Spartacus Heer: Freiwillige und Gladiatoren

Hannes

Aktives Mitglied
Hallo liebes Forum,

Ich hätte eine Frage zu Spartacus und seinem Heer.

Spartacus Aufstand war ja nicht nur ein Sklavenaufstand, ihm sollen sich ja auch viele Freiwillige, zum Beispiel, Tagelöhner, und Bauer angeschlossen haben.

Meine Fragen wären, wer waren diese Freien Menschen die sich Spartacus anschlossen. Und welche Kampfkraft bzw Verstärkung waren sie für Spartacus?

Deserteure die bestimmt eine echte Verstärkung gewesen wären, nahm Spartacus ja nicht auf.

Könnten Kriminelle aus Räuberbanden eine Verstärkung für ihn gewesen sein? Oder andere Kriminelle Elemente? Die mit Waffen umzugehen wussten?

Ich frage mich halt wie aus Bauern und Tagelöhner, und entflohnen Sklaven ein Heer entstehen konnte, das Rom so lange erfolgreich die Stirn bot. Ja ich weiß, erst als Crassus das Kommando übernommen hat, traf Spartacus auf richtige Legionen. Davor hatten die Römer selbst, schnell zusammengestellte Truppen, dennoch sind seine Erfolge beachtlich.

Eine weitere Frage hätte ich noch bitte:

Ist es möglich das sich Spartacus weitere Gladiatoren anschlossen? Also nicht jene mit denen er aus Batiatus Ludus ausbrach, sondern Gladiatoren von anderen Schulen in Italien?

Ich habe nichts darüber gelesen, das Spartacus gezielt Gladiatorenschulen angegriffen hätte, um Gladiatoren in sein Heer einzugliedern.
Außerdem hab ich nichts von weiteren großen Ausbrüchen, zur Zeit von Spartacus gehört.

Ist es möglich das sich einzelne Gladiatoren von ihren Schulen davon stahlen um sich Spartacus abzuschließen?

Danke für eure Hilfe
LG Hannes
 
Roms Problem waren ja seine Kriege außerhalb von Italien mit einer sich zunächst aus Bauern ausrüstenden Mannschaft. Wenn die Feldzüge zu lange dauerten und die Bauern über Ernte und Saat nicht zuhause auf ihren Feldern waren, konnten sie nichts produzieren und somit auch ihre Ausrüstung nicht finanzieren. Eine Folge davon war eine Verarmung der Bauern (Bleicken hat das in Frage gestellt).
Folge waren die Grachhischen Reformen (Versuch einer Land- und Sozialreform um 133) und die Heeresreform des Marius (um 100), bei der die römische Miliz (Bürgerheer) in eine Berufsarmee umgewandelt wurde.
 
Hallo liebes Forum,

Ich hätte eine Frage zu Spartacus und seinem Heer.

Spartacus Aufstand war ja nicht nur ein Sklavenaufstand, ihm sollen sich ja auch viele Freiwillige, zum Beispiel, Tagelöhner, und Bauer angeschlossen haben.

Meine Fragen wären, wer waren diese Freien Menschen die sich Spartacus anschlossen. Und welche Kampfkraft bzw Verstärkung waren sie für Spartacus?

Deserteure die bestimmt eine echte Verstärkung gewesen wären, nahm Spartacus ja nicht auf.

Könnten Kriminelle aus Räuberbanden eine Verstärkung für ihn gewesen sein? Oder andere Kriminelle Elemente? Die mit Waffen umzugehen wussten?

Ich frage mich halt wie aus Bauern und Tagelöhner, und entflohnen Sklaven ein Heer entstehen konnte, das Rom so lange erfolgreich die Stirn bot. Ja ich weiß, erst als Crassus das Kommando übernommen hat, traf Spartacus auf richtige Legionen. Davor hatten die Römer selbst, schnell zusammengestellte Truppen, dennoch sind seine Erfolge beachtlich.

Eine weitere Frage hätte ich noch bitte:

Ist es möglich das sich Spartacus weitere Gladiatoren anschlossen? Also nicht jene mit denen er aus Batiatus Ludus ausbrach, sondern Gladiatoren von anderen Schulen in Italien?

