Hey Leute,
Ich habe diesen Text mit Aufgaben bekommen von meinem Geschichtslehrer. Ich habe immer große Probleme Texte zu verstehen (vor allem große Texte) und habe daher Schwierigkeiten diese Fragen zu beantworten.
TEXT:
Man muss es offen sagen: der König war weniger denn mittelmäßig begabt, aber sehr bildungsfähig. Er war ruhmsüchtig und hielt auf Ordnung und Gesetz. Er besaß natürlichen Verstand, war mäßig, verschwiegen, Herr seiner Bewegungen und seiner Sprache, und - so sonderbar es klingen mag - im Kern seines Wesens gütig und gerecht. Gott hatte ihn wohl dazu befähigt, ein guter, ja vielleicht ein großer Monarch zu werden, wenn nicht fremde Einflüsse dazu gekommen wären...
Aus allem geht hervor, dass man Grund genug hat, jene gräuliche Erziehung bitter zu beklagen, die ihr Ziel einzig darin sah, Geist und Herz des Monarchen zu vergiften. Ebenso jene nichtswürdige Götzendienerei vor dem Fürsten und die grausame Politik seiner Minister, die ihn immer unerreichbarer machte. Um ihrer Größe, ihrer Macht und ihres Glückes willen lagen sie ihm beständig in den Ohren mit Schmeicheleien über seine Macht, seine Größe und seinen Ruhm. Sie waren sein Verderb. Wenn sie auch Güte, Gerechtigkeitssinn und Wahrheitsliebe nicht völlig in ihm erstickten, so stumpften sie diese Eigenschaften doch ganz bedenklich ab. Eifersüchtig wachten sie darüber, dass keine seiner Tugenden Früchte trug. Der Fürst und sein Land waren ihre Opfer...
In allem liebte er Glanz, Verschwendung, Fülle. Es war wohlberechnet, dass er die Sucht, ihm hierin nachzueifern, in jeder Weise begünstigte. Er impfte sie seinem ganzen Hofe ein. Wer alles draufgehen ließ für Küche, Kleidung, Wagen, Haushalt und Spiel, der gewann sein Wohlwollen. Um solcher Dinge willen redete er die Leute an. Indem er so den Luxus gewissermaßen zur Ehrensache und für manche zur Notwendigkeit machte, richtete er nacheinander alle zugrunde, bis sie schließlich einzig und allein von seiner Gnade abhingen. So befriedigte er seinen Hochmut und seinen Ehrgeiz. Sein Hof war blendend, und die Rangunterschiede verschwanden in einem allgemeinen Wirrwarr. Er hat dem Lande damit eine Wunde geschlagen, die wie ein Krebsschaden an allem frisst. Vom Hofe aus hat die Verschwendungssucht Paris, die Provinzen, das Heer ergriffen. Man schätzt einen jeden, der eine gewisse Stellung einnimmt, nur noch nach seinem Aufwand in Küche und Haus ein. Wer Gelegenheit zum Stehlen hat, stiehlt infolgedessen, um die Ausgaben seines Haushalts bestreiten zu können. Die Not zwingt ihn dazu. Es existiert im Grunde kein Rangunterschied mehr. Alle Stände sind in heillosem Durcheinander. Der Hochmut wächst ins Ungemessene. Die Folgen sind nicht abzusehen. Untergang und Umwälzung sind im Anzuge.
AUGABEN:
b) Welches Gewicht hat die Ausbildung des Herrschers für die Funktionsfähigkeit des absolutistischen Systems?
c) Welche Rolle spielt für Saint-Simon der Hof im Gesamtstaat?
d) Vergleichen Sie das Verhältnis Herrscher—Minister bei Saint-Simon und bei Ludwig XIV.
Aufgabe a) habe ich schon fertig gemacht aber ich verstehe den Rest nicht so gut, könnt ihr mir helfen?
Ich habe diesen Text mit Aufgaben bekommen von meinem Geschichtslehrer. Ich habe immer große Probleme Texte zu verstehen (vor allem große Texte) und habe daher Schwierigkeiten diese Fragen zu beantworten.
TEXT:
Man muss es offen sagen: der König war weniger denn mittelmäßig begabt, aber sehr bildungsfähig. Er war ruhmsüchtig und hielt auf Ordnung und Gesetz. Er besaß natürlichen Verstand, war mäßig, verschwiegen, Herr seiner Bewegungen und seiner Sprache, und - so sonderbar es klingen mag - im Kern seines Wesens gütig und gerecht. Gott hatte ihn wohl dazu befähigt, ein guter, ja vielleicht ein großer Monarch zu werden, wenn nicht fremde Einflüsse dazu gekommen wären...
Aus allem geht hervor, dass man Grund genug hat, jene gräuliche Erziehung bitter zu beklagen, die ihr Ziel einzig darin sah, Geist und Herz des Monarchen zu vergiften. Ebenso jene nichtswürdige Götzendienerei vor dem Fürsten und die grausame Politik seiner Minister, die ihn immer unerreichbarer machte. Um ihrer Größe, ihrer Macht und ihres Glückes willen lagen sie ihm beständig in den Ohren mit Schmeicheleien über seine Macht, seine Größe und seinen Ruhm. Sie waren sein Verderb. Wenn sie auch Güte, Gerechtigkeitssinn und Wahrheitsliebe nicht völlig in ihm erstickten, so stumpften sie diese Eigenschaften doch ganz bedenklich ab. Eifersüchtig wachten sie darüber, dass keine seiner Tugenden Früchte trug. Der Fürst und sein Land waren ihre Opfer...
In allem liebte er Glanz, Verschwendung, Fülle. Es war wohlberechnet, dass er die Sucht, ihm hierin nachzueifern, in jeder Weise begünstigte. Er impfte sie seinem ganzen Hofe ein. Wer alles draufgehen ließ für Küche, Kleidung, Wagen, Haushalt und Spiel, der gewann sein Wohlwollen. Um solcher Dinge willen redete er die Leute an. Indem er so den Luxus gewissermaßen zur Ehrensache und für manche zur Notwendigkeit machte, richtete er nacheinander alle zugrunde, bis sie schließlich einzig und allein von seiner Gnade abhingen. So befriedigte er seinen Hochmut und seinen Ehrgeiz. Sein Hof war blendend, und die Rangunterschiede verschwanden in einem allgemeinen Wirrwarr. Er hat dem Lande damit eine Wunde geschlagen, die wie ein Krebsschaden an allem frisst. Vom Hofe aus hat die Verschwendungssucht Paris, die Provinzen, das Heer ergriffen. Man schätzt einen jeden, der eine gewisse Stellung einnimmt, nur noch nach seinem Aufwand in Küche und Haus ein. Wer Gelegenheit zum Stehlen hat, stiehlt infolgedessen, um die Ausgaben seines Haushalts bestreiten zu können. Die Not zwingt ihn dazu. Es existiert im Grunde kein Rangunterschied mehr. Alle Stände sind in heillosem Durcheinander. Der Hochmut wächst ins Ungemessene. Die Folgen sind nicht abzusehen. Untergang und Umwälzung sind im Anzuge.
AUGABEN:
b) Welches Gewicht hat die Ausbildung des Herrschers für die Funktionsfähigkeit des absolutistischen Systems?
c) Welche Rolle spielt für Saint-Simon der Hof im Gesamtstaat?
d) Vergleichen Sie das Verhältnis Herrscher—Minister bei Saint-Simon und bei Ludwig XIV.
Aufgabe a) habe ich schon fertig gemacht aber ich verstehe den Rest nicht so gut, könnt ihr mir helfen?