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Dazu hätte es doch aber Anweisungen bedurft, um das ganze landesweit durchzusetzen. Und ob da alle Ärzte mitgemacht hätten, oder ob einer eine solche Anweisung nicht inzwischen mal publik gemacht hätte? Ich stelle mir eine flächendeckende Verschleierung selbst für die Stasi sehr schwer vor, bei einzelnen Fällen eher. Da ist aber dann die Frage, ob vorher eine Verschlelerung angeordnet wird, oder ob im Nachhinein reagiert wird. Dann hätte man aber alle Todesfälle zeitnah im Auge haben müssen, und bei einem 17 Millionen Volk wäre das ein immenser Aufwand gewesen, der sicher nicht unbemerkt geblieben wäre.
@hjwien
Das war eine quellenkritische Anmerkung, also der Hinweis auf die Validität des statistischen Materials. Ich muß doch das statistische Material, auf das ich verlinke, quellenkritisch einschätzen, zumal ich es selbst nicht prüfen kann.
Klar hätte es da Anweisungen bedurft.
"...Ich stelle mir eine flächendeckende Verschleierung selbst für die Stasi sehr schwer vor, bei einzelnen Fällen eher. Da ist aber dann die Frage, ob vorher eine Verschlelerung angeordnet wird, oder ob im Nachhinein reagiert wird. Dann hätte man aber alle Todesfälle zeitnah im Auge haben müssen..."
Nein, das wäre nicht schwer gewesen. Statistisch relevant ist der Todesschein, der als Kopie/Durschlag amtlich erfaßt wurde und so in die Statistik einging. Also wäre die Erhebungspraxis von Todesfällen insbesondere bei Krebserkrankungen und der Weiterleitung der Todesscheine relevant (das wäre der optimale und effektivste Zeitpunkt der Verfälschung/Verschleierung gewesen), bis hin zur statistischen Erfassung und Archivierung interessant. Kein Angehöriger eines Toten klärt nach einem Jahr die Idendität der Kopien/Durchschläge von Todesscheinen mit seiner "Erstausfertigung" ab.
Statistiken in der DDR waren verfälsch und gefälscht, tw. durch die Erhebungspraxis aber auch der Berechnungs- und/Komprimierungpraxis, von der Darstellung in den "Statistischen Jahrbüchern" mal ganz abgesehen.
@Sascha66
Die Statistik des Deutschen Krebsforschungszentrum in Bezug auf die Mortalitätsrate bei Krebserkrankungen geht bis weit in die 2000'er Jahre. Signifikant ist eine ähnliche Mortalitätsrate im Vergleich zu West- und Ostdeutschen. Einzelne Krankheitsbilder von Krebserkrankungen kann ich nicht differenzieren, da ich kein Medizinhistoriker bin.
@all
Sollte es tatsächlich eine bessere Versorgung mit Salat etc. in der DDR 1986 gegeben haben, müsste sich ein Nachweis in der Einzelhandelsstatistik der DDR finden lassen, allerdings finde ich keine im i-net, vllt. ist ein geneigter Mitdiskutant da "blickiger".
o.t.
1986 war ich Student und habe mich im wesentlichen von "Griletta" (Osthamburger) und Bockwurst ernährt, "Salat" kam da nicht vor.
M.