Wir kommen der Sache auch näher wenn wir uns die antiken Schiffe einmal anschauen.
Auf einer Galeere ist, wie Mummius so pointiert beschrieb, fast sämtlicher Platz den Ruderern vorbehalten. Die könnten sich noch nicht einmal alle an Bord zum schlafen hinlegen. Stauraum für Proviant und Wasser war Mangelware.
Den Proviant als Ballast mitzuführen halte ich für sehr unwahrscheinlich, erstens sind Holzschiffe seltenst völlig Wasserdicht (es bildet sich Bilgenwasser), zweitens wäre es bei einer mehrtägigen Reise äußerst unklug den Ballast aufzuessen um dann mit vollen Bäuchen zu kentern.
Die Verpflegung vom nächstgelegenen Hafen wäre ein Idealfall, aber wann hatte man denn die Gelegenheit?
Ich verweise nochmals auf die punischen Kriege, zu dieser Zeit bestand noch nicht rund ums Mittelmeer die Infrastruktur wie in der Kaiserzeit.
In der Kaiserzeit fanden dann keine Seekriege mehr statt (und als die Wandalen kamen war keine Flotte mehr da).
Würde man eine Flotte nur mit Proviant für eine Tagesreise losschicken wäre die Expedition womöglich schon nach der ersten Etappe beendet, wenn der Zielort nicht die Möglichkeit hat mal eben ein paar Zehntausend Mäuler zusätzlich zu stopfen.
Alternativ müsste man Wochen im Voraus alle Städte entlang der Route auffordern genügend Proviant bereitzustellen und hätte dann immer noch keine Garantie dass dies auch gelingt. Und das eigene Territorium könnte man auch nicht verlassen.
Für mich ist der Einsatz von Transportschiffen zur Verpflegung einer Flotte eine Notwendigkeit. Wenn ich mich recht entsinne erwähnt auch Thukydides Frachtschiffe bei der sizilischen Expedition der Athener.
Hat vieleicht jemand Informationen wie die Flotten bei Lepanto versorgt wurden?