Stahlbeton im Altertum

T

Thakulf

Gast
Armierter Beton ("Moniereisen") gilt ja gemeinhin als moderne Bautechnik. Wie man hier nachlesen kann (S.111-113), haben aber auch schon die Römer Betonwände oder -decken mit Eisen verstärkt. Wohlgemerkt in der tiefsten Provinz. War diese Technik vielleicht damals schon verbreiteter, als man denkt?
 
Die Autoren weisen ja darauf hin, dass der Ort eh mit norischem Stahl in Zusammenhang stand und daher die Nutzung von Eisenstangen, von denen sie ausdrücklich sagen, dass man nicht weiß, ob es sich um übriges Rohmaterial handelte oder ob sie extra zu diesem Zweck hergestellt wurden, wohl naheliegend war. Dass das aber ziemlich einmalig sei und nennen noch einen Bau aus Köln und einen aus Rom.
Ich würde durchaus annehmen, dass die Eisenstangen zu diesem Zweck hergestellt wurden - die Autoren meinen ja, das sei nicht mehr zu klären - weil sie nicht in Barren- sondern eben in Stangenform vorlagen.
 
Mich wundert es nicht, dass die Römer Verstärkungseisen in den Beton-Konstruktionen einbauten. Denn bei Natursteinkonstruktionen war das ja schon seit langem gängige Praxis sie mit Bolzen, Klammern und Bänder aus Eisen und/oder Buntmetallen zu verstärken. Deswegen ist es naheliegend, dass sie das auch bei Beton versuchen haben.
Allerdings haben diese Verstärkungen nichts mit richtiger Beton-Bewehrung zu tun, wo die Eisenbewehrung auf Zug und der Beton auf Druck zu belasten wird.

Gruss Pelzer
 
Bewehrung im Beton im Altertum (Römer) ...!
Das Bauen mit >Eisen< war wohl eher eine Seltenheit.

Der vorherrschende Baustoff war ja -> Opus caementicium -> daraus später Zement.

Opus caementicium ist wohl eine Mischung aus Steinen, Sand, gebrannten Kalk, Vulkanasche und natürlich Wasser.

Der Durchbruch mit Zugabe von Eisen/Stahl war ja dann erst 1849 (französische Gärtner Joseph Monier –Begriff Moniereisen).

Die da mit Eisen bauten.
Ich glaube die kannten damals diese Sachverhalte, dh.

· Zugkräfte,
· Druckkräfte und
· Null Zone.

Ob die dies auch berechnet haben (Baustatik/Druck- und Zugkräfte) weiß ich nicht.

Ich nehme an bei denen herrschte die „empirische Methode“ vor.
 
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