Mir ging es wirklich vor allem um An- oder Abwesenheit von "Kellnern" (die ja beantwortet ist). Wenn du noch irgendetwas zum Thema Zuprosten, Anstoßen oder Becher heben findest, wäre das prima, ansonsten gehe ich da einfach vom unverfänglichen Becherheben aus.
Zum anstoßen oder Becher heben habe ich leider nichts weiteres gefunden, dafür habe ich ein paar interessante Fakten über den Alkoholkonsum im allgemeinem gefunden, und da sich der Platz hier gerade anbietet, will ich die mal wiedergeben:
Häufig wurden im alten Rom Trinkgelage abgehalten. Diese waren Teil eines Gastmahls und folgten dem Abendessen(cena) als 2. Teil des des Abends.
Auch neue Gäste und Nachtschwärmer waren hier gern willkommen (Petr. 65). Ürsprünglich reine Herrenabende ( obwohl oft leichte Mädchen zur Unterhaltung der Gäste anwesend waren) wandelte sich das Trinkgelage, bis auch die Herrin des Hauses und andere Frauen daran teilnahmen. In seiner ars armoria empfiehlt Ovid, dass auch ein Tinkgelage ein guter Ort war, wo "es noch etwas außer dem Wein gibt, das du dir dort holen kannst").
Oft wurde ein "Trinkkönig" gekürt ( magister bibendi) der sowohl für das Mischungsverhältniss des Weins an dem Abend zuständig war, als auch bestimmte Gesprächsthemen vorschlagen sollte und dessen Aufgabe es war, die Gäste bestmöglichst zu unterhalten. Oft forderte er die Anwesenden auch zu Beiträgen zur Unterhaltung auf, die teils verrückten Regeln unterworfen waren, z. B. das Ex-Trinken einer bestimmten Zahl von cyanthi / 1 cyanthus= 0,45 dl), begleitet vom gegenseitigen Zutrinken und Trinksprüchen.
Die Abendunterhaltung der Römer war, im Gegensatz zum griechischen Symposion mit seiner literarischen und poetischen Fixierung, rustikaler: Posenreißer, Clowns und Sketche waren oft geboten, allerdings auch teils Gedichtreziationen; manchmal ließen sich selbst die Gastgeber des Abends dazu hinreißen, ihre mehr oder mínder ( aber oft minder) guten Gedichte vorzubringen.
Zu vorgerückter Stunde wurde gern gewürfelt oder gesungen, Tanzeinlagen wurden eingebracht.
Bei all diesem entwickelten sich manche Trinkgelage zu regelrechten Sauforgien, die bis in die frühen Morgenstunden andauerten und manchmal in lautstarken Straßenumzügen mündeten.
Hier noch eine kleine Anekdote aus dem sizilianischen Agrigent:
Eine Runde junger Männe hatte sich während eines Trinkgelages einen solchen Rausch angetrunken, dass sie, torkelnd und schwankend glaubten, auf hoher See zu sein. Die einzige Lösung für sie, den scheinbaren "Sturm" zu überstehen, bestand laut ihres "Steuermanns" darin, eetwas Ballast von "Bord zu werfen"-> das Ergebniss: die sturzbessofennen Zecher warfen reihenweise Möbel und Bettsachen aus den Fenstern. Das nutzten durch den Lärm angelockte Passanten und begannen das kostbare Möbiliar wegzutragen.
Due Sache klärte sich am nächsten Morgen auf, nach Recherche der örtlichen Polizei, doch das Haus hatte seinen Spitznamen weg: Das Schiff.
Zum Schluss noch einige Aufschriften auf Spruchbechern aus dem römischen Germanien:
Hilaris sis! - Sei Föhlich!
gaudiamus felices!- Las uns Spaß haaben und glücklich sein!
bene tibi sit vita- Das Leben meine es gut mit dir!
Bene te- auf dein wohl!
Evivas!- Du sollst leben!
Fruere me!- Genieß mich!
Solange ich lebte, trank ich gern, trinkt auch ihr, die ihr noch lebt!
Grabinschrift