Der Schlieffenplan
Um es vorweg zunehmen: Ich habe den sog. Schlieffenplan (die Denkschrift 1905/06) nie gelesen und ich wäre dankbar, wenn jemand einen link zum Originaltext hier posten würde.
Was ist der Schlieffenplan? Zunächst meint man damit eine als Denkschrift – heute würde man sagen Memo – oder auch Entwurf einer Denkschrift des Privatmanns und ehemaligen Chef des Großen Generalstabs Alfred von Schlieffen vom Januar 1906 (datiert auf Dezember 1905), überschrieben mit „Der Krieg gegen Frankreich“. Ein Nachtrag behandelt die Involvierung Englands. Russland wird nicht erwähnt. Es gibt eine oder mehrerer Karten als Anlage. Eingesetzt werden auf dem Papier 96 Divisionen (1905/06 hatte Deutschland 72 Divisionen), nicht ein Soldat stand an der Ostfront. Das Verhältnis rechter Flügel linker Flügel (Drehpunkt der Flügel ist Metz) betrug 7:1. Beschrieben wird ein Feldzug, in der die Masse der deutschen Armee durch Belgien und Holland nach Frankreich marschieren, um. Diese Denkschrift war bis 1931 Familieneigentum und wurde dann dem Reichsarchiv übergeben (sie war nie – wie sonst Operationspläne – im Tresor der Operationsabteilung).
Der Aufmarschplan 1908 – vielfach als Bearbeitung des Schlieffenplans bezeichnet – wurde von Moltke (unter wesentlicher Mitarbeit von Ludendorff) bearbeitet. Auch hier sehen wir einen starken rechten Flügel und einen zwar schwächeren, aber doch gegenüber der Denkschrift wesentlich verstärkten linken Flügel. Natürlich sind auch im Osten Einheiten aufgestellt. Im Westen beträgt das Verhältnis rechter Flügel linker Flügel 3:1. Diese neue Verteilung der Kräfte wird später zu Kontroversen führen. Der rechte Flügel marschiert nicht mehr durch die Niederlande (im Falle einer Blockade will man Güter durch die neutrale Niederlande importieren). Dafür muss Lüttich – es sperrt die Enge zwischen Südholland und den wegearmen Ardennen – im Handstreich genommen werden. Der linke Flügel soll nicht mehr ausschließlich die Invasion nach Süddeutschland verhindern, sondern erhält operative Aufgaben. Ludendorff hat die – heftig kritisierte - Verstärkung des linken Flügels immer verteidigt. Er argumentierte, die Franzosen haben ihre Rüstungsanstrengungen deutlich verstärkt, ein Einbruch in Lothringen sei wahrscheinlich geworden. Die Franzosen haben ihre Jahrgänge weitgehend der Armee zugeführt, die Möglichkeit einer Einschließung sei zu nutzen, eine vernichtete Angriffstruppe sei von Frankreich nur schwer zu ersetzen.
Als Schlieffenplan wird auch der konkrete Kriegsplan Deutschlands bezeichnet, über den bislang eine weitgehend einheitliche Geschichtsschreibung besteht (Schlieffen-Plan ? Wikipedia, Schlieffen Plan - Wikipedia, the free encyclopedia ).
Um es vorweg zunehmen: Ich habe den sog. Schlieffenplan (die Denkschrift 1905/06) nie gelesen und ich wäre dankbar, wenn jemand einen link zum Originaltext hier posten würde.
Was ist der Schlieffenplan? Zunächst meint man damit eine als Denkschrift – heute würde man sagen Memo – oder auch Entwurf einer Denkschrift des Privatmanns und ehemaligen Chef des Großen Generalstabs Alfred von Schlieffen vom Januar 1906 (datiert auf Dezember 1905), überschrieben mit „Der Krieg gegen Frankreich“. Ein Nachtrag behandelt die Involvierung Englands. Russland wird nicht erwähnt. Es gibt eine oder mehrerer Karten als Anlage. Eingesetzt werden auf dem Papier 96 Divisionen (1905/06 hatte Deutschland 72 Divisionen), nicht ein Soldat stand an der Ostfront. Das Verhältnis rechter Flügel linker Flügel (Drehpunkt der Flügel ist Metz) betrug 7:1. Beschrieben wird ein Feldzug, in der die Masse der deutschen Armee durch Belgien und Holland nach Frankreich marschieren, um. Diese Denkschrift war bis 1931 Familieneigentum und wurde dann dem Reichsarchiv übergeben (sie war nie – wie sonst Operationspläne – im Tresor der Operationsabteilung).
Der Aufmarschplan 1908 – vielfach als Bearbeitung des Schlieffenplans bezeichnet – wurde von Moltke (unter wesentlicher Mitarbeit von Ludendorff) bearbeitet. Auch hier sehen wir einen starken rechten Flügel und einen zwar schwächeren, aber doch gegenüber der Denkschrift wesentlich verstärkten linken Flügel. Natürlich sind auch im Osten Einheiten aufgestellt. Im Westen beträgt das Verhältnis rechter Flügel linker Flügel 3:1. Diese neue Verteilung der Kräfte wird später zu Kontroversen führen. Der rechte Flügel marschiert nicht mehr durch die Niederlande (im Falle einer Blockade will man Güter durch die neutrale Niederlande importieren). Dafür muss Lüttich – es sperrt die Enge zwischen Südholland und den wegearmen Ardennen – im Handstreich genommen werden. Der linke Flügel soll nicht mehr ausschließlich die Invasion nach Süddeutschland verhindern, sondern erhält operative Aufgaben. Ludendorff hat die – heftig kritisierte - Verstärkung des linken Flügels immer verteidigt. Er argumentierte, die Franzosen haben ihre Rüstungsanstrengungen deutlich verstärkt, ein Einbruch in Lothringen sei wahrscheinlich geworden. Die Franzosen haben ihre Jahrgänge weitgehend der Armee zugeführt, die Möglichkeit einer Einschließung sei zu nutzen, eine vernichtete Angriffstruppe sei von Frankreich nur schwer zu ersetzen.
Als Schlieffenplan wird auch der konkrete Kriegsplan Deutschlands bezeichnet, über den bislang eine weitgehend einheitliche Geschichtsschreibung besteht (Schlieffen-Plan ? Wikipedia, Schlieffen Plan - Wikipedia, the free encyclopedia ).