Über die Arbeit des Denkmalschutzes

C

Cato

Gast
Die von Oppermann-Schuchardt als germanische Fliehburg der vorrömischen Eisenzeit bezeichnete Hünenburg bei Hedemünden wurde 1965 abermals einer genaueren Untersuchung unterzogen. H.-G. Peters konnte anhand einer Reihe von Flächenschnitten und zwei C14-Daten von Holzkohle die Angaben Oppermann-Schuchardts bestätigen.

Erst als Ende der neunziger Jahre Hinweise auf römische Funde aus Kreisen privater Sondengänger an den Kreisarchäologen Dr.Grote herangetragen wurden, widmete man sich erneut der Befestigungsanlage oberhalb der Werra. Bereits bei der ersten Begehung war das Ergebnis äußerst überraschend. Dicht unter der Oberfläche konnten zahlreiche Metallobjekte eindeutig römischer Herkunft geborgen werden (leider wurden auch viele Spuren illegaler Sucher vorgefunden). Die darauf gefasste Vermutung, es handele sich um eine Anlage römischen Ursprungs, konnte in den folgenden Kampagnen bestätigt werden.

Die ganze Geschichte entbehrt nicht einer gewissen Komik, da der zuständige Kreisarchäologe, der bereits seit 18 (!) Jahren in Göttingen in Diensten stand, erst durch die Aktivitäten von Laien darauf hingewiesen werden musste, dass sich gewissermaßen direkt vor seiner Haustür ein sensationelles Objekt befindet, das in der wissenschaftlichen Literatur lediglich falsch gedeutet war. Aus dem Dornröschenschlaf erwacht, erforscht Herr Dr.Grote nun die Anlage mit umso größerem Enthusiasmus und überzeugt in seinen Vorträgen und Veröffentlichungen mit wissenschaftlicher Kompetenz. Aber hätte es erst soweit kommen müssen? Welche Funde von Hedemünden gingen zuvor durch Raubgräberei der Wissenschaft für immer verloren?

Als 1987 ein etwas sonderbarer britischer Offizier mit einem noch sonderbareren Gerät an den Osnabrücker Kreisarchäologen Dr.Schlüter mit der Bitte herantrat, nach römischen Münzen bei Alt-Barenau suchen zu dürfen, wurde er etwas mitleidig belächelt. Seit Jahrhunderten wurden auf den dortigen Feldern Denare der Republik und frühen Kaiserzeit gefunden, aber wer würde heute Kalkriese kennen, wenn Mr. Clunn nicht so an diesem Ort interessiert gewesen wäre? Frank Berger (genau jener!) hat 1984 ein kleines Büchlein unter dem Titel „Römisches Geld gefunden in Niedersachsen“ veröffentlicht und die umfangreichen Funde von Alt-Barenaue ausdrücklich erwähnt. Warum ist er dieser Sache nicht, in Kooperation mit Dr.Schlüter, weiter nachgegangen, sondern hat auf Tony Clunn gewartet? Es drängt sich der Verdacht auf, dass unsere Archäologen jahrzehntelang etwas witterungsscheu waren und die Initiative stets von Hobbyforschern ausging. Man könnte nun entgegnen, es mangele den Denkmalschutzbehörden an den notwendigen finanziellen Mitteln. Warum greift man aber nicht vermehrt auf ehrenamtliche Sucher zurück? Tony Clunn hat dem Land Niedersachsen keinen Cent gekostet! Natürlich hört man dann, dass Laien mehr zerstören, als sie der Wissenschaft Nutzen bringen. Diese Sicht der Dinge ist allerdings realitätsfremd, da ohnehin in großem Ausmaß gesondelt wird.

