Regierungsstil von Wilhelm II

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Alsoooooo...

Ich hab ein Rieeeeeeesen Problem :O *heul*

Ich muss in der Schule ein Referat über den Regierungsstil von Wilhelm II vortragen...
Ich suche jetzt schon seit Ewigkeiten im internet und finde auch tausende Biographien und alles, aber irgendwie nichts was genau speziell den Regierungsstil betrifft!

Und außerdem scheint das ganze Thema Wilhelm II verdammt umfangreich zu sein und ich weiß nich welche Inforamtionen für den Regierungsstil wichtig sind :(

Also kann mir vlt jemand helfen und weiß was es mit dem Regierungsstil Wilhelm des II auf sich hat???

Naja schon mal vielen Dank für die Hilfe...:)

Lg

Isa
 
Also Wilhelm II hatte als Junge die Gründung des Reiches miterlebt und dann den rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, er regierte in einer Zeit, in der es, vor allem technisch, immer höher, weiter, scheller gehen sollte. Das erstmal, also Fortschrittsglaube, er interessierte sich für Technik, förderte Unternehmen und Erfinder, den Bau von Kanälen etc.
Wilhelm hatte bei der Geburt zu wenig Sauerstoff bekommen, davon bekam der Junge Hyperaktivität, was zu einer politischen und allgemeinen Sprunghaftigkeit führte( "Wilhelm der Plötzliche"), dazu ein verkrüppelter Arm, der Gleichgewichtsprobleme in der Jugend verursachte, also war Wilhelm von Minderwärtigkeitskomplexen geplagt, die er zu kompensieren versuchte, die elterliche Erziehung war wohl eher lieblos, umsomehr bewunderte er seinen Großvater Wilhelm I, seine konservative Politik sollte wohl auch Kontrastprogramm zum liberalen Vater sein. Das Gottesgnadentum erlebte praktisch eine "Renaissance", denn Wilhelm sah sich wohl wirklich als von Gott eingesetzt.
Das schlug sich alles in der Politik wieder. Wilhelm urteilte sehr schnell über Personen, war undiplomatisch und konnte keinen Widerspruch ertragen.
Die bismarcksche Diplomatie lag ihm nicht, das von Bismarck fein geknüpfe Bündnissystem zerfiel, 1890 musste Bismarck gehen.
Wilhelm übertrug seine Minderwärtigkeitskomplexe auf seine Politik, deutschland sei zu kurz gekommen in der Welt, man brauche Kolonien und eine Flotte, als begann man mit dem Aufbau solcher Dinge, ein Schlag ins Gesicht für England.

Also das so kurz abgerissen, ich bin sicher einige User werden dir noch gerne weiterhelfen.
 
Ich vermute mal, es geht um ein Schulreferat, vielleicht 10.Klasse?
Ein schwieriges Thema, denn für ein gutes Referat bringt man Bilder oder gibt den Leuten etwas zum Anfassen. Bei dem Thema fällt mir nichts ein, wie man das so lebendig rüberbringen könnte, daß es auch gelangweilte Schüler interessiert. Vermutlich wirst du mit einigen Bildern arbeiten müssen, die eigentlich für alle möglichen Themen herhalten könnten :(

Also hier mal auf die schnelle ein paar Gedanken: KWII sah sich als von Gott eingesetzter Herrscher, der eine Aufgabe zu erfüllen hatte, nämlich das Land zu dessen Nutzen zu regieren.
In der Praxis konnte er das natürlich nicht alles selbst machen, ausserdem sah das ja auch die Reichsverfassung nicht vor, sondern er versuchte die Politik dadurch zu lenken, daß er Reichskanzler einsetzte, die voraussichtlich eine Politik betreiben würden, die dem Kaiser genehm war.
Weiterhin versuchte der Kaiser, der an allem und jedem "interessiert" war, an vielen Entscheidungen der Regierung mitzureden oder ihnen zu sagen, in welche "Richtung" es gehen sollte. Was die Regierungsarbeit zusätzlich nicht leichter machte, ist die bekannte Wankelmütigkeit des Monarchen mit teilweise naiven Vorstellungen großer Politik. Stell dir vor, du sollst ein Schulfest organisieren und alle drei Stunden kommt ein Hausmeister und gibt dir andere Vorgaben für den Rahmenablauf, weil er das "schöner" findet. Starke Charaktere unter den Reichskanzlern versuchten daher, gerade in Situationen, in denen konsequentes oder feinfühliges Handeln notwendig war, den Kaiser aussen vor zu lassen, also ohne ihn zu regieren, denn "viele Köche verderben den Brei" bekanntlich.