Ich habe nichts darüber gelesen, das Spartacus gezielt Gladiatorenschulen angegriffen hätte, um Gladiatoren in sein Heer einzugliedern.
Außerdem hab ich nichts von weiteren großen Ausbrüchen, zur Zeit von Spartacus gehört.

Ist es möglich das sich einzelne Gladiatoren von ihren Schulen davon stahlen um sich Spartacus abzuschließen?

Danke für eure Hilfe
LG Hannes

Es war der Ausbruch der Leute des Spartacus wohl eine spontane Aktion, und die Ausgebrochenen hatten das Glück, dass sie einen Wagen mit Waffen erbeuten konnten.

Der Angriff auf eine Gladiatorenschule hätte allenfalls wegen der Waffen reizvoll sein können. Andererseits waren Gladiatorenschulen extrem gut bewacht, Ausbrüche selten.

Tacitus berichtet in seinen Annalen, dass in Präneste Gladiatoren der Ausbruch gelang- sie wurden allerdings in kurzer Zeit eingefangen und aufgerieben.

Über Spartacus Zeit sind wir über die Gladiatur schlecht unterrichtet. Dass mal Kämpfern gelang, zu desertieren und sich Spartacus anzuschließen, halte ich nicht für ausgeschlossen- aber mal abgesehen von deren Nimbus, von deren Qualitäten im Nahkampf- diese Leute waren zu schwer bewacht, in ihrer Zusammensetzung zu heterogen, in ihrer Einstellung zu verschieden und in ihrer Loyalität zu unbeständig, als dass es sich gelohnt hätte, auf diese Gruppe zu setzen. Gladiatoren hatten im Allgemeinen zu viel zu verlieren und andererseits eine reale Chance, innerhalb des Systems die eigene Freiheit zu erkämpfen.



Die Leute, die viel leichter zu Spartacus stoßen konnten, die auch interessanter waren, das waren Hirten. Die lebten hart am Rand der Legalität, die wurden mit einer Herde irgendwo ausgesetzt, bekamen vielleicht ein paar Werkzeuge und lebten von der Herde und von Nebengeschäften. Das waren Leute, die mit Waffen umgehen konnten, die große persönliche Freiheit hatten. Die mussten im Prinzip ihrem Patron im Winter beweisen, dass die Herde noch da war und der Hirte noch da war. Wie der Hirte seine Herde vergrößerte, ob durch Raub und Viehdiebstahl interessierte niemand, solange er sich nicht erwischen ließ. In der Antike tauchen zwei Personengruppen unverhältnismäßig häufig in Banditen-Biographien auf: Hirten und Soldaten.

Ehemalige Soldaten spielten sicher kaum eine Rolle, aber Hirten wurden ausdrücklich genannt, als Leute, die zuerst zu Spartacus übergingen.
 
Hallo

Vielen Dank für deine Antwort.

Ist es anzunehmen, das sich Spartacus manche dieser verarmten ex Legionäre anschlossen? Nachdem sie auf ihren Hof der verwaist war zurückkehrt waren und dort keine Perspektive mehr hatten?
Hälst du das für möglich?

Hallo Scorpio,

Danke für deine Antwort.

Waren diese Hirten alles Sklaven? Oder freie Menschen?
Ich denke mir, neben ihrer Tätigkeit als Kämpfer dürfte auch ihre Kenntnisse der Landschaft vielleicht für Spartacus von Vorteil gewesen sein.

Danke für deine Antwort
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Menschen, die sich Spartacus anschlossen, müssen ziemliche Desperados gewesen sein, die nichts mehr zu verlieren hatten. Sie hatten als Aufständische wenig zu gewinnen, aber viel zu verlieren. Auf Gnade konnten sie im Fall einer Gefangennahme nicht hoffen. Ihre Existenz muss also dermaßen hoffnungslos gewesen sein, dass sie für Freiheit und Plündern einen schmachvollen grausigen Tod in Kauf nahmen.
Es zeigte sich außerdem schnell, dass die Aufständischen in Italien allgemein abgelehnt wurden, da sich ihnen - im Gegensatz zu den früheren Kriegen und Aufständen gegen die Römer in Italien - keine Stadt anschloss. Die Aufständischen bildeten einen Auswurf der Gesellschaft, verachtet und gehasst. Mehr als Herumziehen und Plündern, solange es gut ging, war für sie nicht drin. Man kann ihre Situation daher auch nicht mit Abenteurern anderer Aktionen vergleichen, wie etwa den Anhängern Catilinas, die immerhin auf einen erfolgreichen Umsturz und die ihnen daraus erwachsenden Vorteile (wie Schuldenbefreiung) hoffen konnten. Diese Perspektive hatten Spartacus' Leute nicht.

