Übersetzung in altdeutsch bzw Mittelalter

S

Steini

Gast
Hallo zusammen. Ich bitte jemanden mir folgenden Text in die Sprache des Mittelalters zu übersetzen.
"Hallo zusammen,
große Ereignisse werfen Ihre Schatten voraus. Ich bitte den Termin 20. und 21. Januar 2007 vorab zu reservieren. Soviel sei verraten, wir werden den Pilger Jakob von Geylnhusen auf dem Weg nach Santiago de Compostilla ein Stück begleiten. Mehr Info demnächst von hier. Bitte Bescheid geben ob ihr mitkommt, da die Verpflegung vorher bestellt werden muß.
Liebe Grüße
Wolfgang "
 
Mittelalter is tlang, ca 1000 Jahre. Also viel Zeit für Sprache sich zu entwickeln. Wenn du es ein bisschen mehr eingrenzt, könnten wir vielleicht der Einladung einen früh/hoch/spätmittelalterlichen Hauch geben.
 
Ach, so ein paar ^ über die Vokale und einige th statt t gehen doch immer.
Dazu ein paar Links zu älteren Wörterbüchern und und Seiten mit hübschen schriften zum runterladen und schon ist das "bisschen" erfüllt.
 
Übersetzung

Hallo Themistokles,
danke erst mal für die Antwort.
Hier dreht es sich um folgendes, zu meinem 60. Geburtstag habe ich eine Erlebnisführung für ca. 30 Personen in Gelnhausen gebucht. Wir werden den
Pilger Jakob von Geilnhusen so um 1350 auf den Weg nach Santiago de Compostela ein Stück begleiten um dem Höllenfeuer zu entgehen. Und das es dabei so manches Mal um Leben und Tod geht ist selbstverständlich.
siehe http://www.gelnhausen.de/inhalt/f_auswout.cfm
Dabei werden gar fürchterliche Geschichten erzählt. Damit die Einladung etwas spannender und authentisch klingt möchte ich gerne die Schreibweise jener Zeit benutzen. Ich selber habe leider kein Talent zu so etwas.
Anschließend wir in einer Burgmühle gefeiert. So soll das ganze ablaufen. Für eine Übersetzung würde ich mich freuen. Vorab schon mal Danke
der Steini
 
Ich nehme an, es muss jetzt nicht wirklich exakt im Stil der Zeit geschrieben sein. Es reicht doch zum Beispiel folgendes:
Lass die Einladung in einer altertümlichen Schrift drucken (muss ja nicht die 08/15-gotische Texturschrift sein; wikipedia zeigt ein paar Alternativen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Gebrochene_Schriften.png).
Vermeide die Fremdworte Termin, reservieren und Info und such ein paar deutsch klingende Synonyme. Dann ein bißchen Tünnef, zum Beispiel die "ei" durch "ey" ersetzen, und dass, was Themistokles geschrieben hat.
Alles sollt etwas altmodisch und feierlich klingen: Zum Beispiel statt "Bitte gebt Bescheid" sowas wie "Gebet Uns zur rechten Zeyt Bescheyd".

Dieses
Wir werden den
Pilger Jakob von Geilnhusen so um 1350 auf den Weg nach Santiago de Compostela ein Stück begleiten um dem Höllenfeuer zu entgehen. Und das es dabei so manches Mal um Leben und Tod geht ist selbstverständlich.

würde ich auch in die Einladung einarbeiten.
 
Eine historisch einwandfreie Übersetzung wirst du bestimmt nicht bekommen. Ich bezweifle aber auch, dass sich der Sinn dem Leser schnell genug erschließt.
Hier findest du Anregungen für Schreibweisen: http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelhochdeutsch
Die Wörter "reservieren" und "infos" soltest du nochmal überdenken, ich glaube nicht, dass sie gut in den mittelalterlichen Text passen.
 
@Steini

Du meinst sicher kein Mittelhochdeutsch sondern eher die Pseudo-Sprache, wie man sie auf Mittelalter-Märkten hören kann. ;) Dieses ganze Ge-ey-ere ist alles, nur nicht authentisch.
Wenn du deiner Einladung einen mittelalterlichen Touch geben willst, ist das sicher die beste Lösung. Ich bezweifel, dass deine Gäste deine mittelhochdeutsche Einladung verstehen würden. Nimm z.B. das "Palästinalied" von Walther von der Vogelweide.

