Kolonialherren: Bezeichnet wohl in der Regel sowohl abstrakt die europäischen Staaten, die in Afrika (oder sonstwo) Kolonialbesitz hatten, als auch deren Vertreter (Kolonialbehörden, Militär), als auch im übertragenden Sinne alle Europäer vor Ort, die vom Kolonialismus profitierten.
Siedler: Menschen aus den europäischen Staaten, die in die Kolonien zogen und dort eine "weiße Zivilbevölkerung" bildeten, im Gegensatz zu den Beamten & Soldaten der Kolonialbehörden und den ursprünglichen Einwohnern des jeweiligen Landes. Das Deutsche Reich versuchte bspw nach dem "Erwerb" von Kolonien, deutsche Auswanderer davon zu überzeugen, sich dort anzusiedeln, statt die beliebteren Auswanderungsziele des 19. Jh. (va die USA) anzustreben; hat nur kaum gefunzt, Deutsch-Südwestafrika war scheinbar nicht so attraktiv wie Kalifornien. Allerdings lebt dort (heute Namibia) immer noch eine deutsche Minderheit, die die Nachfahren solcher Siedler aus der Kolonialzeit sind.
Die Nachwirkungen solcher kolonialer Besiedlung sind in manchen Ländern noch heute feststellbar. Eine kleinen weißen Minderheit gehört auch heute noch in manchen Ländern ein exorbitanter Anteil des wirtschaftlich nutzbaren Landes, das deren Vorfahren sich während der Kolonialisierung angeeignet haben. Das bietet Anlass zu politischem Streit, bspw in Zimbabwe oder Südafrika; aber da wirds dann tagespolitisch...