Doch der Kaiser wollte sich nicht "ausbooten" lassen, sondern betrieb seinerseits oft eine eigene Politik, die die Regierungsbank dann wieder einrenken oder "ausbaden" mußte. Wilhelm konnte, obwohl er zunehmend lernte, daß es so immer wieder zu Fehlern in der Politik kam, nicht ganz davon lassen. In seinem Denken war es seine Aufgabe den Staat zu führen, ganz in der Tradition Friedrich II., als erster Diener seines Staates. Hätte er sich als "ruhiger Repräsentant" - ähnlich, wie wir das heute vom Bundespräsidenten her kennen - zurückgelehnt, hätte er das als Pflichtvergessenheit angesehen.

Tja, wie klassifiziert man so einen Führungsstil? Kein "management by delegation", kein strenges hierachisches Prinzip....
Mir fällt keine passende Bezeichnung für das ein, wenn jemand Aufgaben verteilt, aber je nach Lust und Laune reinredet, wenn ihm danach ist - was dann irgendwann in Chaos, zu Arbeitsunlust oder zumindest zur Entscheidungsunfreudigkeit führt.
 
Jemand hat mal so schön gesagt: "Er hätte am liebsten jeden Tag Geburtstag gehabt". Vielleicht sollte man seinen Regierungsstil auch mit einem Beispiel illustrieren, etwa der Daily Telegraph-Affäre.
 
Tannhaeuser schrieb:
Vielleicht sollte man seinen Regierungsstil auch mit einem Beispiel illustrieren, etwa der Daily Telegraph-Affäre.

Das halte ich für ein unpassendes Beispiel, schließlich hat dieses mal Wilhelm ganz "brav" den Text Reichskanzler Bülow zur Prüfung vor dem Druck vorgelegt - aber der hat es sich nicht selbst angeguckt, angeblich wegen Arbeitsüberlastung...
Die Krüger-Depesche finde ich eher geeignet.

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Daily-Telegraph-Aff%C3%A4re
 
Arne schrieb:
Erstaunlich, wie viele heimliche Psychoanalytiker wir hier unter uns haben...:grübel:
Man wird wohl kaum bestreiten können, dass seine Behinderung seine Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst hat.;)
 
seinen stil mit seiner behinderung (vielleicht wäre physische verfassung ja der passendere begriff) erklären zu wollen ist verlockend aber m.e. unzureichend.

war es nicht so, daß willhelms stil dem lebensgefühl und der selbstwahrnehmung der politisch maßgeblich kräfte in deutschland des nach-bismarckchen kaiserreichs vollkommen entsprach? wenn ja, scheint mir dies als ursache für den rückblickend abstoßend wirkenden stil -der zu wiihelms zeiten aber durchaus auch ankam- die plausibelere erklärung zu sein.

p.s.
physisch / psychische verfassung von herrschenden als erklärung von politik scheint mir dennoch ein möglicherweise amüsantes thema für eine diskussion zu sein. grinsefleck!
 
ponzelar schrieb:
seinen stil mit seiner behinderung (vielleicht wäre physische verfassung ja der passendere begriff) erklären zu wollen ist verlockend aber m.e. unzureichend.

war es nicht so, daß willhelms stil dem lebensgefühl und der selbstwahrnehmung der politisch maßgeblich kräfte in deutschland des nach-bismarckchen kaiserreichs vollkommen entsprach? wenn ja, scheint mir dies als ursache für den rückblickend abstoßend wirkenden stil -der zu wiihelms zeiten aber durchaus auch ankam- die plausibelere erklärung zu sein.