Allein der Lautwandel (mîn = mein, vruint = Freund, frouwe = Frau)...


Was sollen deine Gäste verstehen, wenn du von einer "wünneclîchiu zît" schreibst, eine "wunderbare Zeit" aber meinst? ;)
 
Also es ist mir auch klar das das jetzt keinesfalls authentisch ist aber ich glaube kaum dass unter deinen Gästen solche Experten sind, wie sie hier im Forum rumgeistern desshalb würde ich den text ungefähr so umgestalten nur um die einladung ein wehnig ... hm sagen wir mal, interessanter zu getalten da es ja auch keine Disskussionsveranstaltung zur mittelalterlichen Sprache sondern "lediglich" eine Geburtstagsfeier sein soll, deshalb eben so mittelaltermarktgewäsch unter berüksichtigung der bereits genannten vorschläge:
Gott zum Gruße, Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Merket euch den 20. und den 21. des Monats Januar im Jahre des Herrn 2007 im voraus. Doch so viel sey euch verraten: Wir werden den Pilger Jakop auf seinem Weg nach Santiago de Compostella ein Stück begleiten um dem Höllenfeuer zu entgehen. Mehr darüber folget demnächst von hier. Gebet uns Zur rechten Zeyt Bescheyd da ja auch für euer leiblich wohl gesorget seyn muss.
Was ich aus liebe Grüße machen soll weiß ich jetzt nicht aber ich denke diese übersetzung dürfte so ungefähr deiner vorstellung entgegenkommen.
Warum allerdigs aus so einer simplen angelegenheit gleich eine Diskussion über dieses nun wohl schon mehrfach durchgekaute Thema gemacht werden muss weiß ich leider auch nicht...(@daimos)
 
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Hallo zusammen!

Wie ich bei der Lektüre der vorangehenden Beiträge feststelle ist es wohl gar nicht so einfach eine passende Übersetzung "rückwärts" zu bekommen.

Mir schwebt ebenfalls eine "Transformation" eines kleinen Textes aus dem Deutsch der heutigen Zeit in das Deutsch/ Deutsch-Latein des 13.-15. Jhdt vor.

In Joachim Zeunes Buch "Burgen. Symbole der Macht" gibt es einen Teil der sich mit Bauinschriften beschäftigt. Für mein Projekt, das manchen vielleicht befremdlich erscheinen mag, einer Playmobil-Burg mit vielen selbsthergestellten Details (Customs) , möchte ich ebenfalls eine Inschrift erstellen.

Der Text könnte lauten:

"Franz von Schwarzenburg ließ im Jahre 2007 des Herrn diese Mauern errichten."

oder besser

"Die Schwarzenburg, erbaut im Jahre 2007, zu trotzen allen Wettern und Feinden, zu schützen das Recht und das Gute."

Wer kann mir hier behilflich sein? Wer könnte das übersetzen und/ oder vielleicht einen ähnlich bedeutungsschwangeren Text mit den wesentlichen Aussagen (sh. Textvorschläge) in Mittelhochdeutsch/ Frühneuhochdeutsch (richtige Bezeichnungen gewählt?) vorschlagen?

Mit bestem Dank im Voraus,
schokoman

ps: Von Mercy wurde mir, danke an dieser Stelle, vorgeschlagen, lieber hier einfach mal anzufragen als mich mit dem Taschenwörterbuch von Lexer als gänzlich Unbedarfter in dieser Chose zu "quälen" ...
 
Das wäre doch was für unsere galante Dame.
Demoiselle, kümmerst du dich mal da drum?
Falls sie es nicht liesst, Frag sie einfach mal per pN.
 
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"Franz von Schwarzenburg ließ im Jahre 2007 des Herrn diese Mauern errichten."

Mittelhochdeutsch schriebe sich das um 1200/50 in etwa so:
"Disiu hêrlîche burc diu het Franz von Swarzeburc heizen bouwen AD (Anno Domini) ..."

