Schloss-Wiederaufbau - ein deutscher Trendsport?

Immer wenn ich etwas über den Wiederaufbau des Berliner stadtschlosses lese, fallen mir "Potemkinsche Dörfer" ein. Merkwürdig.

Soll das nicht dahin, wo vorher der Palast der Republik stand?


Zur Zeit fallen mir überall Kuppelbauten auf, so bei der Dresdner Frauenkirche, aber auch der Reichstag hat erst kürzlich eine Kuppel erhalten.
Dieses architektonische Element gibt es seit den Römern und es wird nach wie vor für Bauwerke mit besonders herrschaftlicher oder sakraler Repräsentanz verwendet.
Ist das dann auch historisierende Rekonstruktion?
 
Klar, das sind alles "Fakes"
aber, schau Dir das Ding
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mal an, was soll an diese Stelle mitten in die Stadt, umgeben von Parks sonst hin?

Da ist doch alles so deplaziert wie Erichs Lampenladen.
 
Grüezi

Als Aussenstehender dünkt es mich, ihr Deutschen wollt mit den Schlösser-Neubauten die Weltkriege weg bauen...


Gruss Pelzer

.
 
Ich finde Stellas Entwurf eigentlich ganz gelungen. Vor allem die Wandelgänge entlang der Spree sind in dieser reduzierten Schlichtheit ein spannender Kontrast zu den wieder erstandenen Schlüterfassaden - gleiches gilt natürlich für den Hof. Wie Stella die Arkaden zitiert und ins heute übersetzt ist net schlecht. Vor allem weil dieser Fassadenstil auch an einige der besten Bauten des heutigen Berlins - wie zB. der Kunstakademie am Pariser Platz - erinnert.
Aber über Geschmack lässt sich halt nicht streiten, ich find Stellas Bauten nicht so schlecht (bin aber bekennender Klassizist...)
 
Grüezi

Als Aussenstehender dünkt es mich, ihr Deutschen wollt mit den Schlösser-Neubauten die Weltkriege weg bauen...


Gruss Pelzer

.


Au ...

OT: die Weltkriege..... also den zweiten haben wir angefangen OK, aber am ersten haben etlich andere auch mitgedreht, bis dass es gekracht hat.

die fürchterliche Gesichts- und Geschichtslosigkeit die die deutschen Innenstädte aufweisen, dass da der Wunsch nach Korrektur aufkommt ist verständlich

und hat mir der von Dir genannten Richtung nun so gar nichts zu tun

dagegen verwahre ich mich ernstlich und in aller Form.


Basel und Schaffhausen habt ihr ja auch wieder aufgebaut.
 
Basel und Schaffhausen habt ihr ja auch wieder aufgebaut.
Ich spreche nicht von der Reparatur von Kriegsschäden. Ich spreche von der Rekonstruktion von Schlössern und Kirchen. Solche Rekonstruktionen sind in der Schweizer äusserst selten. Und wenn, so entstanden sie im Historismus und nicht Heute.

Der Drang historische Prunkbauten jahrzehnte nach ihrerer Zerstörung völlig neu aufzubauen scheint mir "typisch deutsch" zu sein (vielleicht vergleichbar mit dem Drang Mahnmale zu errichten). Der Wiederaufbau soll doch heile Welt vorspiegeln und somit von der Kriegsvergangenheit ablenken. In einem ähnlichen Kontext sehe ich auch das vollständige entfernen der DDR-Mauerbauten. Nichts soll mehr an diese Zeiten erinnern. Ausser einige (künstliche) Mahnmale...

Gruss Pelzer

.
 
Ich spreche nicht von der Reparatur von Kriegsschäden. Ich spreche von der Rekonstruktion von Schlössern und Kirchen. Solche Rekonstruktionen sind in der Schweizer äusserst selten. Und wenn, so entstanden sie im Historismus und nicht Heute.

Der Drang historische Prunkbauten jahrzehnte nach ihrerer Zerstörung völlig neu aufzubauen scheint mir "typisch deutsch" zu sein (vielleicht vergleichbar mit dem Drang Mahnmale zu errichten). Der Wiederaufbau soll doch heile Welt vorspiegeln und somit von der Kriegsvergangenheit ablenken. In einem ähnlichen Kontext sehe ich auch das vollständige entfernen der DDR-Mauerbauten. Nichts soll mehr an diese Zeiten erinnern. Ausser einige (künstliche) Mahnmale...