p.s.
physisch / psychische verfassung von herrschenden als erklärung von politik scheint mir dennoch ein möglicherweise amüsantes thema für eine diskussion zu sein. grinsefleck!
Wäre ich doch nur Psychologe geworden, dann könnte ich Dir jetzt eine bessere Antwort geben.:D

Aber im Ernst: ich glaube schon, dass die psychische Verfasstheit eines Menschen auf dessen Denken und Handeln einen starken Einfluss hat. Es kann halt keiner aus seiner Haut - auch kein Kaiser.;)

Eine Behinderung hinterlässt in der Psyche und Persönlichkeit eines Menschen tiefe Spuren. Das beginnt bei Wilhelm II. z.B. in dem gestörrten Verhältnis zu seiner Mutter, die sich über ihr Kind schon in dessen Kindheitsjahren sehr negativ äusserte (weil er behindert war? weil sie wegen den Fehlern bei der Geburt ein schlechtes Gewissen hatte? weil er versuchte ihr zu gefallen? warum meinte er, seiner Mutter durch ein übertriebenes Verhalten gefallen zu müssen? liebte sie ihn nicht wirklich, so wie er war? konnte sie ihn wegen seiner Behinderung nicht lieben?). Jedenfalls ist es ihm nicht gelungen ein gutes Verhältnis zu seinen liberalen Eltern zu entwickeln. Solch gestörrte Kind-Eltern-Beziehungen prägen häufig ein Kind ein Leben lang und um ihn herum waren Leute wie Bismarck, die ebenfalls ihre Vorbehalte gegen die Hoffnung der Liberalen (Wilhelms Vater) hatten. Bei Bismarck konnte man sogar sagen, dass er aufgrund seines eigenen gestörrten Verhältnisses zu seiner Mutter sogar ein Gespür für derartige Probleme hatte.

Man könnte über dieses Thema so einiges schreiben und ich werde mich mal kundig machen, ob dies ein Pschologe bereits getan hat und über dessen Ergebnisse hier berichten. Bis dahin bitte ich um Verständnis für meine Laienpsychologie. Doch könnte ich mir vorstellen, dass Wilhelm II. seine Behinderung, die zu seinen Zeiten Anknüpfungspunkt für Bösartigkeiten und Gehässigkeiten war, mit seinem Imponiergehabe kompensieren wollte und er sich wegen seiner Behinderung in seiner Umgebung auch nicht sicher fühlte. Auch dürften die misserablen Umstände bei seiner Geburt in Windsor, seinen neurotischen Blick auf die Engländer geprägt haben, zumal ihm deren Ärzte dann auch noch seinen Vater geraubt haben...

Also: man wird kaum den Herrschaftsstil von Wilhelm II. von seiner Psyche und seiner Verfasstheit trennen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gandolf schrieb:
Wäre ich doch nur Psychologe geworden, dann könnte ich Dir jetzt eine bessere Antwort geben.:D

Aber im Ernst: ich glaube schon, dass die psychische Verfasstheit eines Menschen auf dessen Denken und Handeln einen starken Einfluss hat. Es kann halt keiner aus seiner Haut - auch kein Kaiser.;)

Eine Behinderung hinterlässt in der Psyche und Persönlichkeit eines Menschen tiefe Spuren. Das beginnt bei Wilhelm II. z.B. in dem gestörrten Verhältnis zu seiner Mutter, die sich über ihr Kind schon in dessen Kindheitsjahren sehr negativ äusserte (weil er behindert war? weil sie wegen den Fehlern bei der Geburt ein schlechtes Gewissen hatte? weil er versuchte ihr zu gefallen? warum meinte er, seiner Mutter durch ein übertriebenes Verhalten gefallen zu müssen? liebte sie ihn nicht wirklich, so wie er war? konnte sie ihn wegen seiner Behinderung nicht lieben?). Jedenfalls ist es ihm nicht gelungen ein gutes Verhältnis zu seinen liberalen Eltern zu entwickeln. Solch gestörrte Kind-Eltern-Beziehungen prägen häufig ein Kind ein Leben lang und um ihn herum waren Leute wie Bismarck, die ebenfalls ihre Vorbehalte gegen die Hoffnung der Liberalen (Wilhelms Vater) hatten. Bei Bismarck konnte man sogar sagen, dass er aufgrund seines eigenen gestörrten Verhältnisses zu seiner Mutter sogar ein Gespür für derartige Probleme hatte.