"Die Schwarzenburg, erbaut im Jahre 2007, zu trotzen allen Wettern und Feinden, zu schützen das Recht und das Gute."

Mittelhochdeutsch schriebe sich das um 1200/50 in etwa so:
"Vor gestân allez wëter unde den vîenden im gehaz, vride unde rëht ze wer, diu Swarzeburc bûweten AD (Anno Domini) ..."

Anm. 1: Die Sätze sind zwar nach bestem Wissen und Gewissen von mir erstellt, aber ich gebe keinerlei Gewähr auf endgültige Korrektheit!
Anm. 2: AD wäre mW gebräuchlich; die Ergänzung in Klammern habe ich gemacht, falls Dir diese mehr zusagt.
Anm. 3: Jahreszahlen sind bei "..." in römischen Ziffern zu ergänzen - dieses Jahr wäre MMVII -, wiewohl ich ein entsprechendes Datum (z.B. 1235 - ergo MCCXXXV) wählen würde, wenn ich schon so viel Aufwand investiere... :fs:

... Mittelhochdeutsch/ Frühneuhochdeutsch (richtige Bezeichnungen gewählt?)
...

Zur groben zeitlichen Einordnung:
Althochdeutsch - ca. 750 bis ca. 1050 (Bsp.: Otfried von Weißenburg)
Mittelhochdeutsch - ca. 1050 bis ca. 1350 (Bsp.: Walther von der Vogelweide)
Frühneuhochdeutsch - ca. 1350 bis ca. 1650 (Bsp.: Martin Luther)
 
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Wow!!! :anbetung: Herzlichen Dank an timotheus für die prompte Übersetzung! :respekt:Und Danke auch an florian für den Tip.

Das ganze liest sich sehr "schön". Die zweite Variante ist zwar ein wenig lang aber daher auch interessanter zu lesen, finde ich.

Das Anno Domini werde ich ausschreiben. Und die Jahreszahl, da stimme ich zu, sollte ich dann wohl auch besser gemäß meinem fiktiven Erbauungszeitraum in die vergangenen Jahrhunderte verlegen.

Wenn noch jemand eine ihm/ ihr bekannte Inschrift ähnlichen Inhalts auf diese Burg ummünzen kann ... nur zu. Für weitere Hinweise und Vorschläge bin ich gern zu haben! :yes:

Gute Nacht zusammen,
schokoman
 
Du stellst vielleicht unsittliche Forderungen. Mlle bewegt sich in späteren Saeculi.

Mercy hat gar nicht so unrecht. Es wäre sehr sittenlos, wollte ich im Stil des Mittelalters/Renaissance verteutschen, weil ich darauf gar nicht specialisiert bin. Das wäre etwa so, als wollte ich versuchen Bayrisch zu reden - ein Bayer würde sich glatt caputt lachen.

Sollte es aber etwa im Anno 1700 geschehen, so hat man sich da längst abgewöhnt Bugen zu bauen. Denn dazu sind die Belagerungsgeschütze mittlerweile zu effectiv. Man spricht von "Vestungen", welche stark angeschrägte Wälle haben, damit die Geschosse nicht im 90°Winkel aufprallen.

War ja nicht gefordert, aber ich würde die ganze Ausdrucksweise total verändern und umstellen, denn jede Zeit denkt und formuliert anders. Für das "Gute" baut man eine "Vestung" bedingt, man möchte es eher "zum allgemeynen Wolwesen" bzw. "Securität" tun.

Timotheus hat die Aufgabe perfect gelöst, kann ich also Ferien machen.
:winke:
Zierlich Complement!
 
