Straßenbau II: Sprengung in der Antike

Hallo,

Was mich irritiert hat ist das Wort "wegsprengen". Ich weiß zwar, dass bei Hannibals Alpenüberquerung angeblich Wein auf erhitzte Steine geschüttet worden sein soll, aber sprengen...

Amalaswintha

Hoi zämä

Ich möchte noch einmal auf das ursprüngliche Thema kommen; sprengen mit Hitze. Dieses Verfahren ist bekannt unter dem Begriff „Feuersetzen“. Diese Abbaumethode ist seit der Jungsteinzeit bekannt, oft eingesetzt um Erze zu gewinnen. Oder Burgen zu brechen.

Man verwendete das Feuersetzen aber nicht, weil es besonders wirkungsvoll war. Es war einfach die einzige brauchbare Methode! Und man benötigt dafür nicht unbeding Wein...


Gruss Pelzer

.
 
Hallo,

was für eine lebhafte Diskussion, sehr schön:D

Der Pesco Montano soll Kalkstein sein. Wie kann man in diesem Zusammenhang die Wirksamkeit der angesprochenen Techniken bewerten (Spaltkeil vs. Holzquellung)?
Und was ich noch wegen der Sprengung mit der Methode des Feuersetzens fragen wollte, kann man diese in ihrer Effektivität noch in einen Vergleich zu diesen Methoden setzen?
Wegen des Weines will ich jetzt auf nichts bestehen oder es behaupten, aber Wein enthält doch Weinsäure, die dann als Weinstein ausfällt. Diese soll auch in Backpulver enthalten sein (sagt alles Wiki). Mit Backpulver, Wasser und etwas Wärme/Hitze kann man wunderbar Angebranntes entfernen. Könnte man sich dann bei einer Sprengung von Kalkfelsen mittels Feuer einen Beschleuniger-Effekt durch die Verwendung von Wein denken? Ich denke jetzt nicht dass man über 100 Meter Höhenunterschied mit Backpulver wegbrächte=), aber mich würde das doch vom Prinzip her noch interessieren.
 
Das mit dem Wein vergiss mal wieder.
Die hatten zwar früher viel Zeit, aber soviel, um auf die Reaktion der Gerbsäure zu warten nun auch wieder nicht.
Ich hätte den eher auch getrunken und nicht weggeschüttet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja! Funktioniert nicht - Scheiss Physik. :D

Gruss Pelzer

.

Zum Versuch der Hobbyägyptologen: Das wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass das nicht geklappt hat. Einer Sprengung mit Holzkeilen würde ich auch eher entlang der natürlichen Aderung des Gesteines einen Erfolg zusprechen. Nach Gusto irgendwo Keile reinzuhauen ist wohl kaum zielführend.

Geringe Effektivität muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man es nicht angewandt hat. :D Na gut, lassen wir das. ;)
 
Der Pesco Montano soll Kalkstein sein. Wie kann man in diesem Zusammenhang die Wirksamkeit der angesprochenen Techniken bewerten (Spaltkeil vs. Holzquellung)?

Die Hobby-Experimentalarchäologen aus dem oben von mir geposteten Link haben sich an Kalkstein versucht und kommen zu dem Schluss, dass die Sprengung mittels Holzquellung nicht funktioniert und gehen von der Verwendung eiserner Spaltkeile aus.

Zur Beantwortung der weiteren Teile deiner Frage kann ich leider nichts beitragen.
 
Zum Versuch der Hobbyägyptologen: Das wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass das nicht geklappt hat. Einer Sprengung mit Holzkeilen würde ich auch eher entlang der natürlichen Aderung des Gesteines einen Erfolg zusprechen.

Geringe Effektivität muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man es nicht angewandt hat. Na gut, lassen wir das.
... da hast du in beiden Punkten recht! :pfeif:


Gruss Pelzer


.
 
Na klar kann man Gestein durch Keile spalten.
Aber nur mit Manneskraft und nur wenn ein natürlicher Riss vorhanden ist.
Das sieht man doch an der Äderung.
Guckt euch mal alte Sakralbauten an. Die nach aussen zeigende Seite ist immer glatt gespalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na klar kann man Gestein durch Keile spalten.
Aber nur mit Manneskraft und nur wenn ein natürlicher Riss vorhanden ist.
Das sieht man doch an der Äderung.
Guckt euch mal alte Sakralbauten an. Die nach aussen zeigende Seite ist immer glatt gespalten.
Manneskraft ist vielleicht niht der glücklichste Ausdruck dafür :red:.
Die Oberflächen sind meist gespitzt, scharriert, gestockt, genadelt, geschliffen usw. Bruchrohe Flächen findet man bei Sakralbauten eher selten, zum Beispiel beim Bossenmauerwerk...

Gruss Pelzer

.
 
Könnte man sich dann bei einer Sprengung von Kalkfelsen mittels Feuer einen Beschleuniger-Effekt durch die Verwendung von Wein denken? Ich denke jetzt nicht dass man über 100 Meter Höhenunterschied mit Backpulver wegbrächte=), aber mich würde das doch vom Prinzip her noch interessieren.


Ich wohne in einem Kalkgebirge. Weißer Jura ""sowieso".
Bei jedem beliebigem Lagerfeuer kannst du bei uns Steine sprengen. Gar kein Problem. Ohne Wein. (Der wird getrunken! Auch beim Lagerfeuer!!)
Zur Zeit der Römer war mW der Wein das umsatzstärkste Importgut der Germanen.
Aber die haben den auch schon verpichelt.
 
Manneskraft ist vielleicht niht der glücklichste Ausdruck dafür :red:.
Die Oberflächen sind meist gespitzt, scharriert, gestockt, genadelt, geschliffen usw. Bruchrohe Flächen findet man bei Sakralbauten eher selten, zum Beispiel beim Bossenmauerwerk...

Gruss Pelzer

.

Ich kenne die Baugeschichte. Kein Problem.
Bossen allerdings sind heute zu behauender Unmöglichkeit verkommen.
 
Bossenmauerwerk spiegelt nur natürliches vor.
Da wird etwas vorgespiegelt, was so gar nicht sein kann.
Ich weiss, du bist auch Fachmann, aber davon habe ich auch Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bossenmauerwerk spiegelt nur natürliches vor.
Da wird etwas vorgespiegelt, was so gar nicht sein kann.
Wir reden scheinbar nicht vom gleichen!
Weshalb soll Bossenmauerwerk etwas vorspiegeln? Bossenmauerwerk (Buckelquader) spart Arbeit, da nicht alle Seiten vom Stein behauen werden müssen, sondern bloss die Flächen der Stoss- und Lagerfugen. Die Front- und Rückseite werden nur grob gespalten.

Aber wir entfernen uns zusehends vom ursprünglichen Thema...


Gruss Pelzer


.
 
Zurück
Oben