Ja ich weiß, erst als Crassus das Kommando übernommen hat, traf Spartacus auf richtige Legionen.
Zumindest die Konsuln Gnaeus Cornelius Lentulus Clodianus und Lucius Gellius Publicola müssen auch schon reguläre Legionen geführt haben, da es von Crassus heißt, er habe ihre beiden Legionen übernommen.

Der Angriff auf eine Gladiatorenschule hätte allenfalls wegen der Waffen reizvoll sein können.
Das glaube ich eher nicht. Spartacus und seine Ausbrecherkollegen lehnten Gladiatorenwaffen als unehrenhaft ab und entsorgten sie, sobald sie an "richtige" Waffen kamen.
Gladiatorenwaffen und -ausrüstungen waren außerdem nicht unbedingt für "richtige" Gefechtssituationen konzipiert und tauglich, sondern auf spezielle Gladiatorentypen zugeschnitten.
Gladiatorenwaffen wären also wohl nur in Ermangelung sonstiger Waffen interessant gewesen.
 
Was ich u. a. zum Ausdruck bringen wollte: Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass sich Spartacus auch etwa verarmte Veteranen anschlossen. (Einzelfälle kann man natürlich nie ausschließen.) Ein verarmter Veteran war dennoch immer noch ein freier römischer Bürger und dünkte sich in all seiner materiellen Not einem flüchtigen Sklaven vermutlich allemal haushoch überlegen. So jemand gehörte zur Zielgruppe demagogischer Umstürzler in der römischen Politik, die Schuldentilgung und Umverteilung versprachen, aber Spartacus' Aufständische hatten ihm nichts zu bieten. Er hatte immer noch die Perspektive, z. B. nach Rom zu gehen und sich dort von einem reichen Politiker durchfüttern zu lassen. Besser als ein Leben als Staatsfeind auf der Flucht mit stets drohender Gefangennahme und Hinrichtung. Denn eines muss auch klar sein: Die Aufständischen hatten, zumindest solange sie in Italien blieben, nichts zu gewinnen, für sie ging es stets nur ums Überleben. Eine Verhandlungslösung war ausgeschlossen und wurde von keiner Seite versucht, und ein Sturz des römischen Systems war ohne die Unterstützung durch Teile der Römer selbst oder zumindest die Italiker (die die Aufständischen aber ablehnten und fürchteten) unrealistisch. Für sie gab es nur eine Perspektive: Siegen oder sterben. Praktisch bedeutete das, ein römisches Heer nach dem anderen zu schlagen, immer mit der wahrscheinlichen Aussicht, irgendwann doch einmal zu unterliegen. Dann aber wartete auf Sklaven das Kreuz (oder auf römische Bürger Auspeitschen und Enthauptung).
 
Zumindest die Konsuln Gnaeus Cornelius Lentulus Clodianus und Lucius Gellius Publicola müssen auch schon reguläre Legionen geführt haben, da es von Crassus heißt, er habe ihre beiden Legionen übernommen.


Das glaube ich eher nicht. Spartacus und seine Ausbrecherkollegen lehnten Gladiatorenwaffen als unehrenhaft ab und entsorgten sie, sobald sie an "richtige" Waffen kamen.
Gladiatorenwaffen und -ausrüstungen waren außerdem nicht unbedingt für "richtige" Gefechtssituationen konzipiert und tauglich, sondern auf spezielle Gladiatorentypen zugeschnitten.
Gladiatorenwaffen wären also wohl nur in Ermangelung sonstiger Waffen interessant gewesen.

Da ist die Frage ob sie nicht eher den Dienst als ehrenrührig ablehnten, als die Waffen. Gut in der Zeit, in der die Quellen zur Gladiatur am reichhaltigsten sprudeln, ging die Tendenz bei dem Gladius Pompeji zu oft recht kurzen, dolchartigen Schwertern, für den Stich konzipiert, die Schwerter waren oft deutlich kürzer, als die in der Armee üblichen Waffen. In dem Fundus der Gladiatorenkaserne von Pompeji wurden aber auch längere Schwerter vom Typ Mainz gefunden. Sehr unterschieden sich die Angriffswaffen der Gladiatoren nicht von Armeewaffen.

