Seestreitkräfte (Marine)

Und was ist mit den Chinesen? Die hatten doch auch ein mächtiges Reich, waren sie nicht auch auf dem Asiatischen Meeren unterwegs? Was ist mit den Königreichen in Südasien zB. Indien?
 
Beim Suchen im Netz habe ich noch einen anderen, schon behandelten Thread über Cheng Ho im Forum gefunden:

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=2301&highlight=cheng

Allerdings beleuchtet er die Zeit um 1400.

Laut Wikipedia bestand bereits seit dem 8. Jhd. mit den halbjährlichen Passaten ein Handel zwischen Arabien und Ostafrika. So könnte ich mir auch vorstellen, dass arabische Händler auch bereits zur Zeit der großen Entdeckungen Handel zwischen der arabischen Halbinsel, Indien (Mogul-Herrschaft ab dem 16. Jhd.) und Ostafrika trieben. Nicht ohne Grund ist der Küstenstreifen bis heute in religiöser Sicht muslimisch geprägt. Ich denke nur an Sansibar, das eine ganze Zeit lang zum Sultanat von Oman gehörte. Zur Zeit Vasco da Gamas soll es laut Wikipedia in der Gegend zahlreiche blühende Handelsniederlassungen gegeben haben. Sansibar entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Drehscheibe des Skalvenhandels (17. - 19. Jhd.).
 
natürlich gabs nen ausgeprägten Handel zwischen der arabischen Halbinsel, Ostafrika und Indien, der dann durch die portugiesischen Seefahrer im 16 Jh. erheblich gestört wurde. zwischen portugiesischen und muslimischen Händlern muß es auch jede Menge Seeschlachten gegeben haben.

übrigens war Portugal wenig an Kolonien interessiert. (das kam weiter oben irgendwie so durch, als wär das der Grund, warum die Portugiesen nach Asien kamen)
 
Ich kann das in anbetracht der Tatsache, dass das Gebiet des heutigen Brasiliens eine Portugisische Kolinie war auch nicht recht glauben... :confused:
 
Vielleicht meint Cantarella die Indienfahrten nach Calicut entlang der afrikanischen Küste, wo man nur Stützpunkte anlegte, aber keine Länderreien eroberte.
 
Wäre denkbar das Cantarella dies meint. Doch meines Wissens nach hatten die Portugiesen in Südasien auch ein paar Kolonien.
 
Was ist eigendlich mit den Hochkulturen der amerikanischen Ureinwohner z.B Inkas, Mayas und Azteken? Hatten sie zu ihrer blüte Zeit eine Handelsflotte und Kriegsflotte?
 
Chriss schrieb:
Was ist eigendlich mit den Hochkulturen der amerikanischen Ureinwohner z.B Inkas, Mayas und Azteken? Hatten sie zu ihrer Blütezeit eine Handelsflotte und Kriegsflotte?
Die Inka hatten ihr Reich im Hochgebirge. Sie haben wohl versucht, es auch ins Tiefland auszudehnen, sind aber, zumindest im Osten von den Guaraní zurückgedrängt worden (Die Sprache der Guaraní ist heute noch Staatssprache neben Spanisch in Paraguay und Provinzen Brasiliens und Argentiniens). Das hat Historiker dazu veranlasst zu glauben, dass die Inka aus klimatischen Gründen mit dem heißen Tiefland nicht zurechtkamen. Ich mag das noch nicht so ganz glauben. Vielleicht waren ihnen die Speisen des Tieflandes fremd und die des Hochlandes konnten sie im Tiefland nicht anbauen, so könnte ich mir das eher erklären.
Was allerdings dagegen spricht, ist, dass die Inka über zwei Hauptverkehrswege in ihrem Reich verfügten und einer davon ging an der Küste entlang.
Auch, wenn also die These, die Inka wären nicht ins Tiefland gekommen eher zweifelhaft ist, scheint mir doch diese These ein schwacher Hinweis auf fehlende Dokumentation über "Hochseeschifffahrt" der Inka zu sein.

Am Titicaca-See leben heute noch die Uro auf schwimmenden Inseln, die sie ursprünglich angeblich gebaut haben, um sich vor den Inka zu schützen.
 