Gruss Pelzer

.


Nee mein Freund,
verzeih aber Du hast keine Ahnung.

Die Mauer, was man da in den 80ern sah, war eigentlich gar nicht mehr so schlimm, schlimm war der Eindruck in den 60ern, Mauer und Schießbefehl zwischen 2 Häuserblocks.

Die Berliner waren ganz fürchterlich eingesperrt, das war ein Überdimensionaler Knast.
Die Entfernung der Mauer war eine solidarische Tat der Berliner, da haben die auf keinen gewartet und keinen dazu gebraucht.
Notwehr sozusagen.

Aber OK, Du bist Schweizer, Nachgeborener verm. auch, vergiss es, kannst Du nicht mitreden.


OK: Vor Jahren bin ich mal Quer durch die Schweiz Landstraße gefahren, (hatte einen Hass aufs "Pickerl") Mensch was habt Ihr für wunderschöne alte Städte, eine nach der anderen, seht ihr natürlich nicht, ist ja normal. Für Euch jedenfalls. Bei uns gabs Bombennächte und dann rascher Wiederaufbau, die Leute brauchten Wohnungen, Büros, Geschäfte...
Naja, eben keine Ahnung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Repo, ich glaub du hast das was von Pelzers Meinung in eine falsche Kehle bekommen und ihn gründlich missverstanden. Ich glaube auch dass diese vielen Rekonstruktionsprojekte Ausdruck eines neuen deutschen Geschichtsbewusstseins sind.
Die ist aber keineswegs revisionisitisch, sondern Ausdruck eines neuen Selbstbewussteins als eines Staates der nun engültig angkeommen ist im Club der demokratischen Führungsstaaten.

Mein Eindruck von Deutschlang im 21. Jahrhundert ist der eines Landes dass - man verzeihe diese pathetischen Worte - seinen Frieden mit der Geschichte gemacht hat. Man ist sich der Verantwortung der Verbrechen des Dritten Reiches bewusst und pflegt eine Erinnerungskultur höchster Qualität. Das Deutschland von heute ist eine Demokratie ersten Ranges, dessen politische Kultur zu den höchst entwickelsten Europas gehört.
All dies resultiert natürlich aus der erfolgreichen Wiedervereinigung des Landes und der Führungsrolle in der EU wie auch der selbstbewussten Aussenpolitik der letzten 10, 15 Jahre.

Was ebenfalls auffällt ist ein vermehrtes Interesse an der Deutschen Geschichte, keine Woche vergeht ohne irgendwelche Dokus in allen Sendern, nicht nur den öffentlich-rechtlichen. Ich glaube auch dass diese vielen Rekonstruktionen Ausdruck einer Versöhnung mit der Geschichte darstellen. Und so gesehen kann ich Pelzers Statement durchaus etwas abgewinnen.
 
Repo, ich glaub du hast das was von Pelzers Meinung in eine falsche Kehle bekommen und ihn gründlich missverstanden. Ich glaube auch dass diese vielen Rekonstruktionsprojekte Ausdruck eines neuen deutschen Geschichtsbewusstseins sind.
Die ist aber keineswegs revisionisitisch, sondern Ausdruck eines neuen Selbstbewussteins als eines Staates der nun engültig angkeommen ist im Club der demokratischen Führungsstaaten.

Mein Eindruck von Deutschlang im 21. Jahrhundert ist der eines Landes dass - man verzeihe diese pathetischen Worte - seinen Frieden mit der Geschichte gemacht hat. Man ist sich der Verantwortung der Verbrechen des Dritten Reiches bewusst und pflegt eine Erinnerungskultur höchster Qualität. Das Deutschland von heute ist eine Demokratie ersten Ranges, dessen politische Kultur zu den höchst entwickelsten Europas gehört.
All dies resultiert natürlich aus der erfolgreichen Wiedervereinigung des Landes und der Führungsrolle in der EU wie auch der selbstbewussten Aussenpolitik der letzten 10, 15 Jahre.

Was ebenfalls auffällt ist ein vermehrtes Interesse an der Deutschen Geschichte, keine Woche vergeht ohne irgendwelche Dokus in allen Sendern, nicht nur den öffentlich-rechtlichen. Ich glaube auch dass diese vielen Rekonstruktionen Ausdruck einer Versöhnung mit der Geschichte darstellen. Und so gesehen kann ich Pelzers Statement durchaus etwas abgewinnen.