Nach dem Fall von Hedemünden ist man zumindest in Niedersachsen aufgewacht und untersucht, nach den Aussagen Dr.Grotes, einige verdächtige Wallanlagen im Wettlauf mit illegalen Sondengängern erneut. Da man die ungefähre Marschleistung römischer Heeresverbände in Germanien einschätzen kann, sollte es möglich sein, so Dr.Grote, weitere (bekannte) Befestigungen eventuell als römisch zu identifizieren. Und siehe da: man hat auch schon zwei Objekte (bei Peters noch als „Hünenburgen“ bezeichnet) ausgemacht, die nach näherer Betrachtung als heiße Kandidaten römischer Lager angesehen und bereits der genaueren Erforschung unterzogen werden. Es kann also in naher Zukunft damit gerechnet werden, dass weitere Erkenntnisse über die römische Präsenz im rechtsrheinischen Germanien anstehen.
Also, liebe Freunde vom Denkmalschutzamt: Gummistiefel anziehen und die Metallsonde auspacken, anstatt aus den vergilbten Seiten von Oppermann-Schuchardt zu zitieren!
 
@ Cato: die Fehldatierung des Lagers bei Hedemünden hat schon etwas tragisches an sich.

Den Schlüssen, die du daraus ziehst, kann ich aber nur bedingt folgen, weil vieles davon meines Erachtens bereits Realität ist.

Warum greift man aber nicht vermehrt auf ehrenamtliche Sucher zurück?

Ich kann natürlich hauptsächlich nur für meine Region sprechen. In Hessen wurden, gerade im zurückliegenden Jahrzehnt, einige höchst bedeutsame Grabungen organisiert (z.B. Waldgirmes + Glauberg, um einige Highlights zu nennen). Ansonsten ist es eher ein Negativbeispiel für eine "Grundausstattung" an archäologischer Forschung: Von 21 Landkreisen verfügen nur sieben über hauptamtliche Kreisarchäologen und nur vier über ehrenamtliche (wobei z.B. einer der letzteren von fachlicher Seite häufig heftig kritisiert wird). Sehr "ergiebige" Landkreise wie der Schwalm-Eder-Kreis (m. bedeutenden jungsteinzeitlichen und frühmittelalterlichen Fundstätten), der Hochtaunus-Kreis (mit seinen allerdings gut erforschten Kastellen sowie zahlreichen Ringwällen) oder Bergstraße verfügen über keine dauerhaften Betreuer.
Von daher ist der Beitrag ehrenamtlicher Helfer als Feldbegeher oder auch Grabungshelfer sehr bedeutend. Wobei ich den Eindruck habe, dass auch dies besser organisiert werden kann, wenn für die Ehrenamtlichen ein Kreisarchäologe oder das Landesdenkmalamt als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Ich glaube auch nicht, dass der Anteil Ehrenamtlicher in anderen Bundesländern an der archäologischen Arbeit unbedeutender ist.

Wo du Tony Clunn nennst: das ist natürlich ein Paradebeispiel für gute Zusammenarbeit, soweit ich weiß, hat er den Kreisarchäologen von Anfang über seine Sondengänge in Kenntnis gesetzt.

Allerdings sind den Ehrenamtlichen Helfern eben auch Grenzen gesetzt. Nach wie vor werden viele bedeutende Objekte durch Luftbildprojektion entdeckt, zudem spielt die geomagnetische Untersuchung von Bodenstrukturen eine immer größere Rolle. Da sind wieder Fachleute gefragt, ebenso bei der Aufnahme von Grabungsergebnissen (deren mancherorts unzureichende Aufarbeitung gerade bei Grabungen des 19./frühen 20. Jahrhunderts vielfach Probleme bereitet).

Natürlich hört man dann, dass Laien mehr zerstören, als sie der Wissenschaft Nutzen bringen. Diese Sicht der Dinge ist allerdings realitätsfremd, da ohnehin in großem Ausmaß gesondelt wird.

Häufig ein Argument aller möglichen, "guten" aber auch "schlechten" Sondengänger. Grundsätzlich sollte m.E. das Prinzip gelten: ein Laie soll das sammeln und melden, was sich an der Oberfläche befindet (ob mit oder ohne Sonde); alles was darunter liegt, sollte in der Zuständigkeit der Archäologen bleiben. Dass viele Objekte auf der Suche nach verwertbarem (sprich Edelmetallfunden) zerstört werden, ist leider Tatsache und oft auch im Gelände an z.T. sehr großen Raubmulden festzustellen.