Man könnte über dieses Thema so einiges schreiben und ich werde mich mal kundig machen, ob dies ein Pschologe bereits getan hat und über dessen Ergebnisse hier berichten. Bis dahin bitte ich um Verständnis für meine Laienpsychologie. Doch könnte ich mir vorstellen, dass Wilhelm II. seine Behinderung, die zu seinen Zeiten Anknüpfungspunkt für Bösartigkeiten und Gehässigkeiten war, mit seinem Imponiergehabe kompensieren wollte und er sich wegen seiner Behinderung in seiner Umgebung auch nicht sicher fühlte. Auch dürften die misserablen Umstände bei seiner Geburt in Windsor, seinen neurotischen Blick auf die Engländer geprägt haben, zumal ihm deren Ärzte dann auch noch seinen Vater geraubt haben...

Also: man wird kaum den Herrschaftsstil von Wilhelm II. von seiner Psyche und seiner Verfasstheit trennen können.

Ich wäre vorsichtig mit solchen "Stammtischpsychoanalysen" - da haben sich schon einige vertan. Aber gut, daß du die vielen Fragezeichen eingebaut hast.
Auch wenn du einen Text findest, in dem ein Psychologe deine Ansätze unterstützt, gibt es sicher ebenso welche, die dagegen sprechen.

Körperlich Behinderten grundsätzlich eine psychische Störung zuzusprechen und besonnene, vernünftige Entscheidungen und Überlegungen abzusprechen, finde ich extrem "daneben" und behindertenfeindlich. :mad:
 
Gandolf schrieb:
Wäre ich doch nur Psychologe geworden, dann könnte ich Dir jetzt eine bessere Antwort geben.:D

Aber im Ernst: ich glaube schon, dass die psychische Verfasstheit eines Menschen auf dessen Denken und Handeln einen starken Einfluss hat. Es kann halt keiner aus seiner Haut - auch kein Kaiser.;)

Eine Behinderung hinterlässt in der Psyche und Persönlichkeit eines Menschen tiefe Spuren. Das beginnt bei Wilhelm II. z.B. in dem gestörrten Verhältnis zu seiner Mutter, die sich über ihr Kind schon in dessen Kindheitsjahren sehr negativ äusserte (weil er behindert war? weil sie wegen den Fehlern bei der Geburt ein schlechtes Gewissen hatte? weil er versuchte ihr zu gefallen? warum meinte er, seiner Mutter durch ein übertriebenes Verhalten gefallen zu müssen? liebte sie ihn nicht wirklich, so wie er war? konnte sie ihn wegen seiner Behinderung nicht lieben?). Jedenfalls ist es ihm nicht gelungen ein gutes Verhältnis zu seinen liberalen Eltern zu entwickeln. Solch gestörrte Kind-Eltern-Beziehungen prägen häufig ein Kind ein Leben lang und um ihn herum waren Leute wie Bismarck, die ebenfalls ihre Vorbehalte gegen die Hoffnung der Liberalen (Wilhelms Vater) hatten. Bei Bismarck konnte man sogar sagen, dass er aufgrund seines eigenen gestörrten Verhältnisses zu seiner Mutter sogar ein Gespür für derartige Probleme hatte.

Man könnte über dieses Thema so einiges schreiben und ich werde mich mal kundig machen, ob dies ein Pschologe bereits getan hat und über dessen Ergebnisse hier berichten. Bis dahin bitte ich um Verständnis für meine Laienpsychologie. Doch könnte ich mir vorstellen, dass Wilhelm II. seine Behinderung, die zu seinen Zeiten Anknüpfungspunkt für Bösartigkeiten und Gehässigkeiten war, mit seinem Imponiergehabe kompensieren wollte und er sich wegen seiner Behinderung in seiner Umgebung auch nicht sicher fühlte. Auch dürften die misserablen Umstände bei seiner Geburt in Windsor, seinen neurotischen Blick auf die Engländer geprägt haben, zumal ihm deren Ärzte dann auch noch seinen Vater geraubt haben...