Wofür Gladiaturwaffen, vor allem die Schilde weniger gut geeignet waren, das waren Waffen für den Kampf in Formation. Dafür sind Scutum und Gladius sehr gut geeignet. Gladiatorenhelme schützen den Kopf besser, als Militärmodelle. Es fehlte aber völlig an Brustschutz. Die Brust war bei Gladiatoren ungeschützt, außer der Gattung Scissor waren Gladiatoren niemals mit Kettenpanzern Brustpanzern ausgerüstet.

Die Rüstung eines Thrakers oder Hoplomachus ist ideal für den Einzelkampf für das Duell. Für den Kampf in Formation waren die Parmularii viel zu leicht mit Fernwaffen verwundbar.

Im Einzelkampf ist ein Scutum recht unpraktisch, der Schild sehr schwer. Für die Formation dagegen ist das Scutum ideal. Die Schildform wird heute noch bei Polizeikräften auf der ganzen Welt eingesetzt.

Spartacus hatte das Glück, dass Glabrus sein Lager nicht befestigte und seine Leute konnten sich mit einheitlichen römischen Waffen eindecken.


Ja, Gladiaturwaffen waren auf den Einzelkampf auf das Duell Mann gegen Mann ausgerichtet. Die Waffen waren uneinheitlich, und die Schilde der Parmularii waren schlecht für Formationskampf und noch schlechter gegen Fernwaffen geeignet. Brustpanzer, Kettenhemden waren kaum zu erwarten, und Waffen wie die des Retiarius waren unter Kriegsbedingungen allenfalls als Waffen gegen Belagerer praktisch- die Gattung ist auch erst nach der Zeitenwende belegt, schriftlich sogar erst seit Caligula.

Dennoch hatten die in Capua erbeuteten Gladiaturwaffen zweifellos ihren Wert, und die Schwerter und Dolche werden die Gladiatoren sicher weiter verwendet haben, ebenso sicher auch die Schilde immerhin waren das erstklassig geschmiedete Waffen hoher Qualität- und grundsätzlich waren die Schwerter nicht sehr verschieden von denen der Armee, vielleicht die Klingen kürzer, auf den Stich konzipiert.

Ein Stoß mit dem Gladius Pompeji war so tödlich wie der Typus Mainz, und die Krummschwerter vom Typ Sica waren zumindest effektiv und sehr beliebt bei Banditen.

Die in Capua erbeuteten Gladiaturwaffen waren auf jeden Fall effektiver, als Bratspieße und die improvisierten Waffen, die sie hatten. Die Gladiaturwaffen reichten auch, um die ersten Römer zu besiegen.

Ja, Gladiaturwaffen waren spezialisierte Waffen, waren für Kriegsgebrauch und Formationskampf teilweise weniger geeignet. Dass Spartacus Leute, versucht haben, sich einheitlich zu bewaffnen, leuchtet ein.

Was mir weniger einleuchtet, das ist die Vorstellung, dass sie sich dieser Waffen entledigt haben, weil sie ehrenrührig waren.

Eine Waffe ist eine Waffe, besonders anspruchsvoll zu sein, konnte man sich nicht leisten, und die Schwerter der Gladiatoren unterschieden sich nicht sehr von denen der Truppe, auch die Schilde der Provocatores, murmillones entsprachen im Wesentlichen denen der Legionen.
 
Hallo

Vielen Dank für deine Antwort.

Ist es anzunehmen, das sich Spartacus manche dieser verarmten ex Legionäre anschlossen? Nachdem sie auf ihren Hof der verwaist war zurückkehrt waren und dort keine Perspektive mehr hatten?
Hälst du das für möglich?

Hallo Scorpio,

Danke für deine Antwort.

Waren diese Hirten alles Sklaven? Oder freie Menschen?
Ich denke mir, neben ihrer Tätigkeit als Kämpfer dürfte auch ihre Kenntnisse der Landschaft vielleicht für Spartacus von Vorteil gewesen sein.