Altdeutsch Übersetzung Landesordnung

Hallo, ich benötige Hilfe bei der Übersetzung der Landesordnung von 1446. Habe den Originaltext und meine Sinngemäße Übersetzung mit der ich nicht ganz zufrieden bin. Hoffe Ihr könnt mir dabei helfen:

Item als gar kuntlichin ist daz vil Stete und Dorffer in diesin landen vaste wuste wurdin und sint und sere abgenomen habin Und furder abnemen mußtin daz dann als man schimbarlich mercket daruß daz sich daz gemeine volg in Stetin und Dorffern mit czerungin(Bewirtungen, Gastmählern) czu Hochczitin Kirmessin touffaten(Taufen) quesserigen(Tanzvergnügen) kirchgengin biegrefften(Begräbnissen) ander mer sachin und unredelichin gewonheitin ubirmessig kostlich und unordelich haldin sich auch an kostlich cleidung flißin daruß daz gemeine volck uff lenger tage verarmen und in unwesin komen mußten wo daz nicht gereit in unwesin wer


Nu daz alles umb gemeines nucz willin notdorfftichlich czu underkomen So habin wir gesaczt und seczin gein werticlich furder ewiclich czu haldin bie den penen(Strafen, Sühneleistungen) hirnoch geschribin


( Item )als gar bekannten ist, dass viele Städte und Dörfer in diesem Land
(vaste wuste wurdin = tüchtig, fest, beinahe, stark, schnell, ) und (sint ~ Weg, Gang, Reise, Fahrt, seitdem darauf) und sehr abgenommen haben. Und (furder) abnehmen mussten das dann als man daraus deutlich merkt, dass sich das gemeine Volk in Städten und Dörfern mit Bewirtungen zu Hochzeiten, Kirmessen, Taufen, Tanzvergnügen, Kirchgängen, Begräbnissen (der andere) größerere/bedeutender Sachen und dergleichen Gewohnheiten übermessig großem Aufwand und ungehörig halten, sich auch an kostbarer Kleidung (flißin) darauß das gemeine Volk auf längeren Tagen verarmen und in (unwesin) kommen mussten wo das nicht bereits in (unwesin) wär.
Nun das alles bei/um/herum gemeines (nucz) willen notdürftig zu verhindern. So haben wir gesetzt und setzen gegen wörtlich (furder) gesetzlich/ewig zu halten bei den Strafen hiernoch geschrieben.


Sinngemäß:
Es ist bekannt, dass viele Städte und Dörfer in diesem Land bis an ….
Und … abnehmen mussten, daraus merkt man deutlich, dass sich das gemeine Volk in den Städten und Dörfern mit Bewirtungen zu Hochzeiten, Kirmessen, Taufen, Tanzvergnügen, Kirchgängen, Begräbnissen … bei größeren und ähnlichen Sachen sich mit zu großem Aufwand übermäßig und ungehörig/unangebracht verhält, sich auch an kostbarer/wertvoller Kleidung …. daher verarmt das gemeine Volk auf längerer Sicht hin da wo es nicht bereits verarmt war. Um das Alles für den gemeinsamen Willen abzuwehren haben wir gesetzlich mit hier noch beschriebenen Strafen festgelegt und verhindert.
 
Item als gar kuntlichin ist daz vil Stete und Dorffer in diesin landen vaste wuste wurdin und sint und sere abgenomen habin Und furder abnemen mußtin daz dann als man schimbarlich mercket daruß daz sich daz gemeine volg in Stetin und Dorffern mit czerungin(Bewirtungen, Gastmählern) czu Hochczitin Kirmessin touffaten(Taufen) quesserigen(Tanzvergnügen) kirchgengin biegrefften(Begräbnissen) ander mer sachin und unredelichin gewonheitin ubirmessig kostlich und unordelich haldin sich auch an kostlich cleidung flißin daruß daz gemeine volck uff lenger tage verarmen und in unwesin komen mußten wo daz nicht gereit in unwesin wer


Nu daz alles umb gemeines nucz willin notdorfftichlich czu underkomen So habin wir gesaczt und seczin gein werticlich furder ewiclich czu haldin bie den penen(Strafen, Sühneleistungen) hirnoch geschribin