OK

und das
Der Wiederaufbau soll doch heile Welt vorspiegeln und somit von der Kriegsvergangenheit ablenken.
und in welchen "falschen Hals" gehört sowas?


Wir stehen da, wir stehen zu allem!
Wir lenken von nichts ab.
 
OK

und das


und in welchen "falschen Hals" gehört sowas?

Stimmt - da geb ich dir recht, das hab ich wohl überlesen. Die Vorspiegelung einer "Heilen Welt zur Ablenkung von der Kriegsvergangenheit" sehe ich absolut nicht (wie du meinem Beitrag unschwer entnehmen kannst), ganz im Gegenteil.
 
Ich spreche nicht von der Reparatur von Kriegsschäden. Ich spreche von der Rekonstruktion von Schlössern und Kirchen. Solche Rekonstruktionen sind in der Schweizer äusserst selten. Und wenn, so entstanden sie im Historismus und nicht Heute.

Der Drang historische Prunkbauten jahrzehnte nach ihrerer Zerstörung völlig neu aufzubauen scheint mir "typisch deutsch" zu sein (vielleicht vergleichbar mit dem Drang Mahnmale zu errichten). Der Wiederaufbau soll doch heile Welt vorspiegeln und somit von der Kriegsvergangenheit ablenken. In einem ähnlichen Kontext sehe ich auch das vollständige entfernen der DDR-Mauerbauten. Nichts soll mehr an diese Zeiten erinnern. Ausser einige (künstliche) Mahnmale...

Gruss Pelzer

.

Ich finde das kann man nicht vergleichen. Wir in der Schweiz hatten das grosse Glück, dass unsere Städte noch nie so zerstört wurden wie die in Deutschland. Also musste sich die Schweiz auch noch nie damit beschäftigen zerstörte Gebäude und Kulturgüter wieder aufzubauen. Es mag für uns seltsam sein, dass in Deutschland dieser "Aufbaudrang" besteht. Wenn man aber die Fotos, die vor dem zweiten Weltkrieg entstanden sind, anschaut, kann ich das verstehen, dass man alte Gebäude wieder aufbauen möchte. Ich sehe das nicht so, dass man die beiden Kriege vergessen möchte, sondern dass man die Kulturgüter die durch diese beiden, vor allem durch den zweiten Weltkrieg, verloren gingen wieder der Allgemeinheit zugänglich machen möchte.

Und das man die Mauer entfernte, dass kann ich nachvollziehen.

Es geht doch nicht darum eine heile Welt vorzuspielen. Sonder darum verlorenes Kulturgut wieder aufzubauen. Die Kriegsvergangenheit ist allgegenwärtig, wenn man durch deutsche Städte geht - sofern man die Augen offen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das kann man nicht vergleichen. Wir in der Schweiz hatten das grosse Glück, dass unsere Städte noch nie so zerstört wurden wie die in Deutschland. Also musste sich die Schweiz auch noch nie damit beschäftigen zerstörte Gebäude und Kulturgüter wieder aufzubauen. Es mag für uns seltsam sein, dass in Deutschland dieser "Aufbaudrang" besteht. Wenn man aber die Fotos, die vor dem zweiten Weltkrieg entstanden sind, anschaut, kann ich das verstehen, dass man alte Gebäude wieder aufbauen möchte. Ich sehe das nicht so, dass man die beiden Kriege vergessen möchte, sondern dass man die Kulturgüter die durch diese beiden, vor allem durch den zweiten Weltkrieg, verloren gingen wieder der Allgemeinheit zugänglich machen möchte.

Und das man die Mauer entfernte, dass kann ich nachvollziehen.

Es geht doch nicht darum eine heile Welt vorzuspielen. Sonder darum verlorenes Kulturgut wieder aufzubauen. Die Kriegsvergangenheit ist allgegenwärtig, wenn man durch deutsche Städte geht - sofern man die Augen offen hat.


Es gibt übrigens von Heinrich Böll einen Roman der im Prinzip diesen Sachverhalt zum Hintergrund hat (Name fällt mir natürlich gerade nicht ein)

Eine Abtei im Rheinland wird Wiederaufgebaut, und die Kinder (erwachsene) des beauftragten Architekten entdecken in den Trümmern klare Hinweise, dass Papa für die Zerstörung verantwortlich war. "alles Alte mit den Nazis weg ein kpl. Neuanfang"
Aber lest es selbst, der Titel wird mir irgendwann auch wieder einfallen.
dh Mercy hat ihn ja garantiert parat....
 
