Ich vermute mal, es geht um ein Schulreferat, vielleicht 10.Klasse?
Ein schwieriges Thema, denn für ein gutes Referat bringt man Bilder oder gibt den Leuten etwas zum Anfassen. Bei dem Thema fällt mir nichts ein, wie man das so lebendig rüberbringen könnte, daß es auch gelangweilte Schüler interessiert. Vermutlich wirst du mit einigen Bildern arbeiten müssen, die eigentlich für alle möglichen Themen herhalten könnten
Also hier mal auf die schnelle ein paar Gedanken: KWII sah sich als von Gott eingesetzter Herrscher, der eine Aufgabe zu erfüllen hatte, nämlich das Land zu dessen Nutzen zu regieren.
In der Praxis konnte er das natürlich nicht alles selbst machen, ausserdem sah das ja auch die Reichsverfassung nicht vor, sondern er versuchte die Politik dadurch zu lenken, daß er Reichskanzler einsetzte, die voraussichtlich eine Politik betreiben würden, die dem Kaiser genehm war.
Weiterhin versuchte der Kaiser, der an allem und jedem "interessiert" war, an vielen Entscheidungen der Regierung mitzureden oder ihnen zu sagen, in welche "Richtung" es gehen sollte. Was die Regierungsarbeit zusätzlich nicht leichter machte, ist die bekannte Wankelmütigkeit des Monarchen mit teilweise naiven Vorstellungen großer Politik. Stell dir vor, du sollst ein Schulfest organisieren und alle drei Stunden kommt ein Hausmeister und gibt dir andere Vorgaben für den Rahmenablauf, weil er das "schöner" findet. Starke Charaktere unter den Reichskanzlern versuchten daher, gerade in Situationen, in denen konsequentes oder feinfühliges Handeln notwendig war, den Kaiser aussen vor zu lassen, also ohne ihn zu regieren, denn "viele Köche verderben den Brei" bekanntlich.
Doch der Kaiser wollte sich nicht "ausbooten" lassen, sondern betrieb seinerseits oft eine eigene Politik, die die Regierungsbank dann wieder einrenken oder "ausbaden" mußte. Wilhelm konnte, obwohl er zunehmend lernte, daß es so immer wieder zu Fehlern in der Politik kam, nicht ganz davon lassen. In seinem Denken war es seine Aufgabe den Staat zu führen, ganz in der Tradition Friedrich II., als erster Diener seines Staates. Hätte er sich als "ruhiger Repräsentant" - ähnlich, wie wir das heute vom Bundespräsidenten her kennen - zurückgelehnt, hätte er das als Pflichtvergessenheit angesehen.
Tja, wie klassifiziert man so einen Führungsstil? Kein "management by delegation", kein strenges hierachisches Prinzip....
Mir fällt keine passende Bezeichnung für das ein, wenn jemand Aufgaben verteilt, aber je nach Lust und Laune reinredet, wenn ihm danach ist - was dann irgendwann in Chaos, zu Arbeitsunlust oder zumindest zur Entscheidungsunfreudigkeit führt.