Rohstofflage 1939

Danke! Chrom brauchte man zum Stahl härten und für Nichtrostenden Stahl, aber man konnte doch auch ohne Chromlegierungen Stahl genug härten, oder? Genügte für nichtrostenden stahl nicht auch eine Nickellegierung?
 
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Wo hast du denn diese Zahl her - es waren viel, viel mehr. Allein die Zahl der gefangenen Rotarmisten in den ersten Feldzugswochen erreichte diese Größenordnung.

Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945 – Wikipedia

Hier einfach mal eine Übersicht aus einem Buch über Stalingrad (Konsalik 1989 HESTIA VERLAG GmbH, Bayreuth) zur Ergänzung für bb Post:

Sowjetunion:
13.600.000 tote Soldaten davon
8.500.000 gefallen
2.500.000 gestorben an Verwundungen
2.600.000 gestorben in Gefangenschaft
7.000.000 Zivilisten wurden getötet
In diesem Krieg verlor die Sowjetunion 10 % ihrer Bevölkerung.
 
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Gemäß DRZW 10/2 sehen die Verlustzahlen etwa so aus:


Sowjetunion:

Soldaten der Roten Armee: 13.000.000
Zivilisten: 14.000.000


Deutschland:

Soldaten der Wehrmacht: 5.180.000
Zivilisten: 1.170.000
 
Gemäß DRZW 10/2 sehen die Verlustzahlen etwa so aus:
Sowjetunion:
Soldaten der Roten Armee: 13.000.000
Zivilisten: 14.000.000

Krivosheev, Soviet Casualties and Combat Losses ist wohl unverändert ein Standardwerk zu den sowjetischen Verlusten in Krieges des 20. JH.

Er gibt nach nach einigen analytischen Überlegungen und der Auswertung des dt. und sowjet. statistischen Materials folgendes an:

POW: über alles 4.059.000.

Gesamtzahlen inkl. Fernost,
Rote Armee und Flotte zusammengefaßt (die Zahlen werden aufgebrochen nach Strategischen Operationen und Independent Units):
Totalverluste: 11.285.100 (Gefallene und Gefangene)
Verwundete/Kranke: 18.344.100 (hierbei Mehrfachnennungen)

Bei den Totalverlusten ergeben sich nach den sowjetischen Quartalsmeldungen allein für die Rote Armee inkl. Luftflotten leicht andere Zahlen: 10.008.434, Verwundete/Kranke: 18.190.693.

Dazu im Vergleich die durchschnittliche Monatsstärken der Roten Armee:
III./1941: 3.334.400
I./1945: 6.461.100
 
Krivosheev, Soviet Casualties and Combat Losses ist wohl unverändert ein Standardwerk zu den sowjetischen Verlusten in Krieges des 20. JH.

Er gibt nach nach einigen analytischen Überlegungen und der Auswertung des dt. und sowjet. statistischen Materials folgendes an:

POW: über alles 4.059.000.

Gesamtzahlen inkl. Fernost,
Rote Armee und Flotte zusammengefaßt (die Zahlen werden aufgebrochen nach Strategischen Operationen und Independent Units):
Totalverluste: 11.285.100 (Gefallene und Gefangene)
Verwundete/Kranke: 18.344.100 (hierbei Mehrfachnennungen)


Bei den Totalverlusten ergeben sich nach den sowjetischen Quartalsmeldungen allein für die Rote Armee inkl. Luftflotten leicht andere Zahlen: 10.008.434, Verwundete/Kranke: 18.190.693.

Dazu im Vergleich die durchschnittliche Monatsstärken der Roten Armee:
III./1941: 3.334.400
I./1945: 6.461.100


Interessant diese Aufsschlüsselung.


Die Abweichungen der einzelnen Angaben zu den Totalverlusten sind ja nicht ganz unwesentlich. :grübel:
 
Die Abweichungen der einzelnen Angaben zu den Totalverlusten sind ja nicht ganz unwesentlich. :grübel:

Ja, das ist bemerkenswert.

Meine persönliche Meinung ist, dass die Krivosheev-Angaben doch am nächsten der Realität nahekommen.

Da sie auf den sowjetischen Archiven beruhen, und deren Aktenführung durchaus ähnliche Akribie wie die deutschen aufweisen, dann relativ detaillierte Aufschlüssung nach Operationen, Truppenteilen, Vierteljahresscheiben und Dienstränge (!) aufweisen, haben sie eine hohe Plausibilität.

Fehler können aber zB auf den Erfassungen beruhen, daneben sind vermutlich Exekutionen, Desertion etc. nicht erfaßt.

Ich gebe mal zur Plausibilität die Stalingrad-Phase wieder:
Stalingrad Defensive Operation: Strenght 547.000
Datum 17.7.1942-18.11.1942
(Stalingrad-Front, S.E. Front, Don-Front. Wolga-Flottille)
"Irrec. Losses" 323.856/"WIA" 319.986/ Total 643.842
Stalingrad Strategic Offensive Operation: Strenght 1.143.500
Datum 19.11.1942-2.2.1943
(S.W. Front, Don-Front, Stalingrad-Front, teilweise Woronesch-Front mit 6. Armee und 2. Luftarmee sowie Wolga-Flottille)
"Irrec. Losses" 154.885/"WIA" 330.892/ Total 485.777

Die Abgrenzungen sind räumlich und zeitlich nach sowjetischen Aufzeichnungen vorgenommen worden.
 