Es gibt übrigens von Heinrich Böll einen Roman der im Prinzip diesen Sachverhalt zum Hintergrund hat (Name fällt mir natürlich gerade nicht ein)

Eine Abtei im Rheinland wird Wiederaufgebaut, und die Kinder (erwachsene) des beauftragten Architekten entdecken in den Trümmern klare Hinweise, dass Papa für die Zerstörung verantwortlich war. "alles Alte mit den Nazis weg ein kpl. Neuanfang"
Aber lest es selbst, der Titel wird mir irgendwann auch wieder einfallen.
dh Mercy hat ihn ja garantiert parat....

Das könnte das Buch Billard um halb zehn sein. :grübel:
 
Ich finde es auf der einen Seite schön, wenn alte Gebäude und Kulturgüter wieder errichtet werden. Doch auf der anderen Seite finde ich es auch nicht richtig.
Wir Menschen bauen auf und machen wieder kaputt um neues zu bauen, daß wir dann wieder abreißen um das alte aufzubauen. Was macht das für einen Sinn?
In den vielen Kriegen ist viel zerstört wurden, dies gehört nun mal zur Geschichte, aber die Städte jetzt wieder herzurichten, wie in vergangenen Zeiten könnte man auch interpretieren in einer Konzeptionslosigkeit der Städtearchitekten, hier Städte so darzustellen, wie es die Zeit verlangt, in der wir jetzt leben und nicht von vor 200 Jahren.

Warum sollen wir die alte Kultur wieder auferstehen lassen? Was habe ich mit dem Stadtschloss in Berlin z.B. zu tun? Genauso die Frauenkirche in Dresden, als Ruine ein Toppdenkmal gegen Krieg, jetzt ein Gebäude das schön aussieht, aber sonst?

Wenn wir unsere Vergangenheit aufbauen, leben wir auch nur in der Vergangenheit, das ist m.E. die falsche Richtung. Dies weckt vielleicht die Erinnerungen der älteren Mitbürger in Deutschland, aber wir sollten unsere Städte für die Jugend bauen!

Und dabei möchte ich den Aspekt der Kosten aus tagespolitischen Gründen mal ganz außen vorlassen.
Nur soviel sei gesagt, es gibt viele Menschen und Kinder auch in Deutschland die verhungern, heute noch.:still:
 
Nee mein Freund,
verzeih aber Du hast keine Ahnung.

Die Mauer, was man da in den 80ern sah, war eigentlich gar nicht mehr so schlimm, schlimm war der Eindruck in den 60ern, Mauer und Schießbefehl zwischen 2 Häuserblocks.

Die Berliner waren ganz fürchterlich eingesperrt, das war ein Überdimensionaler Knast.
Die Entfernung der Mauer war eine solidarische Tat der Berliner, da haben die auf keinen gewartet und keinen dazu gebraucht.
Notwehr sozusagen.

Aber OK, Du bist Schweizer, Nachgeborener verm. auch, vergiss es, kannst Du nicht mitreden.


OK: Vor Jahren bin ich mal Quer durch die Schweiz Landstraße gefahren, (hatte einen Hass aufs "Pickerl") Mensch was habt Ihr für wunderschöne alte Städte, eine nach der anderen, seht ihr natürlich nicht, ist ja normal. Für Euch jedenfalls. Bei uns gabs Bombennächte und dann rascher Wiederaufbau, die Leute brauchten Wohnungen, Büros, Geschäfte...
Naja, eben keine Ahnung...
Lieber Repo

Ich glaube, du verstehst mich falsch.
Ich möchte dir meine Aussage am Beispiel der Frauenkirche in Dresden erläutern. Als Ruine war die Frauenkirche sozusagen ein Mahnmal gegen den Krieg. Sie führte einem tagtäglich vor Augen, was Diktatur und Krieg anrichten. Aber – als sich nach der Wende die Möglichkeit bot, ergriffen die Menschen die erstbeste Gelegenheit und überbauten die Ruinen mit einer nagelneuen Kirche. Die sieht zwar aus wie die vom Bähr, ist aber bloss eine Kopie. Als Ausgleich werden gleichen Zeit vielerorts Mahnmale errichtet, die an den Schrecken des Krieges erinnern sollen. Das hat die Ruine der Frauenkirche besser gekonnt!