( Item )als gar bekannten ist, dass viele Städte und Dörfer in diesem Land
(vaste wuste wurdin = tüchtig, fest, beinahe, stark, schnell, ) und (sint ~ Weg, Gang, Reise, Fahrt, seitdem darauf) und sehr abgenommen haben. Und (furder) abnehmen mussten das dann als man daraus deutlich merkt, dass sich das gemeine Volk in Städten und Dörfern mit Bewirtungen zu Hochzeiten, Kirmessen, Taufen, Tanzvergnügen, Kirchgängen, Begräbnissen (der andere) größerere/bedeutender Sachen und dergleichen Gewohnheiten übermessig großem Aufwand und ungehörig halten, sich auch an kostbarer Kleidung (flißin) darauß das gemeine Volk auf längeren Tagen verarmen und in (unwesin) kommen mussten wo das nicht bereits in (unwesin) wär.
Nun das alles bei/um/herum gemeines (nucz) willen notdürftig zu verhindern. So haben wir gesetzt und setzen gegen wörtlich (furder) gesetzlich/ewig zu halten bei den Strafen hiernoch geschrieben.


Sinngemäß:
Es ist bekannt, dass viele Städte und Dörfer in diesem Land bis an ….
Und … abnehmen mussten, daraus merkt man deutlich, dass sich das gemeine Volk in den Städten und Dörfern mit Bewirtungen zu Hochzeiten, Kirmessen, Taufen, Tanzvergnügen, Kirchgängen, Begräbnissen … bei größeren und ähnlichen Sachen sich mit zu großem Aufwand übermäßig und ungehörig/unangebracht verhält, sich auch an kostbarer/wertvoller Kleidung …. daher verarmt das gemeine Volk auf längerer Sicht hin da wo es nicht bereits verarmt war. Um das Alles für den gemeinsamen Willen abzuwehren haben wir gesetzlich mit hier noch beschriebenen Strafen festgelegt und verhindert.

Item ist ein lateinisches Wort, es taucht häufiger in mittelhochdeutschen und frühneuzeitlichen Texten auf und bedeutet nicht weniger als 'ebenso'.

Übersetzungsversuch schrieb:
Ebenso ist bekannt dass viele Städte und Dörfer beinahe wüst (entvölkert) wurden und sich sehr verkleinerten (abgenommen haben) und sich weiter (furder vgl. engl. further, man findet auch manchmal die Vokabel furderhin) verkleinern müssten, was man daraus (schimbarlich?) bemerkt, dass sich das gemeine Volk in Städten und Dörfern mit Zehrungen zu Hochzeiten und
Kirchmessen, Taufen und Begräbnissen und anderen Dingen mehr in unredlicher Gewohnheit übermäßig köstlich und unangemessen hält, sich zu teure Kleidung (flißin?), wodurch das Volk auf längere Sicht verarmen und in Unwesen kommen musste, wo es nicht bereits[?] in Unwesen gekommen war.
Nun, um das alles um des gemeinsamen Nutzens Willen notdürftig [wohl kaum so pejorativ gemeint, wie heute] haben wir verfügt (gesaczt) und verfügen (seczen), dies [oben beschriebene Lotterleben] fürderhin auf ewig zu unterlassen bei den im Folgenden beschriebenen Strafen einzuhalten.


Also im Klartext: Anstatt die Pietät der kultischen Handlungen zu berücksichtigen frisst (und hurt?) das Volk und lebt im Heute (gibt Geld für zu teure Kleidung aus), denkt nicht an das Morgen.

Das gein werticlich ist
mir noch etwas rästelhaft. Gein ist eine Form von gegen, das werticlich könnte sich, dem Lexer zufolge, auf 'Lebzeiten' beziehen, es wäre also ein 'zu Lebzeiten' vpr das "fürderhin auf ewig" zu setzen, wobei das gein da nur schwer einzufügen ist.
 
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Also im Klartext: Anstatt die Pietät der kultischen Handlungen zu berücksichtigen frisst (und hurt?) das Volk und lebt im Heute (gibt Geld für zu teure Kleidung aus), denkt nicht an das Morgen.

So zumindest der oder die Urheber dieses Schriftstücks in der (sächsischen? thüringischen?) Kanzlei. Interessant dabei ist die theologische Dimension, werden doch mehrere der Hauptsünden angesprochen: Luxuria (Wollust, Genusssucht), acedia (Faulheit), gula (Völlerei), superbia (Hochmut), vielleicht auch ira (Zorn), wenn man an die verwüsteten Dörfer denkt. Das wäre zumindest zu überprüfen.
 
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