Die indianischen nations haben in den USA den Status abhängiger Nationen - jedenfalls soweit sie von der Bundesregeriung als nation anerkannt sind. Dies sind jedoch nicht alle vorhandenen nations. Insbesondere in den Ostküstenstaaten gibt es Ethnien, die nie anerkannt wurden und auch keine Reservation haben. Im Bundesstaat Virginia zb kämpfen mehreren Ethnien um diese Anerkennung.
Aufgrund dieses besonderen Status ist im Grunde jede Reservation ein "Staat im Staate" mit gewissen Rechten, das Zusammenleben nach eigenen traditionellen Vorstellungen zu gestalten. Es kann aber auch darüber hinaus gehen: aufgrund des Status als Nation können zb auch eigene Pässe ausgestellt werden. In den 1970er Jahren veranstaltete die GfbV (Gesellschaft für bedrohte Völker) eine Vortragsreise mit Indianern aus Nord- und Südamerika. Den anreisenden Haudenosaunee (Irokesen) wurde die Ausstellung von Reisepässen verweigert. Sie nahmen trotzdem teil - mit von der nation ausgestellten Pässen, die bei der Ausreise anerkannt werden mußten.
Ebenso ist aufgrund des Status als nation auch möglich, daß auf Reservationen Casinos betrieben werden, auch wenn in dem Bundesstaat, in dem sie sich befinden, Glücksspiel illegal ist.
Ein weiterer Aspekt ist, daß Indianer, die in Jobs *auf* der Reservation arbeiten, keine US-Einkommenssteuer zahlen müssen. Entgegen einem weitverbreiteten Vorurteil sind sie aber genauso voll steuerpflichtig, wenn sie außerhalb der Reservation arbeiten.
Außerdem können auf einigen Reservationen zb Zigaretten billiger verkauft werden, weil dort nicht die in den USA anfallenden Steuern gezahlt werden müssen.
Bei den Seminole wird übrigens gern gewitzelt, daß man sich immer noch im Krieg mit den USA befinde, eben weil sie weder militärisch besiegt wurden, noch ein Friedensschluß/vertrag jemals zustande kam.
Die Unabhängigkeitserklärung erfolgte übrigens nicht von den Dakota, sondern den Lakota bzw genau gesagt von einer Gruppe Lakota. Hier ist zb Russell Means beteiligt, der bei den Lakota und darüber hinaus nicht unbedingt hochangesehen ist. Es scheint sich auch mehr um eine PR-Aktion zu handeln; nun gut, Means war ja bereits zu früheren AIM-Zeiten ein 'Lautsprecher'.