Und siehe da: man hat auch schon zwei Objekte (bei Peters noch als „Hünenburgen“ bezeichnet) ausgemacht, die nach näherer Betrachtung als heiße Kandidaten römischer Lager angesehen und bereits der genaueren Erforschung unterzogen werden.

Würde mich mal interessieren, welche Objekte. Wenn du es hier nicht verraten willst, gerne auch per PN.

Also, liebe Freunde vom Denkmalschutzamt: Gummistiefel anziehen und die Metallsonde auspacken, anstatt aus den vergilbten Seiten von Oppermann-Schuchardt zu zitieren!

Na ja, Schuchardt zählt gewiss nicht mehr zur Standardlektüre vieler Archäologen. Eines der Hauptprobleme ist m.E. strukturell bedingt: viele Archäologen sind gezwungen, sich von Bergungsgrabung zu Bergungsgrabung zu hangeln (wg. anstehender Bauprojekte). Die Untersuchung bekannter Objekte bleibt dann oft für lange Zeit aus, weil diese nicht gefährdet sind und man abwartet, bis sich da etwas neues interessantes tut.
 
Ashigaru schrieb:
Eines der Hauptprobleme ist m.E. strukturell bedingt: viele Archäologen sind gezwungen, sich von Bergungsgrabung zu Bergungsgrabung zu hangeln (wg. anstehender Bauprojekte). Die Untersuchung bekannter Objekte bleibt dann oft für lange Zeit aus, weil diese nicht gefährdet sind und man abwartet, bis sich da etwas neues interessantes tut.

Man kann sogar noch weiter gehen: der unberührte Verbleib im Boden gilt als der beste Schutz für die dort liegenden Objekte, weshalb man Bodendenkmäler häufig eben erst dann sichtet, wenn sie durch Bauprojekte in Gefahr sind.
Natürlich ist diese alte Regel, dass der Verbleib im Boden der beste Schutz für archäologische Zeugnisse sei in den Zeiten des Internets absurd geworden, es gibt ganze Austauschbörsen von Sondengängern, ähnlich unserem Forum. Ich sähe da auch gar nicht das große Problem, wenn diese nicht nach der "Methode Schliemann" vorgehen würden: Schatzsuche. Daher schließe ich mich hier wieder voll Dir @Ashigaru an:
Ashigaru schrieb:
Häufig ein Argument aller möglichen, "guten" aber auch "schlechten" Sondengänger. Grundsätzlich sollte m.E. das Prinzip gelten: ein Laie soll das sammeln und melden, was sich an der Oberfläche befindet (ob mit oder ohne Sonde); alles was darunter liegt, sollte in der Zuständigkeit der Archäologen bleiben. Dass viele Objekte auf der Suche nach verwertbarem (sprich Edelmetallfunden) zerstört werden, ist leider Tatsache und oft auch im Gelände an z.T. sehr großen Raubmulden festzustellen.
 
Man kann sogar noch weiter gehen: der unberührte Verbleib im Boden gilt als der beste Schutz für die dort liegenden Objekte, weshalb man Bodendenkmäler häufig eben erst dann sichtet, wenn sie durch Bauprojekte in Gefahr sind.
@ El_Quijote: ja, dieses Argument habe ich auch schon oft gehört bzw. gelesen. Manchmal erinnert es mich allerdings ein wenig an die Fabel vom Fuchs und den sauren Trauben, deswegen habe ich es nicht eigens erwähnt. Sagen wir so: wenn Forschungsprioritäten gegeben sind, gräbt man durchaus auch mal sofort aus, auch wenn die Stelle nicht unbedingt durch Bauprojekte gefährdet ist. Andernfalls hätte man auch die Siedlung in Waldgirmes noch jahrelang unangetastet lassen können; ohnehin werden dort, nachdem die Einrichtung eines archäologischen Parks gescheitert ist, die Fundamente des Steingebäudes anscheinend wieder zugeschüttet, um sie zu schützen. Aber ich schweife ab...

P.S: weiter oben soll es natürlich "Luftbildprospektion" und nicht "-projektion" heißen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ashigaru schrieb:
ja, dieses Argument habe ich auch schon oft gehört bzw. gelesen. Manchmal erinnert es mich allerdings ein wenig an die Fabel vom Fuchs und den sauren Trauben,
Ja? Warum?

