Nach dem Bericht Appians war Spartacus ursprünglich ein freier Einwohner Thrakiens, der in der römischen Armee gedient hatte. Später desertierte er, wurde aber von den Römern ergriffen und unter die Gladiatoren gesteckt. Wegen seiner Tapferkeit und geschickten Waffenführung, seiner Kraft und Gewandtheit wurde er freigelassen. Er war dann als Fechtlehrer an einer Gladiatorenschule in Capua tätig.
Plutarch sagt, Spartacus habe mehr einem gebildeten Hellenen als einem "Barbaren" geglichen.
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Die Aufständischen verschanzten sich im schwer zugänglichen Massiv des Vesuv. An der Spitze dieser Sklavenschar stand Spartacus mit seinen Gehilfen Krixos und Oinomaos. Die kleine Gladiatorenschar überfiel die Besitzungen der großen Sklavenhalter. Die Aufständischen füllten ihre Reihen ständig durch neuhinzukommende Gladiatoren und Feldsklaven auf. Auch "Freigeborene vom Lande", wie Appian sagt, schlossen sich den aufständischen Sklaven an.
Der Sieg über Gaius Claudius Glaber am Vesuv hatte bedeutende Folgen: Sklaven, aber auch verarmte italische Bauern strömten der Schar des Spartacus in Massen zu, so daß sie rasch bis auf 10 000 Mann anwuchs. In kurzer Zeit war ganz Kampanien in den Händen der Aufständischen.
In den Kämpfen im Herbst des Jahres 73 v. Chr., gegen Publius Varinius, zeigte sich, wie zersetzend der Sklavenaufstand auf die römischen Truppen wirkte. Ein Teil der Legionäre weigerte sich, gegen die aufständischen Sklaven zu kämpfen, und die in den Reihen der römischen Legionen dienenden Italiker liefen sogar zu Spartacus über. Die Bauernschaft Süditaliens schloß sich ebenfalls den Aufständischen an. Apulien, Lukanien, Kalabrien und Bruttium wurden vom Aufstand erfaßt. Das zahlenmäßige und moralische Übergewicht war auf seiten der aufständischen Sklaven, deren Streitkräfte nach einigen Angaben bis auf 60 000 Mann (Eutrop), nach anderen sogar bis auf 120 000 (Appian) angewachsen waren.
Als der Aufstand dieses Ausmaß erreicht hatte, mußte entschieden werden, welche Ziele weiter verfolgt werden sollten. Darüber zeigten sich bei den Führern große Meinungsverschiedenheiten. Spartacus wollte sie aus Italien herausführen und ihnen die Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen. Er verzichtete bewußt auf einen Feldzug gegen Rom.
Krixos dagegen vertrat die Interessen der ?Freigeborenen vom Lande", der Mitläufer und der Süditaliker, deren Hauptziel die Lösung der Agrarfrage, die Expropriation der großen Sklavenhalter war. Er bestand darauf, gegen Rom zu ziehen. So kam es in den Reihen der Aufständischen zur Spaltung. Spartacus zog 72 v.Chr. mit den Hauptkräften nach dem Norden Italiens, nach Gallia Cisalpina, um dann die Sklaven in ihre Heimat zu entlassen. Krixos aber blieb mit einer 10 000 Mann starken Abteilung im Süden (in Apulien).
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@ ursi
Also geben selbst Appian ua. an, das grosse Teile des Heeres aus "Freien" bestanden.
Mit Sizilien... es war EINE Kornkammer des Reiches... - aber Scherz beiseite, das machte den Unterschied zu Italien aus. Zwar war auch dort Landwirtschaft, aber bei weitem nicht in dem Maße wie auf der Insel.
Catos Schriften stammen aus viel früherer Zeit! ...und seit dem war die Inbesitznahme des ager publicis? durch wenige immer weiter fortgeschritten.
Doch gerade Kampania und Süditalien- und die Gebiete in denen sich der Aufstand ausbreitete, hatten unter dem Bundesgenossenkrieg stark gelitten. Die Bereitschaft gegen die Zustände vorzugehen war stark ausgeprägt.
Was Titus sagt - mit den nicht wirklich "Freien" mag ja stimmen, doch sie waren keine Slaven.
Worauf ich hier eigentlich hinauswollte, war, dass das Heer eben nicht nur aus Sklaven bestand, sondern einen grosser Teil die verarmte Landbevölkerung und unzufriedene Italiker ausmachten.
Du hast recht, das Teile der Landbevölkerung aus alten Soldaten, oder welchen die schon mal gedient hatten bestand. So hatte Sulla seine Legionen in Süditalien angesiedelt - nach dem er sie auflöste.
Doch die waren zum einen entweder wieder im Kampf in Spanien mit PM oder mit Lucullus im Osten, oder schon recht alt....
Ausserdem möchte ich bezweifeln, dass sich ehemalige römische Legionäre einem "Sklavenheer" anschliessen, was es ja nach deiner Aussage war.
Was die Kriegsgefangenen anging... woher sollten die kommen?
Marius Erfolge über Kimbern und Teutonen lagen 30 Jahre zurück... Wer von diesen schon mal ein Schwert in der Hand hatte - war zu alt oder tot.
Es gab seitdem keinen Krieg, der grosse Massen von Sklaven nach Italien gebracht hätte, die dazu noch als Soldaten gegen Rom gekämpft hatten....