Danke für deine Antwort

Im 1. vorchristlichen Jahrhundert würde ich davon ausgehen, dass die große Mehrheit der Hirten Sklaven waren. Durch die zahlreichen Kriege verarmte vielfach die Schicht der Kleinbauern, und es kamen große Zahlen an Sklaven nach Italien. Der alte Cato war noch mit relativ wenigen Leuten ausgekommen: Ein Koch, ein Verwalter, ein paar Hirten. Cato war vor allem den Sklaven gewogen, die einen gesunden Schlaf hatten. In seiner Schrift über die Landwirtschaft empfahl er gnadenlos, alte Sklaven, alte Nutztiere und Geräte preisgünstig abzuschlagen. Man liest aber mit Erstaunen, dass Catos Frau die Sklavenkinder selbst stillte, um ihnen über die gemeinsame Muttermilch Zuneigung zu ihrem Sohn einzuflößen.

Auf den Latifundien arbeiteten große Mengen an Sklaven. Gewinne aus der Landwirtschaft wurden dann häufig investiert für den Kauf von mehr Grundbesitz und Sklaven. Ich würde auch sagen, dass Hirten vor allem durch ihre Geländekenntnis wertvolle Bundesgenossen waren.
 
Vielen Dank für eure tollen Antworten.

Woher, kamen die ganzen Kriegsgefangenen? Rom führte Krieg mit Mithridates von Pontos, doch der erste Krieg war ja schon 85.

Gab es kurz vor dem Spartacus Ausbruch noch Kriege? Mit Sertorius in Spanien, aber sonst noch? Die Kämpfe mit den Kimbern und Teutonen lagen ja schon viel zu lange zurück, gefangene Kämpfer aus diesem Krieg waren wohl eher nicht relevant für Spartacus, aufgrund ihres hohen Alters. Denke ich.
Woher könnten die Kriegsgefangenen noch gekommen sein?

Danke für eure Hilfe.
 
Da sich in Spartacus' Heer auch viele Germanen befunden haben sollen, können das eigentlich nur gefangene Kimbern und Teutonen gewesen sein. Seither hatten die Römer nicht gegen Germanen gekämpft, ausgenommen gegen die Bastarnen, deren ethnische Zugehörigkeit aber umstritten war.
Bei diesen Germanen könnte es sich um Menschen gehandelt haben, die bei ihrer Gefangennahme noch Kinder waren. Aber auch wenn sie als junge Krieger mit um die 20 gefangen worden waren, wären sie zu Spartacus' Zeit erst um die 50 gewesen, also noch in einem wehrfähigen Alter.
 
Und 20+15 macht sogar nur 35.

Edit: Nach Appian war Spartacus selbst Kriegsgefangener, was aber unsicher ist, da Appian eine späte Quelle ist. Und 85-73 sind natürlich 12. 81-73 gar nur 8.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sich in Spartacus' Heer auch viele Germanen befunden haben sollen, können das eigentlich nur gefangene Kimbern und Teutonen gewesen sein. Seither hatten die Römer nicht gegen Germanen gekämpft, ausgenommen gegen die Bastarnen, deren ethnische Zugehörigkeit aber umstritten war.
Bei diesen Germanen könnte es sich um Menschen gehandelt haben, die bei ihrer Gefangennahme noch Kinder waren. Aber auch wenn sie als junge Krieger mit um die 20 gefangen worden waren, wären sie zu Spartacus' Zeit erst um die 50 gewesen, also noch in einem wehrfähigen Alter.

Einen Teil könnten die römischen Besitzer vielleicht aber auch einfach gekauft haben, oder?
 
Theoretisch: ja. Praktisch: von wem?
Als Verkäufer kämen eigentlich nur die (damals noch freien) Gallier in Frage. Sie waren gegenüber den Germanen, so es Konflikte gab, aber eher in der Defensive, verfügten also wohl über kein sonderlich großes Aufkommen an germanischen Gefangenen.
 
Vielleicht von anderen Germanen? Zumindest aus späterer Zeit ist meines Wissens bezeugt, dass germanische Kaufleute auch Sklaven veräußerten, um an römische Waren zu kommen.
 
Bis zu Caesars Tour de France wurden Waffen und Metall aus Gallien nach Germanien importiert. Die in Germanien selbst hergestellten Waffen macht die Mehrheit der Funde aus.
 
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