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<p>[QUOTE="Sepiola, post: 839983, member: 23383"]Die als "Arianismus" bezeichnete Variante des Christentums, die von den Germanen aufgegriffen wurde, hat mit Arius nichts am Hut und griff auch keineswegs "die Trinitätslehre" an. Selbstverständlich glaubten auch die gotischen, langobardischen etc. Christus an den dreifaltigen Gott.</p><p><br /></p><p>Aus einem von mir öfters schon verlinkten Artikel greife ich einige wichtige Aussagen heraus:</p><p><br /></p><p><i>Für Athanasius, der 328 nach dem Tod Alexanders Bischof von Alexandrien wurde, und die übrigen Vertreter der Beschlüsse von Nizäa galten alle Kritiker des nizänischen Bekenntnisses als „Arianer“, obwohl sie z. B. die Sicht des Arius vom Sohn Gottes als Geschöpf ablehnten. </i></p><p><i>[...]</i></p><p><i>Einig in ihrer Ablehnung des nizänischen Begriffes ὁμοούσιος (wesenseins) haben diese Kritiker der Beschlüsse von Nizäa sehr unterschiedlich den Sohn als dem Vater gleich (ὅμοιος/lat. similis) zu beschreiben versucht. Aber nur an der einen Gruppe, die unter Verzicht auf jedes philosophische Vokabular den Sohn einfach als „dem Vater gleich nach den (heiligen) Schriften“ bezeichnete (daher Homöer), und die mit Unterstützung der Kaiser Constantius II. (337 – 361) und Valens (365 – 378) im Osten zeitweilig führend waren, bleibt von nun an der Name „Arianer“ hängen! Seit dem kirchenpolitischen Umschwung unter Kaiser Theodosius (379 – 395), markiert durch das Zweite ökumenische Konzil von Konstantinopel im Jahre 381, gelten diese „Arianer“ nun auch juristisch als Häretiker. Mit dem historischen Arius hat ihre theologische Position kaum noch etwas zu tun. </i></p><p><i>[...]</i></p><p><i>Aber diese „Homöer“, wie diese Gruppe nach ihrem theologischen Stichwort homoios (=gleich) zur Beschreibung des Verhältnisses von Gott Vater und Sohn in der Trinität heute meist genannt werden, werden als „Arianer“ in der Polemik nicht nur mit den Aussagen des Arius identifiziert, so sehr sie sich auch immer dagegen wehren, sondern auch mit dem polemischen Konstrukt, das behauptete, Arius habe in Christus nur einen Menschen gesehen. </i></p><p><i>[...]</i></p><p><i>Zu diesen so verstandenen „Arianern“ gehörte auch Wulfila († 383), der Bischof einer seit den vierziger Jahren des vierten Jahrhunderts unter Kaiser Constantius II. auf Reichsboden angesiedelten gotischen Gruppe.Mit Ausnahme der Franken, die an der Wende vom fünften zum sechsten Jahrhundert in Gallien das Christentum in seiner „katholischen“ (nizänischen) Form annahmen, haben alle anderen im Laufe der Völkerwanderung in das Imperium Romanum eindringenden, hier siedelnden und dann eigene Reiche bildenden gentilen Gruppen, die von den römischen Zeitgenossen und der spätantiken Geschichtsschreibung als Germanen bezeichnet wurden, das Christentum in der Form dieses „Arianismus“ vermutlich durch gotische Vermittlung angenommen. </i></p><p><i>[...]</i></p><p><i>An diesem „Arianismus“ der germanischen Völker ist nun absolut nichts spezifisch Germanisches zu erkennen. Die theologischen Debatten, die überliefert sind, bleiben ganz im Rahmen der griechischen und lateinischen Tradition, ebenso die Liturgie und der Heiligenkalender, die beide aus Konstantinopel übernommen wurden, so dass ich inzwischen verschiedentlich und natürlich bisher ohne jeden Erfolg vorgeschlagen habe, den Begriff „germanischer Arianismus“ ganz zu streichen. </i></p><p><br /></p><p><a href="https://www.zuv.fau.de/einrichtungen/presse/publikationen/erlanger-universitaetsreden/Uni-Rede_83-Prof_Brennecke.pdf" target="_blank" class="externalLink