Ashigaru schrieb:
Sagen wir so: wenn Forschungsprioritäten gegeben sind, gräbt man durchaus auch mal sofort aus, auch wenn die Stelle nicht unbedingt durch Bauprojekte gefährdet ist.
Klar, wenn etwa die Sparkasse Osnabrücker Land bereit ist, ein Projekt zu finanzieren... Aber das ist es ja,was man braucht: Finanzierungsgelder. Und die bekommt man eben dann, wenn ein Objekt ganz offiziell (nämlich durch ein genehmigtes Bauvorhaben) in Gefahr ist. Und dann heißt es in Fragen der Bezahlung: Verursacherprinzip = Bauherr zahlt. Das ist zwar juristisch clever, kann aber in Ländern mit einer höheren Dichte an antiker Bebauung (gilt eigentlich für alle Mittelmeerländer) schon mal dazu führen, dass Nachts "ein betrunkener Bauarbeiter" seinen Bulldozer "aus Versehen" in einer archäologischen Grabung "parkt". Zumal ja, ab gesehen von den Mehrkosten, die eine archäologsiche Grabung "verursacht" noch die versteckten Kosten hinzukommen, wie verloren gegangene Mieteinnahmen, Zinsen etc. Naja, jetzt bin ich abgeschwiffen, aber ziemlich weit... :still:
 
Das Argument der Denkmalschutzämter, die Relikte im Boden für spätere Generationen mit besseren Untersuchungsmöglichkeiten ruhen zu lassen, kann ich nicht nachvollziehen. Die Metallfundstücke, um die es hier in erster Linie geht, treten auf Anhöhen in der Regel nicht einmal 15 cm unter der Oberfläche auf, in Hedemünden nach Aussagen Grotes sogar direkt an der Oberfläche. Seit etwa 20 Jahren sind leistungsstarke Metallsonden für Jedermann erschwinglich und, El Quijote hatte es bereits angesprochen, es existieren regelrechte Tauschbörsen und –foren bezüglich der Raubgräberei. Das Lager von Hedemünden wurde wahrscheinlich jahrelang geplündert, so dass die zur Datierung wichtigen Münzfunde relativ spärlich waren. Wie auch immer, für Kalkriese ist es ein Glücksfall gewesen, dass Tony Clunn so ein ehrlicher Kerl war und nicht mit den immerhin über hundert von ihm gefundenen Denaren ins Empire verschwand.

Dass zufällig bei Bauvorhaben entdeckte Stätten nur noch durch Notgrabungen untersucht werden können, ist klar. Mir geht es aber um die bekannten, in der Literatur veröffentlichten Wallanlagen, die mit den neuen Methoden noch einige Geheimnisse preisgeben könnten. Selbstverständlich sollten die Aktivitäten der Laien unter Anleitung von Fachleuten stattfinden und von diesen übernommen werden, wenn relevante Funde zutage treten (wie in Kalkriese und Hedemünden).

Fest steht jedoch, dass der Wettlauf zwischen Raubgräbern und Denkmalschützern längst begonnen hat, nur haben es letztere noch nicht begriffen. Offensichtlich ist die Situation in Hessen günstiger, in Niedersachsen jedoch wird auf die Mithilfe ehrenamtlicher Sucher verzichtet und das Feld den illegalen Sondengängern überlassen.

Hierzulande gilt Sondengehen an Bodendenkmälern immer noch als Kavaliersdelikt, das mit einem Bußgeld geahndet wird. Vielleicht helfen bald nur noch drakonische Strafen wie in den Mittelmeerländern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
El_Quijote schrieb:

Nun ja, ich denke, wenn entsprechende Mittel zur Verfügung stünden, würde auch mehr gegraben werden und dieses Argument würde etwas seltener fallen.

Cato schrieb:
Fest steht jedoch, dass der Wettlauf zwischen Raubgräbern und Denkmalschützern längst begonnen hat, nur haben es letztere noch nicht begriffen. Offensichtlich ist die Situation in Hessen günstiger, in Niedersachsen jedoch wird auf die Mithilfe ehrenamtlicher Sucher verzichtet und das Feld den illegalen Sondengängern überlassen.

