YoungArkas
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Danke, ist ja eine aufschlußreiche Liste.
Es kämen also mehrere Begriffe in Frage, wie man eine ursprüngliche soziale Gemeinschaftsform nennen könnte.
Ist sie, wei ich bereits sagte, nicht, denn sie basiert grundsätzlich auf dem modernen Verständnis eines politisch-administraveen Systems, also eines Staates mit einer Verwaltung und einer aktiven Herrschaftsstruktur. einzig die Anarchie (sie ist keine Regierungsform, sondern die Abwesenheit einer Regierungsform) gehört nicht dazu. Die Regierungsformenlehre (auch vergleichende Regierungslehre genannt) basiert grundsätzlich auf der Aristotelischen einteilung der Regierungsformen. Die sechs Urformen, drei "gute": Monarchie (ein Herrscher), Aristokratie (wenige Herrscher), Politea (viele Herrscher) und drei "entartete"/"schlechte" Tyrannis (ein Herrscher), Oligarchie (wenige Herrscher) und Demokratie (viele Herrscher)*. Gut oder schlecht steht hier für den Dienst am Gemeinwohl.
Nun wird uns klar werden, dass diese früheste Definition, wir teilen heute ja durchaus noch ienmal differenzierter ein, in Stadtstaaten (Poleis) begründet wurde und seitdem auf Basis staatlicher Strukturen weiter entwickelt wird.
Die Mehrheit der Begriffe, die wir für eine urzeitlicheGesellschaft mit gleicher Machtverteilung finden könnten (Kommunismus, Anarchie, Demokratie, Meritokratie, Timokratie) zeigt doch schon, dass wir uns dorf definitorisch in einer ungünstigen Lage befinden. Wir können die iene oder andere Eigenschaft herausstellen, die mit den Begriffen verbunden wird, werdne aber nie eine eindeutige, oder gar eine zufrieden stellende Antwort geben was jetzt eine Urzeitliche Gesellschaft war. Wir tendieren selbstverständlich dazu sie in unserem heutigen Horizont zu betrachten. In unserem Horizont scheint die Demokratie die natürliche Regierungsform in einer gleichberechtigten Gesellschaft zu sein. Das ist aber ein rein subjektives Empfinden und jegliche weitere Forschung dürfte in eine Sackgasse führen, da unsere modernen Begriffe schlichtweg nicht für diese Organisationsform ausgelegt sind.
*Demokratie war im Sinne von Aristoteles die Herrschaft des Pöbels bzw. die Diktatur der Mehrheit zur Durchsetzung ihrer eigenen Kräfte. Die Politea sollte vom Mittelstand getragen werden, während die Demokratie laut Aristoteles eine Herrschaft des Pöbels gewesen wäre, die dem Kampf gegen die Reichen dienen sollte und lediglich das Interesse der Armen im Sinn hätte. Nur so viel zu der Tatsache, wie der Begriff Demokratie außerhalb unseres Kontextes verstanden werden kann.