Sexualmoral & Erziehung im 19. Jahrhundert

A

Anna.(:

Gast
Nach dem Lesen des Buches "Frühlings Erwachen", muss ich nun eine 15-seitige Facharbeit zu dem Thema "Die Darstellung der Probleme der Jugendlichen im ausgehenden 19. Jahrhundert in Wedekins Drama Frühlings Erwachen" schreiben.
Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Thema recht zufrieden und komm auch wohl voran.
Zu der Ergründung des Themas wollte ich auch über die Situation der Jugendlichen, die Sexualmoral und die damit zusammenhängende Kindererziehung und die Sitaution in der Schule im ausgehenden 19. Jahrhundert berichten.
Nur Leider finde ich wenig Material zu diesen Themen.
Es würde mich freuen, wenn ihr mir mithilfe von Links, Büchervorschlägen oder Ähnlichem weiter helfen könntet.

Liebe Grüße.
Anna.:)
 
Nach dem Lesen des Buches "Frühlings Erwachen", muss ich nun eine 15-seitige Facharbeit zu dem Thema "Die Darstellung der Probleme der Jugendlichen im ausgehenden 19. Jahrhundert in Wedekins Drama Frühlings Erwachen" schreiben.
Wenn ich nach dem "Spätrechts Einschlafen" deine Fragestellung überdacht haben werde, könnte mir dazu etwas einfallen.
Etwas Geduld bitte.
 
"Frühlings Erwachen" war bei mir mündliche Abiaufgabe in Deutsch :D

Rein auf das Stück bezogen kann man folgende Aussagen treffen:

Jugendliche wurden nicht aufgeklärt, die Prüderie der Zeit verursacht letztendlich den Tod der weiblichen Hauptdarstellerin, die im Kindbett stirbt.

Selbst als sie noch im Bett liegt und es ihr schlecht geht und sie immer "runder" wird, sagt man ihr nicht, was los ist, sie denkt, sie habe die "Wassersucht". Bis der Arzt sie untersucht und feststellt, dass sie schwanger ist. Die Mutter veranstaltet dann eine Riesenszene, obwohl wir vom heutigen Standpunkt aus wohl sagen würden: warum regt sie sich so auf? Hätte sie ihre Tochter rechtzeitig aufgeklärt, wäre es nicht so weit gekommen.

Beim Jungen Mann ist es ähnlich, jedoch spielt hier noch zusätzlich seine soziale Stellung eine Rolle. Er spielt mit dem Mädchen, schwängert sie und lässt sie aus Verantwortungsgefühl seinen Eltern gegenüber fallen - ohne zu wissen, dass er sie geschwängert hat.

Das Stück hat als eine der Kernaussagen eben diese: man kann die Jugend nicht an "Unmoralischem" hindern, wenn man ihnen nicht erklärt, welche Folgen auf sie zukommen. So sterben im Grunde genommen zwei junge Menschen an ihrem Unwissen.

Es spielen noch einige andere Faktoren eine Rolle, aber die deutliche Kritik an dem System des Totschweigens eines unangenehmen Themas lässt darauf schließen, dass es zu Entstehungszeiten des Stücks eben dieses Thema kontrovers diskutiert wurde, oder zumindest ein Grund vorlag überhaupt Kritik zu üben. Links oder Bücher habe ich jedoch leider nicht zur Hand, ich werde aber morgen mal nachsehen, ob sich in meinem Abifundus noch etwas zu dem Thema findet :)
 
"Die herrschenden Normen forderten, daß die Frau keusch erzogen wurde, d. h. unaufgeklärt blieb." - Heidi Rosenbaum

In der grundlegenden Untersuchung von Prof. Dr. Heidi Rosenbaum, Formen der Familie. Untersuchungen zum Zusammenhang von Familienverhältnissen, Sozialstruktur und sozialem Wandel in der deutschen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, Frankfurt: Suhrkamp 1982 (630 S.), 7. Aufl. 1996. findest du einige brauchbare Zitate z. B. von Horkheimer oder Reich zum Thema, durch die Anmerkungen die Literaturhinweise. Das hier für dich zitierte Satz findet sich auf S.348
 
Zurück
Oben