"Ritter"-orden des Barock und Rokoko

Ich liefere mal einen ganz guten Überblick vom DHM zu Ritter-, Verdienst- und Hausorden nach. Ich denke, da werden die Zusammenhänge und gerade die bisweilen schwierigen Diferenzierungen gut erläutert: Ritterorden

Das ist wirklich eine gute Überblicksdarstellung; nur eine Jahreszahl bedarf der Korrektur:
DHM schrieb:
Zu den bedeutendsten geistlichen Ritterorden zählen:

-Orden des Heiligen Grabes, vermutlich 1099 gestiftet
-Johanniter-Orden, entstanden 1118
-Orden der Tempelherren, gestiftet 1118
-Marianer-Orden, gestiftet 1170

1118 ist bzgl. Johanniterorden irreführend...
1099 - das Jahr, als der erste Meister Gerard (obgleich er den Titel selbst noch nicht führte) im Umfeld der Eroberung Jerusalems erwähnt ist - gilt als Gründungsjahr in der Ordensgeschichte
1112/13 wurden die Ordensprivilegien bestätigt, 1119 erneuert und erweitert
Ich hatte mich an anderer Stelle schon einmal dazu geäußert: http://www.geschichtsforum.de/191194-post24.html

Aber nichtsdestotrotz ist der Text gut... :hoch:
 
1099 - das Jahr, als der erste Meister Gerard (obgleich er den Titel selbst noch nicht führte) im Umfeld der Eroberung Jerusalems erwähnt ist - gilt als Gründungsjahr in der Ordensgeschichte
Ich kannte bis jetzt eigentlich auch nur die Datierung 1099. Peinlich, dass ich es übersehen hatte, aber ich war wohl hauptsächlich die Aussagen zu den neuzeitlichen Orden durchgegangen.:red:
 
Malteserorden 1749

Ich komme ja oft durch die Kunst auf historische Ereignisse. Das dürfte bekannt sein. Neulich ging es mir so mit einem sehr schönen Gemälde wohl von Giovanni Domenico Tiepolo (1727-1804).

Scheinbar war der Eintritt in den Orden der Malteser noch im 18.Jh. eine sehr wichtige Sache für den Adel Italiens. Der Conte Fillipo Florio wollte in den Orden eintreten, doch lehnte dies das Priorat von Venedig ab, da der Conte Florio angeblich nicht die nötigen Bedingungen erfüllte. Dies wurde als eine Schmach für die Adelsfamilien Udines und Udine selbst empfunden, denn der Conte kam aus Udine. Antonio di Montegacco vertrat den abgelehnten Conte Florio und auch die Stadt Udine selbst vor einer Sitzung des Großen Rates des Malteserordens auf Malta selbst, der sich auf Vermittlung des Papstes Benedikt XIV. mit dem Thema befasste. Die Angelegenheit hatte nämlich in Udine hohe Wellen geschlagen und für Aufsehen gesorgt. Nachdem dieser Streit schon einige Jahre gedauert hatte, ergingen zwei Dekrete des Ordens als Ergebnis der Sitzungen am 18. und 26. September 1749, welche die Ehre des Conte Filippo Florio und der Stadt Udine wiederherstellten.

Anlässlich dieses Erfolges beauftragte in der Folge der Kanoniker Conte Antonio de Montegnacco selbst den großen Maler Giovanni Domenico Tiepolo mit einem Gemälde, das heute als "Consilium in Arena" in Udine hängt. Man erkennt darauf den Conte Filippo und seinen Verteidiger Montegancco vor dem Großmeister des Ordens und der Versammlung von Würdenträgern desselben. Das Bild entstand ungefähr im zeitlichen Abstand von 10 Jahren von dem tatsächlichen Ereignis um 1759/60, als sich Giovanni Battista Tiepolo und Giovanni Domenico Tiepolo, also Vater und Sohn, zur Arbeit an Fresken in Udine aufhielten.

Quelle:
"Venedig - Malerei des 18. Jahrhunderts" Hrsg.: Erich Steingräber, Kunsthalle der HypoKulturstiftung, München, 1987
 
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