Das mit dem Transport der Ideen der amerikanischen Rebellion nach Frankreich durch die Soldaten wird zwar immer wieder behauptet, aber so recht Belege dafür habe ich noch nicht gefunden. Grundsätzlich galt England als ein Vorbild mit seinem liberalen System. Viele Aufklärer lebten zeitweilig in England. Brissot, einer der führenden, späteren Revolutionäre, wollte 1782/83 in London eine Versammlung der Gelehrten bilden - ein Lycée de Londres.
Die finanzielle Lage des Staates sah katastrophal aus. Das hatte verschiedene Ursachen. Zum einen hatte der Staat eine große Menge an Verpflichtungen an Einzelpersonen, die sich Pensionen etc. erworben hatten. Dann fielen seit dem Kriegsausbruch gegen England gewaltige Kosten an, welche auch nach 1783 nicht abgebaut werden konnten. War der Staat 1771-1774 auf einem Weg der Konsolidierung und Staatssanierung gewesen, so warf der Tod von Louis XV mit der Rücknahme der Reformen der Revolution von 1771 Frankreich wieder weit zurück, woran auch die Sparmaßnahmen von Louis XVI im höfischen Umfeld nichts änderten. Ein Hauptproblem war, dass der Adel und damit ein bedeutender Teil derjenigen mit hohem Einkommen nicht besteuert wurde, da er dem gegenüber bestimmte alte Privilegien genoss. Gerade hieran entzündeten sich neben religiöser Fragen oftmals Streitereien zwischen dem König und einer adeligen Opposition, welcher oftmals sogar die engsten Familienangehörigen des Königs angehörten. Obendrein gelang es dem widerspenstigen Adel oftmals die Bevölkerung für sich zu mobilisieren, obwohl der König ja eigentlich auf eine gerechtere Besteuerung aus war.
Zu diesen innenpolitischen Schwierigkeiten kamen wirtschaftliche Probleme. Gerade die Textilproduktion bildete in der Frühen Neuzeit ein Hauptstandbein der Wirtschaft. In der zweiten Hälfte des 18.Jh. erfreute sich Baumwolle zunehmender Beliebtheit und verdrängte als Material von Kleidern (Hofroben einmal ausgenommen) zusehends die französische Seide. Frankreich hatte allerdings mit den vorhergehenden Kriegen viele Kolonien verloren und so importierte vor allem England dieses in ganz Europa begehrte Material. Noch dazu kam es zwischen England und Frankreich nach dem Frieden von Paris (1783) zu Handelsabkommen, welche allerdings vor allem zu Gunsten Englands ausfielen und die französische Wirtschaft noch weiter schädigten.
Die 1780er waren eine schwierige Zeit für den König. Zum Teil konnte er etwas für die Missstimmung, zum Teil war sie von anderen gemacht bzw. wie die Hungersnot in Folge der Missernte von 1788 natürlichen Ursprungs.