El Quijote schrieb:
Die Inka hatten ihr Reich im Hochgebirge. Sie haben wohl versucht, es auch ins Tiefland auszudehnen, sind aber, zumindest im Osten von den Guaraní zurückgedrängt worden (Die Sprache der Guaraní ist heute noch Staatssprache neben Spanisch in Paraguay und Provinzen Brasiliens und Argentiniens). Das hat Historiker dazu veranlasst zu glauben, dass die Inka aus klimatischen Gründen mit dem heißen Tiefland nicht zurechtkamen. Ich mag das noch nicht so ganz glauben. Vielleicht waren ihnen die Speisen des Tieflandes fremd und die des Hochlandes konnten sie im Tiefland nicht anbauen, so könnte ich mir das eher erklären.
Was allerdings dagegen spricht, ist, dass die Inka über zwei Hauptverkehrswege in ihrem Reich verfügten und einer davon ging an der Küste entlang.
Auch, wenn also die These, die Inka wären nicht ins Tiefland gekommen eher zweifelhaft ist, scheint mir doch diese These ein schwacher Hinweis auf fehlende Dokumentation über "Hochseeschifffahrt" der Inka zu sein.

Am Titicaca-See leben heute noch die Uro auf schwimmenden Inseln, die sie ursprünglich angeblich gebaut haben, um sich vor den Inka zu schützen.

Moment, Moment, mindestens der vorletzte Inka machte eine längere Seereise und war ziemlich sicher auf den Galapagos.
Ich dachte seit Thor Heyerdahl sei die Seebefahrenheit der südamerk. Indianer allgemein bekannt.
Heyerdahls "Kon Tiki" basiert auf den südamerk. Balsafloßkonstruktionen die dort vor Pizarro zu Handelsfahrten benutzt wurden.
Zum Thema empfehle ich "Kon Tiki" und "Aku Aku" beide von Thor Heyerdahl und spannend zu lesen.

Aber Chris, hol Dir doch Seefahrtsliteratur in der Stadtbücherei, was Du hier zu lesen kriegst muss doch äußerst oberflächlich bleiben.
Ich kann Dir versichern, ein sehr spannendes Thema, lohn sich wirklich.

Grüße Repo
 
Ich danke dir für den tipp. Hab nur ein problem ich bin sehr selten in meiner Heimatstadt und in der dortigen Bücherei. Und wo ich grade bin gibt es keine Stadtbücherei oder ich habe sie noch nicht gefunden:) .
 
Repo schrieb:
Moment, Moment, ...
Ich hab ja nur eine These diskutiert, die ich selber als zweifelhaft deklassierte.

Repo schrieb:
... mindestens der vorletzte Inka machte eine längere Seereise und war ziemlich sicher auf den Galapagos.
Beweiskraft hat das nur, wenn Du uns sagst, ob es der vorletzte Inka vor der spanischen Eroberung war, oder, ob es der vorletzte Inka überhaupt war, denn es gab noch fünf Inka nach der spanischen Eroberung.
 
El Quijote schrieb:
Ich hab ja nur eine These diskutiert, die ich selber als zweifelhaft deklassierte.


Beweiskraft hat das nur, wenn Du uns sagst, ob es der vorletzte Inka vor der spanischen Eroberung war, oder, ob es der vorletzte Inka überhaupt war, denn es gab noch fünf Inka nach der spanischen Eroberung.

Es war der vorletzte vor Pizarro. Ich habe jetzt keine Literatur zur Hand, aber Heyerdahl lässt sich augiebig aus darüber.

Grüße Repo
 
Was ist mit den Mayas und Azteken? Wenn mich nicht alles teuscht war ihr Herrschaftsbereich doch sehr nah am Meer oder am Meer dran.
 
Tib. Gabinius schrieb:
... wählte dann aber wie China eine Isolationspolitik die erst mit den Meji wieder aufgehoben wurde und begann dann in der Mitte des 19. Jh. eine Hochseeflotte auf zu bauen, erst durch Kauf europäischer Schiffe, dann durch den Bau eigener.

Im Hinterkopf schwirrt mir herum, daß es doch hauptsächlich britische Militärtechnologie war, die sich die Japaner dann aneigneten, oder täusche ich mich da?

Repo schrieb:
Auch die ganzen Entdeckungsreisen seit dem Portugiesen Heinrich bis James Cook, massive wirtschaftliche Interessen. Korrigiere mich, schon die Karthager und Phönizier.

Da können wir gerne lange drüber streiten, aber es ist schlichtweg überzogen die wirtschaftlichen Interessen der frühmodernen Staaten mit den sogenannten "Handelsexpeditionen" dieser antiken Zeitgenossen unter einen Hut bringen zu wollen. Leider hat sich das Bild der "punischen Händler" ja seit Jahrtausenden in den Köpfen regelrecht festgebissen.
 
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