Vorab, die Wikinger haben in Nordamerika nur ein paar Jahre gesiedelt, vielleicht sogar nur 1 oder 2 Jahre. Dazu haben sie noch einige Male Felle, Holz u.a. geholt, aber das wars auch schon. Es hat zur höchsten Wahrscheinlichkeit keine Vermischung zwischen Wikingern und Indianern gegeben, so gab es zwischen Wikingern und Eskimos auch keine Vermischung, obwohl beide viel länger und viel enger den selben Raum teilten.
Zur Frage der Einwanderung in die Neue Welt kam jetzt gerade heute abend eine Sendung. Dazu habe ich schon vor längerer Zeit mal eine Sendung gesehen, die sich nur mit der Einwanderung aus dem heutigen Europa und mit der Solutren Kultur befasst hat.
http://www.google.de/search?hl=de&ie=UTF-8&q=solutrean+clovis&spell=1
22.07.2004 - 20:15Uhr
Die Odyssee des Menschen
Dreiteilige Reihe
3. Die Eroberung der Neuen Welt
Film von Manfred Baur und Hannes Schuler
(Videotext-Untertitel)
(Erstsendung: 28.10.2001)
Wer waren die ersten Amerikaner? Lange glaubte man, dass die ersten Amerikaner über die Beringstraße Alaska erreichten und sich dann durch einen eisfreien Korridor nach Süden hin ausbreiteten. Doch in den letzten Jahren wurden Zweifel an dieser These laut. Zwei Modelle stehen ihr gegenüber: Einmal können die frühen Amerikaner mit Booten aus Nordostasien gekommen sein, zum anderen ist es vorstellbar, dass - lange vor den Wikingern und Columbus - "Seefahrer" aus Europa kamen. Für jedes dieser Denkmodelle haben die Wissenschaftler Funde und Argumente, die die Diskussionen um die ersten Amerikaner spannend und aufregend machen.
"Odyssee des Menschen" folgt den Spuren der frühen Eroberer durch Nord- und Südamerika.
Prinzipiell kann man bei der derzeitigen Fundlage, den bisher gemachten Funden davon ausgehen, dass negroide Völker die aller ersten Menschen in Amerika waren, und zwar ein negroides Seefahrervolk, dass über eine heute versunkene Küstenlinie entlang der Aleuten und über die Küste Alaskas eingewandert ist. Diese Menschen haben mit den heutigen Aboriginee in Australien gemeinsame Vorfahren, ein bisher nicht gefundenes, negroides Volk in Südostasien, dass von dort aus nach Süden, nach Australien und nach Norden, und dann nach Amerika auswanderte.
Dann folgte eine Einwanderunswelle von Mongoliden Völkern aus Nordasien, die sich vor allem in Nordamerika niederließen, während in Südamerika diese Verwandten der Aboriginee sich noch paralell dazu gehalten haben. Dennoch wurden die auf Dauer langsam von den Neuankömmlingen verdrängt und wie die Neandertaler sind sie ohne Vermischung ausgestorben.
Zeitgleich wanderte eine weitere Welle von Völkern über Alaska ein, die noch nicht klar zuordbar sind, und kurz darauf, nun aus dem Gebiet des heutigen Europa Abkömmlinge der Solutrean Kultur, die dann in Amerika die Clovis Kultur begründeten. Von der Vermischung dieser beiden Völker aus Europa und aus Nordasien, und mit der Kultur und Technologie die diese Völker aus dem Gebiet des heutigen Europa mitbrachten entstanden dann die Indianer.
Dann folgte noch eine Einwanderungswelle von mongoliden Völkern, nun wieder beweisbar aus Nordasien, diese vermischten sich teilweise und nur in bestimmten Regionen mit den neu entstandenen Vorfahren der Indianischen Völker, und erzeugten dadurch die Enorme Vielfalt an Völkern und Sprachen in Amerika. Das gleiche kann man von den ersten mongoliden Einwanderern annehmen, die sich wohl auch regional begrenzt mit den Menschen der Clovis Kultur mischten, während sie anderswo ohne Vermischung verdrängt wurden. Auch dadurch eben diese besondere Vielfalt.
Und dann, ganz schlussendlich und nur auf den Norden von Amerika beschränkt die Einwanderung der Eskimos, auf die gleiche Weise wie die Solutrean Menschen, mittels Fellbooten über die See, aber aus Nordsibirien.
Fazit: Die ganze Einwanderungsgeschichte nach Amerika ist viel komplizierter, fing viel früher an und verlief wesentlich langsamer und differenzierter als man bisher annahm oder noch allgemein glaubt, und die Indianer haben schlussendlich ihre Wurzeln zu einem bedeutenden Teil in Völkern, die im Gebiet des heutigen Europa lebten. Durch die Isolation vieler Gebiete, die Vermischung der verschiedenen Einwanderungswellen nach Gebieten getrennt und dazu immer wieder neu und unterschiedlich je nach Region und durch die geringe Bevölkerungsdichte, die die Einwanderer aus Europa und die aus Nordasien nicht überall zusammentreffen ließ und durch die Lange Zeit die das alles gebraucht hat ist dann eben diese besondere Völkervielfalt in Amerika entstanden.