausschlag für Hannibals Sieg gab (obwohl 10.000 Legionären der Durchbruch und die Flucht gelang).
 
Germanicus schrieb:
Ich wage sogar die These aufzustellen - wofür mich die meisten jetzt steinigen werden :D -, dass Hannibal ohne seine starke Reiterei zu Beginn des Zweiten Punischen Krieges niemalso so erfolgreich gewesen wäre. Schon an der Trebia war es die Reiterei, die den Ausschlag für Hannibals Sieg gab (obwohl 10.000 Legionären der Durchbruch und die Flucht gelang).
Dafür würde dich wahrscheinlich niemand steinigen. Hannibals Taktik setzte ja hauptsächlich auf eine Umklammerung durch Reiterei und ohne Die Numidier als Aufklärer (und Kämpfer) wäre Hannibals Aktionsradius und Informationslage sehr viel schlechter gewesen.
Ich glaube die Römer waren im wesentlichen an Rekruten überlegen. Zwar mietete (darf man das so sagen) Karthago Im ganzen westlichen Mittelmeergebiet Söldner, brauchte aber eine Flotte um diese zum Kriegsschauplatz zu transportieren.
 
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