Also: man wird kaum den Herrschaftsstil von Wilhelm II. von seiner Psyche und seiner Verfasstheit trennen können.


Arne schrieb:
Ich wäre vorsichtig mit solchen "Stammtischpsychoanalysen" -
da haben sich schon einige vertan. Aber gut, daß du die vielen Fragezeichen eingebaut hast.
Auch wenn du einen Text findest, in dem ein Psychologe deine Ansätze unterstützt, gibt es sicher ebenso welche, die dagegen sprechen.

Körperlich Behinderten grundsätzlich eine psychische Störung zuzusprechen und besonnene, vernünftige Entscheidungen und Überlegungen abzusprechen, finde ich extrem "daneben" und behindertenfeindlich. :mad:


Das würde ich jetzt nicht so verstehen. Die behindertenfeindlichen Äußerungen kommen nicht von Gandolf ,sondern von der Kronprinzessin und Mutter Wilhelm II. Victoria :

Nicht verwundern die gestörte Beziehung zwischen Wilhelm II. und seiner Mutter.
Wilhelms Handicap,
der Bruch der Hand war erst nach einigen Tagen nach der Geburt festgestellt worden.
Am Anfang stand da eine belegte Lieblosigkeit Vickys gegenüber Wilhelm aus Enttäuschung darüber, daß Wilhelm
"nun als Krüppel werde durchs Leben gehen müssen." Bei einer Audienz für einen österr.Diplomaten sprach die damalige Kronprinzessin über die Familie der kaiserl.-habsburg. Familie und bemerkte plötzlich zum Österreicher;" Sie glauben gar nicht ,wie ich ihren schönen, geistvollen und eleganten (habsburg.) Kronprinzen bewundere, wenn ich danaben meinen ungeschlachten, vierschrötigen Sohn Wilhelm betrachte ".
Ich denke man muß kein Psychologe sein ,um hier ein schwieriges Verhältnis heranwachsen zu sehen.
Wilhelm seinerseits rächte sich mit zunehmender Englandfeindlichkeit und in der Front-Dynamik zwischen Vicky und Bismarck schärfte Wilhelm seine Klingen. Durchaus liegen hier also teils nachvollziehbare Persönlichkeitsentwicklungen Wilhelms, die bei jedem Menschen dann in einer verfrüht herausgehobenen Position zu
Exaltiertheiten führen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Arcimboldo schrieb:
Das würde ich jetzt nicht so verstehen. Die behindertenfeindlichen Äußerungen kommen nicht von Gandolf ,sondern von der Kronprinzessin und Mutter Wilhelm II. Victoria :

Nicht verwundern die gestörte Beziehung zwischen Wilhelm II. und seiner Mutter.
Wilhelms Handicap,
der Bruch der Hand war erst nach einigen Tagen nach der Geburt festgestellt worden.
Am Anfang stand da eine belegte Lieblosigkeit Vickys gegenüber Wilhelm aus Enttäuschung darüber, daß Wilhelm
nun als Krüppel werde durchs Leben gehen müssen. Bei einer Audienz für einen österr.Diplomaten sprach die damalige Kronprinzessin über die Familie der kaiserl.-habsburg. Familie und bemerkte plötzlich zum Österreicher;" Sie glauben gar nicht ,wie ich ihren schönen, geistvollen und eleganten (habsburg.) Kronprinzen bewundere, wenn ich danaben meinen ungeschlachten, vierschrötigen Sohn Wilhelm betrachte ".
Ich denke man muß kein Psychologe sein ,um hier ein schwieriges Verhältnis heranwachsen zu sehen.
Wilhelm seinerseits rächte sich mit zunehmender Englandfeindlichkeit und in der Front-Dynamik zwischen Vicky und Bismarck schärfte Wilhelm seine Klingen. Durchaus liegen hier also teils nachvollziehbare Persönlichkeitsentwicklungen Wilhelms, die bei jedem Menschen dann in einer verfrüht herausgehobenen Position zu
Exaltiertheiten führen können.