Da stellen sich mir halt schon Fragen. Warum baut man eine Barock-Kirche 250 Jahre nach ihrem Bau noch einmal? Warum baut man heute, wenn man schon eine Kirche bauen will, keine zeitgenössische Kirche. Die würde den Anforderungen der heutigen Religiosität eher entsprechen, als der opulente Barock. Hat Dresden so viele Gläubige, dass der Bau einer so grossen Kirche erforderlich ist?
Oder baute man die Frauenkirche auf, weil sie im Stadtbild fehlte. Ist sie also bloss hübsch anzuschauen, eine Kulisse? So wie die zahlreichen Schlösser, die allerorts geplant werden und ein wenig Geschichte darstellen sollen.

Zu den Mahnmalen liesse sich noch vieles sagen. Nur so ein Gedanke: Warum sehen eure Mahnmale immer so adrett aus. So geordnet, so sauber, so nobel. So ganz anders als der Krieg, die Diktatur, der Völkermord...

Gruss Pelzer

.
 
Lieber Repo

Zu den Mahnmalen liesse sich noch vieles sagen. Nur so ein Gedanke: Warum sehen eure Mahnmale immer so adrett aus. So geordnet, so sauber, so nobel. So ganz anders als der Krieg, die Diktatur, der Völkermord...

Gruss Pelzer

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Ich weiß nicht auf was Du hinaus willst.

Adrett sauber..
OK, wir treten einen in den A... der ans Holocaustmahnmal pinkelt,
bei Schmierereien kriegt er eine die sich gewaschen hat.

OT: Hat ein 19 jähriger gemeint er muss mit erhobener flacher Hand und HH grüßen,
der durfte den nächsten KZ-Friedhof eine Weile in Ordnung halten.

Aber verzeih, das finde ich alles OK
 
Es geht doch nicht darum eine heile Welt vorzuspielen. Sonder darum verlorenes Kulturgut wieder aufzubauen. Die Kriegsvergangenheit ist allgegenwärtig, wenn man durch deutsche Städte geht - sofern man die Augen offen hat.

Das erklärt aber nicht warum z.B. mit großer Akribie Relikte des NS-Staates wie auch der ehemaligen DDR (hier noch gründlicher) beseitigt werden.
Da würde sich natürlich die Frage anschließen - Haben Diktaturen (zeitgenössische) grundsätzlich keine Kultur? :grübel:

Aus eigener Erfahrung kenne ich die Argumente von Vertretern einer großen Partei, die im privaten Gespräch genau jenes belegen, was Pelzer versucht hat zu sagen. (Im konkreten Falle ging es um die Erhaltung eines von der Gestapo als Gefängnis genutzten Gebäudes)
Und zu oft wurde in anderen Zusammenhängen das „Entfernen von Nazi-Architektur (was immer das sein mag)“
verlangt (letztes mir bekanntes Beispiel: Die Ordensburg Vogelsang, um deren Erhalt es ein langes hin und her gab)

Gruß

Cisco
 
Gerade im Umgang mit Nazi-Architektur hat man aber bemerkenswerte Wege gefunden. Man denke nur an das Dokumentationszentrum in Nürnberg. Oder entmythisiert die Architektur durch pragmatische Nutzung wie zB. das Finanzministerium.

Ich dachte dass auch die Ordensburg Vogelsang ohnehin erhalten und musealen Zwecken zugeführt wird?

@Köbis Argument mit den verhungernden Kindern - gerade in Zeiten wie diesen sind kräftige öffentliche Investitionen absolut notwendig um die Krise durchzutauchen. (Keynes, schau runter)
 
Investitionen sind in schwierigen Zeiten ein probates Mittel um die Krise durchzutauchen und der volkswirtschaftliche Nutzen von Investitionen wie Bauprojekte ist um ein vielfaches höher als Transferzahlungen.

Ich wäre auch vorsichtig damit die Rekonstruktionen als "reinen Luxus" abzutun. Gerade Dresden hat gezeigt dass die wieder errichtete Frauenkirche ein Impuls für die gesamte Stadt war. Erst durch die Frauenkirche kam Dresden auf die touristische Landkarte zurück und der weltweite Werbeeffekt hält nach wie vor an.
 
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