Fehler können aber zB auf den Erfassungen beruhen, daneben sind vermutlich Exekutionen, Desertion etc. nicht erfaßt.

Also wohl auch Opfer des stalinistischen Terrors. So können natürlich Abweichungen zustande kommen.

Dimitri Wolkogonow hat den "Preis des Sieges" großzügig mit einer Opferzahl zwischen 26 und 28 Millionen, undifferenziert, beziffert.
 
Aber kann man Stahl nicht auch ohne Legierungen genug härten (durch erhitzen, abkühlen und hinzugeben von Kohlenstoff oder Schwefel)?
Soweit ich weis war Wolfram wichtig, damit Stahl hitzefest wird und davon gabs in Österreich genug, aber welche Möglichkeiten gab es noch um Stahl rostfrei zu halten, ohne Chrom benutzen zu müssen? Danke
 
Und noch etwas lieferte die DDR wircklich 220000 Tonnen Uran in die UdSSR, das wäre genug für 34375000 Little Boys? Hatte Deutschland so viel Uran?
 
Aber kann man Stahl nicht auch ohne Legierungen genug härten (durch erhitzen, abkühlen und hinzugeben von Kohlenstoff oder Schwefel)?

Das Problem ist nach meinen begrenzten technischen Kenntnissen, dass der produzierte Panzerstahl schweißbar sein mußte (Schiffe, Panzerproduktion). Damit ist der Zugabe von Kohlenstoff Grenzen gesetzt. Im Allgemeinen wird Stahl mit höherem Kohlenstoffanteil fester, aber auch spröder.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stahl
http://de.wikipedia.org/wiki/Rostfreier_Stahl
Googel mal selber unter "schweißbarkeit stahl kohlenstoff"

Damit wird wieder die Bedeutung des Chroms und des Nickels klar.
Die fehlenden Legierungsmaterialien führten gegen Ende des Krieges zu einer miserablen Qualität des deutschen Panzerstahls in der Zerreißfestigkeit. Millimeter-Vergleiche besagen da wenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil ich dachte, dass Uran ein sehr seltener Rohstoff in Deutschland war, aber dann bin ich auf diese Information gestoßen! Hatte Deutschland wirklich so viel Uran?
Als Alternative zu Baumwolle benutze das DR Zellwolle (aus Bäumen gewonnen) und Soda konnte man aus Kalk und Salzsäure synthetisch herstellen wie ich vor kurzem erfahren habe! Wurden eigentlich für Flugzeuge und Geschütze(Flak und Feldgeschütze) auch Chrom und Nickel benötigt? Welche Materialien wurden eigentlich für Radarstationen benötigt?
 
weis niemand ob man auch für Flak und Flugzeuge auch legierungen brauchte? Ich weis nur, dass sehr viel Chrom für Panzer und U-Boote benutzt wurde.
 
(Uran) Es gab in der ersten Hälfte des 20. Jh. eigentlich nur zwei bedeutende Uranminen: Im Erzgebirge und im Belgisch-Kongo. Die Förderung war allerdings gering, weil kaum jemand Uran brauchte. Nach 1945 wurde die Förderung dann durch die Sojets gewaltig erhöht (Wismut AG). Man könnte dies als die größte Reperationszahlung aller Zeiten bezeichnen....

(Flaks) Überall wo Stahl im Maschinenbau Anwendung findet, sollte er rostfrei sein, und oft auch gehärtet. Oben ist hierzu einiges angegeben. Der Chrom/Nickelanteil für NIROSTA liegt bei etwa 20%

(Flugzeuge) werden zum größten Teil aus (Flugzeuig-) Aluminium gebaut. Eine Panzerung ist praktisch nicht möglich. Rohstoff für Aluminium ist Bauxit
 
Als Alternative den Stahl durch erhitzen und abkühlen härten(Geschütze werden gegeossen und müssen nicht wie Panzerplatten gut schweißbar sein) und die Rohre durch einölen vor Rost schützen geht nicht?
 
Chrommangel in Dritten Reich

Hallo, ich habe mal wo gelesen, dass die im Zweiten Weltkrieg jeder 600. Panzer an die Türkei ausgeliefert wurde und die im Gegenzug Chrom lieferte für weitere 600 Panzer.
Traf das eigentlich nur auf Panzer zu, oder auch für die Flak 8,8cm Geschütze und Flugzeuge zu (brauchte man hierfür auch Chrom)?
 
Chrom war zwingend erforderlich für:
Motoren und Rohrproduktion, also relevant auch für den Bereich Flugzeuge und Geschütze

(Boelcke, Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg - Speer-Konferenzen)


Ein dt.-türk. Abkommen über die Lieferung von Kriegsgerät wurde am 31,12.1942 unterzeichnet. Es sah u.a. die Lieferung von 32 Panzer III sowie 35 Panzer IV und 3 BefehlsPzW für 1942 als Gegenleistung für die Chromerzlieferungen vor (übrigens auch 12 Focke Wulf 190 in I./1943).


(Thomas, S. 345)


siehe auch:
http://www.geschichtsforum.de/f39/rohstofflage-1939-a-19785/index2.html
 
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