Soldatenkönig

heinz

Aktives Mitglied
Das wurde der Beiname, den sich der zweite König in Preußen erwarb. Die Geldmittel, die er rigoros in anderen Bereichen zusammenstrich, investierte er in eine ständig wachsende Armee. Deren Renomierstücke waren die berühmten >langen Kerls<, doch wichtiger wurde, dass unter Friedrich Wilhelm der gesamte Staat auf die Bedürfnisse des Militärs ausgerichtet wurde. :thx:
 
Friedrich Wilhelm I.

Ohne das von ihm geschaffene stehende Heer und seine Etablierung der absolutistischen Macht, hätte sein Sohn niemals den Aufstieg zu europäischen Großmacht geschafft.
 
Friedrich II. wurde von seinem Vater streng diszipliniert und militärisch erzogen.
So unternahm er dann mit seinem Freund einen Fluchtversuch.
Doch dieser scheiterte und Friedrich der II. musste bei der Hinrichtung seines Freundes zusehen. Dieser Einschnitt prägte das Leben von Friedrich II.
 
Wird das hier eine Fortsetzungsbiographie, bei der jedes Mitglied einen Satz schreiben darf? :rofl:

Gut, ich mache auch mit... :p

Dieser Freund war der Leutnant Hans-Hermann von Katte. Nach dessen Hinrichtung wurde Kurprinz Friedrich von seinem Vater rasch begnadigt.
 
Kirlon schrieb:
Dieser Freund war der Leutnant Hans-Hermann von Katte. Nach dessen Hinrichtung wurde Kurprinz Friedrich von seinem Vater rasch begnadigt.
Rasch ? Nun ja, König Friedrich Wilhelm forderte von der Gerichtskommission die Todesstrafe durch das Richtschwert für seinen Kronprinzen. Als Die Kommission sich weigerte, mit dem hinweis, dass königliches Blut unantastbar ist und die Rechte des Kronprinzen das nicht zulassen, da war FW sehr erzürnt.
 
Louis le Grand schrieb:
Rasch ? Nun ja, König Friedrich Wilhelm forderte von der Gerichtskommission die Todesstrafe durch das Richtschwert für seinen Kronprinzen. Als Die Kommission sich weigerte, mit dem hinweis, dass königliches Blut unantastbar ist und die Rechte des Kronprinzen das nicht zulassen, da war FW sehr erzürnt.

Das ist nicht ganz korrekt, wenn ich mich recht erinnere:
Das Kriegsgericht in Köpenick sprach tatsächlich den Kronprinzen nicht frei, sondern erklärte sich im Oktober 1730 außerstande, überhaupt ein Urteil zu fällen und überantwortete damit den jungen Friedrich der Gnade seines Vaters. Dieser hat aber wohl nur in seinem ersten Zorn an eine Hinrichtung seines Ältesten gedacht; ihm schwebte mehr ein Thronverzicht des Kronprinzen zugunsten des jüngeren Bruders vor, welchen er jedoch auch nicht ernsthaft betreiben ließ.

Erzürnt war König Friedrich Wilhelm I. vor allem, weil die Richter auch den Leutnant von Katte nicht zum Tode, sondern lediglich zu lebenslanger Festungshaft verurteilten.

Selbst ein erneutes Zusammentreten des Kriegsgerichtes auf Befehl des Königs ergab keine Revision des Urteiles. König Friedrich Wilhelm I. kassierte daraufhin den Richterspruch gegen v. Katte im November 1730 und verurteilte ihn zum Tode.

Nach der Hinrichtung des Freundes wurde der Kronprinz auf Befehl des königlichen Vaters tatsächlich rasch aus dem Kerker entlassen, um in der Kanzlei der Kriegs- und Domänenkammer in Küstrin zu dienen. Friedrich Wilhelm I. sah darin eine Möglichkeit, seinen Sohn zur Räson zu bringen. Schon 1732 allerdings bekam Friedrich ein Regiment in Ruppin.
 
@Kirlon
Das habe ich doch gesagt. Kein Wort davon, dass das Gericht Friedrich frei gespochen hätte. "Sie sah sich außerstande" ist doch nur eine höfliche Beschreibung für "sie weigerte sich". Oder nicht ? :)
 
Germanicus schrieb:
Ohne das von ihm geschaffene stehende Heer und seine Etablierung der absolutistischen Macht, hätte sein Sohn niemals den Aufstieg zu europäischen Großmacht geschafft.

Lieber Germanicus Du hast völlig recht.
Ohne Friedrich Wilhelm kein Friedrich der Große. Er konnte darauf aufbauen, was ihm sein sehr strenger Vater hinterlassen hat.
" Mit dem Regierungsantritt des neuen Königs schwanden der glanz und die leichtigkeit des Lebens. An die Stelle des behagens trat ein scharfer, bitterer Zug" (Carl Hinrichs, Biograf Friedrich Wilhelms).
" Ich habe zu viel Ehrgefühl, um solche behandlung länger zu ertragen"! ( Kroprinz Friedrich über das Verhältnis zu seinem Vater, 1728)
"Preußen ist kein Staat, der über eine Armee verfügt, sondern eine Armee, die sich einen Staat hält".( Graf Mirabeau, 1749-1791) :thx:
 
Louis le Grand schrieb:
@Kirlon
Das habe ich doch gesagt. Kein Wort davon, dass das Gericht Friedrich frei gespochen hätte. "Sie sah sich außerstande" ist doch nur eine höfliche Beschreibung für "sie weigerte sich". Oder nicht ? :)

Da habe ich dann deinen ersten Beitrag missverstanden, Louis! :)
 
Die Kronprinzentragödie

Mit ständig wachsendem Grimm sah Friedrich Wilhelm I., dass sein ältester Sohn und Erbe einfach nicht so werden wollte, wie er es wünschte: gottesfürchtig, sparsam, unermüdlich und, vor allem anderen, ein begeisterter Soldat.
"Mein Vater hielt mich zunächst für eine Art menschliche Knetmasse, aus der man formen konnte, was einem beliebte. Aber wie sehr täuschte er sich darin!" (Friedrich II.)
Die Worte zeigen den konflikt zwischen Vater und Sohn auf, was in der Hinrichtung Friedrichs Freundes Katte, seinen traurigen Höhepunkt erlangte. :rolleyes:
 
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