Wie Papa Leo schon richtig bemerkte, waren die Träger der Revolution verschiedene.
Als 1. Träger der Revolution würde ich den Adel bezeichnen. Der Adel revoltierte in den Parlamenten faktisch ständig schon unter Louis XV bis zur Revolution von 1771, in welcher die Macht der Parlamente vorerst vernichtet wurde. Mit dem Tod von Louis XV setzte Louis XVI aber das alte System der Parlamente wieder ein und machte mit der Absetzung der Reformminister Terray und Maupeou dem Kurs der Besteuerung auch des Adels und einer finanziellen Sarnierung des Staates ein Ende. Von da an waren dann wieder die Adeligen in den Parlamenten in ständiger Rebellion gegen den König begriffen und versuchten auch in der Bevölkerung eine antikönigliche Stimmung zu entfachen, welche schon zu Unruhen in manchen Gebieten führte. Der Hauptangreifer des Absolutismus war also der Adel in der Zeit bis 1789. Dieser war letztlich auch der einzige Stand, welcher überhaupt die finanziellen und institutionellen Mittel zu einer solchen Attacke hatte.
Ansonsten würde ich den übrigen drei Revolutionen, die Papa Leo schrieb beipflichten, die erste hatte er lediglich weggelassen, auch wenn man diese natürlich nicht unterschätzen darf. Ohne den Adel und dessen Rebellion gegen die Autorität des Königs wäre es nie zur Einberufung der Generalstände gekommen! Der Adel war derjenige Stand, welcher sozusagen die Sache ins Rollen brachte, von den Fehlentscheidungen des jungen Louis XVI ganz abgesehen.
Ansonsten hatte Hindenburg2 ganz gut die einzelnen Ziele der Revolution zusammen gefasst. Man muss natürlich berücksichtigen, dass dies eine Art Vermischung von einzelnen persönlichen Zielen der Akteuere der Revolution sind. Die Träger der Revolution waren ja keineswegs eine homogene Gruppe. Aktionen wie die Revolution der Bauern richteten sich teilweise nur gegen einzelne scheinbare Missstände und nicht unbedingt für eine Verwirklichung sämtlicher Ziele.
"Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" sind eine Losung. In wie weit dies die tatsächlichen Ziele waren und wenn ja von wem, wäre eine gute Frage.