ProxyLink" data-proxy-href="https://www.zuv.fau.de/einrichtungen/presse/publikationen/erlanger-universitaetsreden/Uni-Rede_83-Prof_Brennecke.pdf" rel="nofollow">https://www.zuv.fau.de/einrichtungen/presse/publikationen/erlanger-universitaetsreden/Uni-Rede_83-Prof_Brennecke.pdf</a>[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Sepiola, post: 839983, member: 23383"]Die als "Arianismus" bezeichnete Variante des Christentums, die von den Germanen aufgegriffen wurde, hat mit Arius nichts am Hut und griff auch keineswegs "die Trinitätslehre" an. Selbstverständlich glaubten auch die gotischen, langobardischen etc. Christus an den dreifaltigen Gott. Aus einem von mir öfters schon verlinkten Artikel greife ich einige wichtige Aussagen heraus: [I]Für Athanasius, der 328 nach dem Tod Alexanders Bischof von Alexandrien wurde, und die übrigen Vertreter der Beschlüsse von Nizäa galten alle Kritiker des nizänischen Bekenntnisses als „Arianer“, obwohl sie z. B. die Sicht des Arius vom Sohn Gottes als Geschöpf ablehnten. [...] Einig in ihrer Ablehnung des nizänischen Begriffes ὁμοούσιος (wesenseins) haben diese Kritiker der Beschlüsse von Nizäa sehr unterschiedlich den Sohn als dem Vater gleich (ὅμοιος/lat. similis) zu beschreiben versucht. Aber nur an der einen Gruppe, die unter Verzicht auf jedes philosophische Vokabular den Sohn einfach als „dem Vater gleich nach den (heiligen) Schriften“ bezeichnete (daher Homöer), und die mit Unterstützung der Kaiser Constantius II. (337 – 361) und Valens (365 – 378) im Osten zeitweilig führend waren, bleibt von nun an der Name „Arianer“ hängen! Seit dem kirchenpolitischen Umschwung unter Kaiser Theodosius (379 – 395), markiert durch das Zweite ökumenische Konzil von Konstantinopel im Jahre 381, gelten diese „Arianer“ nun auch juristisch als Häretiker. Mit dem historischen Arius hat ihre theologische Position kaum noch etwas zu tun. [...] Aber diese „Homöer“, wie diese Gruppe nach ihrem theologischen Stichwort homoios (=gleich) zur Beschreibung des Verhältnisses von Gott Vater und Sohn in der Trinität heute meist genannt werden, werden als „Arianer“ in der Polemik nicht nur mit den Aussagen des Arius identifiziert, so sehr sie sich auch immer dagegen wehren, sondern auch mit dem polemischen Konstrukt, das behauptete, Arius habe in Christus nur einen Menschen gesehen. [...] Zu diesen so verstandenen „Arianern“ gehörte auch Wulfila († 383), der Bischof einer seit den vierziger Jahren des vierten Jahrhunderts unter Kaiser Constantius II. auf Reichsboden angesiedelten gotischen Gruppe.Mit Ausnahme der Franken, die an der Wende vom fünften zum sechsten Jahrhundert in Gallien das Christentum in seiner „katholischen“ (nizänischen) Form annahmen, haben alle anderen im Laufe der Völkerwanderung in das Imperium Romanum eindringenden, hier siedelnden und dann eigene Reiche bildenden gentilen Gruppen, die von den römischen Zeitgenossen und der spätantiken Geschichtsschreibung als Germanen bezeichnet wurden, das Christentum in der Form dieses „Arianismus“ vermutlich durch gotische Vermittlung angenommen. [...] An diesem „Arianismus“ der germanischen Völker ist nun absolut nichts spezifisch Germanisches zu erkennen. Die theologischen Debatten, die überliefert sind, bleiben ganz im Rahmen der griechischen und lateinischen Tradition, ebenso die Liturgie und der Heiligenkalender, die beide aus Konstantinopel übernommen wurden, so dass ich inzwischen verschiedentlich und natürlich bisher ohne jeden Erfolg vorgeschlagen habe, den Begriff „germanischer Arianismus“ ganz zu streichen. [/I] [URL]https://www.zuv.fau.de/einrichtungen/presse/publikationen/erlanger-universitaetsreden/Uni-Rede_83-Prof_Brennecke.pdf[/URL][/QUOTE]
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