Addieren wir dann noch Wilhelms Vater dazu, der seiner Frau oftmals in Anwesenheit seines Sohnes und des Hofes nachgab oder sich hin und wieder Szenen erlaubte ist es verwunderlich, dass Wilhelm unter der Knute seiner Erzieher nicht noch viel schlimmere Schäden davontrug.

Umso weniger verwundert seine Art, gerne laut zu poltern.
 
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Arcimboldo schrieb:
Das würde ich jetzt nicht so verstehen. Die behindertenfeindlichen Äußerungen kommen nicht von Gandolf ,sondern von der Kronprinzessin und Mutter Wilhelm II. Victoria :

Nicht verwundern die gestörte Beziehung zwischen Wilhelm II. und seiner Mutter.
Wilhelms Handicap,
der Bruch der Hand war erst nach einigen Tagen nach der Geburt festgestellt worden.
Am Anfang stand da eine belegte Lieblosigkeit Vickys gegenüber Wilhelm aus Enttäuschung darüber, daß Wilhelm
"nun als Krüppel werde durchs Leben gehen müssen." Bei einer Audienz für einen österr.Diplomaten sprach die damalige Kronprinzessin über die Familie der kaiserl.-habsburg. Familie und bemerkte plötzlich zum Österreicher;" Sie glauben gar nicht ,wie ich ihren schönen, geistvollen und eleganten (habsburg.) Kronprinzen bewundere, wenn ich danaben meinen ungeschlachten, vierschrötigen Sohn Wilhelm betrachte ".
Ich denke man muß kein Psychologe sein ,um hier ein schwieriges Verhältnis heranwachsen zu sehen.
Wilhelm seinerseits rächte sich mit zunehmender Englandfeindlichkeit und in der Front-Dynamik zwischen Vicky und Bismarck schärfte Wilhelm seine Klingen. Durchaus liegen hier also teils nachvollziehbare Persönlichkeitsentwicklungen Wilhelms, die bei jedem Menschen dann in einer verfrüht herausgehobenen Position zu
Exaltiertheiten führen können.


und was hat das mit dem thema zu tun? (gilt natürlich auch für die antwort von tib. gabinius)
 
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ponzelar schrieb:
und was hat das mit dem thema zu tun?

Der Ausflug ist, angesichts der großen Rolle die Wilhelm am Kriegsausbruch zugestanden wird notwendig und sinnvoll.
DAS hat die Exkursion mit dem Thema zu tun: Erläuterung der näheren Umstände und der beteiligten Personen.
 
wenn du meinst, tib. gabinius. aber da ja bekanntlich alles mit allem zu tun hat, würde für das vollständige forum auch ein einziger thread reichen, wo dann alle alles durcheinander schreiben.
 
Arcimboldo schrieb:
Das würde ich jetzt nicht so verstehen. Die behindertenfeindlichen Äußerungen kommen nicht von Gandolf ,sondern von der Kronprinzessin und Mutter Wilhelm II. Victoria :

Nun vielleicht leide ich in dieser Beziehung unter Verfolgungswahn, aber wenn da steht:

Gandolf schrieb:
Aber im Ernst: ich glaube schon, dass die psychische Verfasstheit eines Menschen auf dessen Denken und Handeln einen starken Einfluss hat. Es kann halt keiner aus seiner Haut - auch kein Kaiser.;)

Eine Behinderung hinterlässt in der Psyche und Persönlichkeit eines Menschen tiefe Spuren.

...dann lese ich daraus, daß hier impliziert wird, daß ein körperbehinderter Mensch sehr wahrscheinlich nicht völlig zurechnungsfähig ist (auch wenn ich das Wort "Verfasstheit" noch nie gehört habe). Da wird also eine logische Verknüpfungskette zwischen Behinderung und Psychosen herbeigeredet. Sprechen wir dann z.B. Herrn Schäuble die Qualifikation zum Minister ab, weil er im Rollstuhl sitzt, oder wo soll das hinführen?