Nun ja, ganz so neu ist das Problem der Sondengänger auch nicht. Ich meine mal, in einem Katalog zu einer Ausstellung über Raubgräber gelesen zu haben, dass keltische Goldmünzen vom Heidetränk-Oppidum, dem Dünsberg usw. in den späten 70ern derart häufig gesammelt und verkauft wurden, dass der Preis auf dem weltweiten Antiquitätenmarkt für diese Objekte stark fiel. Dazu gekommen ist freilich die Möglichkeit, diese Funde im Internet vermarkten. Die Situation in Hessen mag günstiger sein für Leute, die Spass an Archäologie haben und ehrenamtlich arbeiten wollen, aber die Probleme mit den Raubgräbern gibt es hier ebenso.

Mir geht es aber um die bekannten, in der Literatur veröffentlichten Wallanlagen, die mit den neuen Methoden noch einige Geheimnisse preisgeben könnten.

Die sog. Ringwälle sind leider ein schwieriges Feld. Ich würde sagen, dass nur sehr wenige ausreichend erforscht sind und die weitaus größere Mehrzahl immer noch auf gründlichere Untersuchhungen wartet. Es gibt mehrere Probleme: wegen früherer Grabungsmethoden wurden oft nur Wallschnitte vorgenommen und heute belässt man es dabei, wenn auf diese Weise halbwegs eine Datierung zustande kam. Viele Wallanlagen sind riesig, und um ihre Strukturen auch im Inneren ernsthaft zu erforschen, sind viele Jahre Grabungsarbeit nötig (so wie z.B. in Manching oder ab den 90ern wieder auf dem Dünsberg). Als drittes Problem sehe ich, dass die deutsche Archäologie v.a. auch als provinzialrömische Archäologie groß geworden ist und gerade in den ersten Nachkriegsjahrzehnten diese Epoche an Bedeutung alels überragte.
 
Wg. des besseren Überblicks zitiere ich mal etwas mehr, bevor ich antworte:
El Quijote schrieb:
Man kann sogar noch weiter gehen: der unberührte Verbleib im Boden gilt als der beste Schutz für die dort liegenden Objekte, weshalb man Bodendenkmäler häufig eben erst dann sichtet, wenn sie durch Bauprojekte in Gefahr sind.
Ashigaru schrieb:
ja, dieses Argument habe ich auch schon oft gehört bzw. gelesen. Manchmal erinnert es mich allerdings ein wenig an die Fabel vom Fuchs und den sauren Trauben,
El Quijote schrieb:
Ashigaru schrieb:
Nun ja, ich denke, wenn entsprechende Mittel zur Verfügung stünden, würde auch mehr gegraben werden und dieses Argument würde etwas seltener fallen.

Das ist sicher richtig, auf der anderen Seite hast Du das Problem der Notgrabungen. Ich zitiere Dich:
Ashigaru schrieb:
viele Archäologen sind gezwungen, sich von Bergungsgrabung zu Bergungsgrabung zu hangeln
Das geht doch teilweise so weit, dass vor Jahren ergrabene Funde und Befunde in irgendwelchen Kellern ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung harren, weil einfach keiner die Zeit zur Auswertung hat, eben weil die wenigen Archäologen mit Notgrabungen beschäftigt sind, um wenigstens die (Be-)Funde für spätere Interpretationen zu retten.
 
El Quijote schrieb:
Das geht doch teilweise so weit, dass vor Jahren ergrabene Funde und Befunde in irgendwelchen Kellern ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung harren, weil einfach keiner die Zeit zur Auswertung hat, eben weil die wenigen Archäologen mit Notgrabungen beschäftigt sind, um wenigstens die (Be-)Funde für spätere Interpretationen zu retten.

Absolut richtig. Es ist auf jeden Fall besser, die Funde warten in den Magazinen jahrelang auf ihre wissenschaftliche Auswertung, anstatt dass sie von Raubgräbern geborgen und über ebay oder auf Flohmärkten verschachert werden.
 
Zurück
Oben