Die Bezeichnung eines bestimmten Flußabschnittes mit dem Namen Lahn ist eine Definition der Neuzeit. Ich glaube in der Ethnologie betrachtet man das ganze Flußsystem. So geben gerade die (konservativeren?) Nebenflüsse Aufschluss darüber wie eine Wortverwandlung von statten ging.
Wenn also zwei bis drei Nebenflüsse auf den selben Gewässernamen zurückgehen, die zudem noch am Unterlauf wie auch am Oberlauf des Flusses münden, dann ist der Schluss erlaubt, dass das gesamte Flußsystem ehemals genauso genannt wurde.
Ist das so korrekt El Quijote?
Ich nehme mal an, dass du beim Begriff
Ethnologie einer freudschen Fehlleistung aufgesessen bist und
Etymologie meinst?
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Udolphs zitierten Text noch nicht so ganz nachvollziehen kann, aber er ist der Namenskundler Deutschlands, ich bin nur ein kleines Licht (was nicht heißt, dass ich mich jetzt plötzlich einer Autorität beugen würde, ihr kennt ja mein Credo, dass nicht Autoritäten, sondern Argumente zählen, aber man muss das, was Udolph schreibt, erst mal ernst nehmen).
Was nun deine Angaben angeht, so ist die Lahn ja wohl - siehe Ashigarus Beitrag - seit dem Frühmittelalter namentlich gut belegt.
Wir haben ja schon geklärt, dass Flussnamen als konservativ gelten. Dies dürfte aber in erster Linie für die großen Flüsse eher als für die kleinen gelten, da sie bekannter sind. Insofern würde ich nicht davon ausgehen, dass Zuflüsse wirklich Indikatoren für den ursprünglichen Namen eines Flusses sind.
Zu bedenken ist, dass der Name Ems bei der Amisia und beim Emsbach nicht zwingend dieselbe Herkunft haben muss. Beim Emsbach
könnte der Name z.B. darauf hindeuten, dass er
beständig Wasser führte (und im Sommer nicht austrocknete). Ohne Dokumentation, welche ältere Namensformen überliefert, ist eine Deutung aber tatsächlich schwierig.