Das Wilhelm von seiner Mutter nicht geliebt wurde wissen wir längst - spätestens seit Herr Röhl das mit seiner typischen Leichenbittermine in jedem zweiten Interview zum besten gibt. *gähn*
 
Arne schrieb:
Nun vielleicht leide ich in dieser Beziehung unter Verfolgungswahn, aber wenn da steht:



...dann lese ich daraus, daß hier impliziert wird, daß ein körperbehinderter Mensch sehr wahrscheinlich nicht völlig zurechnungsfähig ist (auch wenn ich das Wort "Verfasstheit" noch nie gehört habe). Da wird also eine logische Verknüpfungskette zwischen Behinderung und Psychosen herbeigeredet. Sprechen wir dann z.B. Herrn Schäuble die Qualifikation zum Minister ab, weil er im Rollstuhl sitzt, oder wo soll das hinführen?

Das Wilhelm von seiner Mutter nicht geliebt wurde wissen wir längst - spätestens seit Herr Röhl das mit seiner typischen Leichenbittermine in jedem zweiten Interview zum besten gibt. *gähn*


Darf ich das alles für Unsinn halten?

Es ist mir bekannt, dass wenn einer seine Frau abgemurkst hat, es für ihn besser ist, wenn ihm einfällt, dass seine Mutter ihn nicht geliebt hat, und ihn immer zwang Spinat zu essen. Und sein Vater hat ihn abgelehnt, weil die Nase der des Briefträgers so ähnlich war. :rolleyes:

Aber ein psychologisches Gutachten über einen vor einem Menschalter verstorbenen. Na ich weiß nicht.

Grüße Repo
 

Arne schrieb:
Ich wäre vorsichtig mit solchen "Stammtischpsychoanalysen" - da haben sich schon einige vertan.
Vor allem wenn man Psychologie mit Pamphletismus verwechselt!:rolleyes:
Arne schrieb:
Auch wenn du einen Text findest, in dem ein Psychologe deine Ansätze unterstützt, gibt es sicher ebenso welche, die dagegen sprechen.
Du blendest aus, dass es sich bei der Psychologie um eine Wissenschaft handelt. Da gibt es eindeutige Kriterien für die Diagnose persönlicher Eigenarten.
Arne schrieb:
Körperlich Behinderten grundsätzlich eine psychische Störung zuzusprechen und besonnene, vernünftige Entscheidungen und Überlegungen abzusprechen, finde ich extrem "daneben" und behindertenfeindlich.
Habe ich das denn getan?:confused: Ich ging gedanklich nur soweit, die Auffassung zu vertreten, dass die Umstände der persönlichen Entwicklung Eigenschaften hervorbringen kann, die einen Nährboden darstellen können, aus dem wiederum Störung oder Kompetenz hervorgehen können. Offensichtlich hast Du ein Problem zwischen den Begriffen Prägung, Störung, Kompetenz zu unterscheiden.:autsch:

:eek:fftopic:
Übrigens impliziert das Konzept der Persönlichkeitsstörung das jede Störung gleichsam Kompetenz sein kann (Beispiel: Helfersyndrom bei Ärzten und Krankenschwestern). Ob es als Störung oder Kompetenz bezeichnet ist zum einem abhängig von der Wirkung auf andere und zum anderen von der Wirkung auf die Person selbst. Bsp: Wenn die selbstlose Schwester, die von Patienten und Kollegen als wunderbar menschlich, fleissig, etc. gesehen wird, abends "ausgebrannt" mit burn-out-Syndrom nach Hause geht, sind wir eher bei Störung als bei Kompetenz.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Arne schrieb:
...dann lese ich daraus, daß hier impliziert wird, daß ein körperbehinderter Mensch sehr wahrscheinlich nicht völlig zurechnungsfähig ist (auch wenn ich das Wort "Verfasstheit" noch nie gehört habe).
Das scheint mir aber eher am Auge des Betrachters zu liegen, als an dem was ich geschrieben habe. Ich ging gedanklich nur soweit, die Auffassung zu vertreten, dass die Umstände der persönlichen Entwicklung Eigenschaften hervorbringen kann, die einen Nährboden darstellen können, aus dem wiederum Störung oder Kompetenz hervorgehen können. Offensichtlich hast Du ein Problem zwischen den Begriffen Prägung, Störung, Kompetenz zu unterscheiden.:autsch:
 
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