Vergleich von 3 Revolutionen!

also ich brauche schon etwas konkretes. Ich muss wissen ob amerika wirtschaftlich und politisch frankreich beeinflusst hat bei der Revolution.
 
also ich brauche schon etwas konkretes. Ich muss wissen ob amerika wirtschaftlich und politisch frankreich beeinflusst hat bei der Revolution.
Politisch wäre sicherlich der Krieg von 1798 zu nennen. Über einige Seegefechte ging der Konflikt aber nicht hinaus. Die USA hatten dennoch immerhin dadurch eine Bewährungsprobe für ihre neue Kriegsmarine zu bestehen. Beispielsweise die mächtige Fregatte U.S.S. Constitution war 1797 vom Stapel gelaufen und kämpfte 1798 mit.
 
es gibt sicher Sachen, die entweder die französische Revolution beeinflusst haben (oder zumindest beeinflusst haben könnten):

die amerikanischen Unabhängikeitsanhänger hatten folgende Vorstellungen:
- keine Steuern dürfen erhoben werden ohne parlamentarische Bestimmungen darüber
- Menschenrechte waren ihnen ein wichtiges Anliegen (obwohl die Abschaffung der Sklaverei erst später erfolgte, deren Abschaffung war aber schon hier ein Thema)

Frankreich war zu diesem Zeitpunkt noch eine totalitäre Monarchie, die Amis waren nach 1776 schon viel weiter. Die letzlich gelungene Unabhängigkeit der USA dürfte die revolutionären Kräfte in Frankreich sicher beflügelt haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Unabh%C3%A4ngigkeitserkl%C3%A4rung_der_Vereinigten_Staaten
 
es gibt sicher Sachen, die entweder die französische Revolution beeinflusst haben (oder zumindest beeinflusst haben könnten):

die amerikanischen Unabhängikeitsanhänger hatten folgende Vorstellungen:
- keine Steuern dürfen erhoben werden ohne parlamentarische Bestimmungen darüber
- Menschenrechte waren ihnen ein wichtiges Anliegen (obwohl die Abschaffung der Sklaverei erst später erfolgte, deren Abschaffung war aber schon hier ein Thema)

Frankreich war zu diesem Zeitpunkt noch eine totalitäre Monarchie, die Amis waren nach 1776 schon viel weiter. Die letzlich gelungene Unabhängigkeit der USA dürfte die revolutionären Kräfte in Frankreich sicher beflügelt haben.

Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten ? Wikipedia
Möglicherweise war aber England genausogut Modell für Frankreich wie die USA. An eine Republik war ja 1789 lange nicht zu denken!:fs:

Parlamentarismus usw. gab es auch dort.
 
@ Brissotin

das älteste damals amtierende Parlament war das isländische. In England hatten immer noch Könige und Könige vieles massgeblich beeinflusst, man denke an die Victorianische Periode etc. Zudem durften die amerikanischen Kolonialprovinzen keine Abgeordneten im britschen Parlament stellen.

1776 fand mit der Unabhängigkeitserklärung der USA eine Revolution statt, wobei sich die Basis gegen die Obrigkeit auferhob. 1789 (also nur 13 Jahre später) fand in Frankreich eine Revolution statt, wobei sich die Basis gegen die Obrigkeit auferhob. Die Anliegen waren ähnliche: Unabhängigkeit/Freiheit und Menschenrechte. Insofern konnten sich die Menschen in Frankreich 1789 da sehr wohl ein Vorbild nehmen: "aha, es hat geklappt!".

In Bezug auf England gibt es keine solchen Parallelen: England war damals in erster Linie eine Kolonialmacht und hat versucht, die Kriegskosten des Siebenjährigen Krieges auf dem Buckel der amerikanischen Kolonialprovinzen zu bezahlen (was wiederum zur Boston Tea-Party führte).

So, jetzt aber </klugscheiss-off>;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ich muss eine Präsentation über französische und amerikanische Revolution machen und wollte wissen wie sehr Amerika, Frankreich beeinflusst hat zu der dahmaligen zeit.

Inwiefern hat die amerikanische Revolution politisch und wirtschaflich den franzöischen Revolution beeinflusst?

Danke!

Also politisch-ideengeschichtlich gibt es eine klare Kontinuität zwischen beiden Revolutionen. Das kann man u.a. an Personen, wie Marquis de La Fayette oder Thomas Paine festmachen, die beide ihre Erfahrungen und Ideen aus der neuen Welt ins revolutionäre Frankreich mitbrachten.
 
@ Brissotin

das älteste damals amtierende Parlament war das isländische. In England hatten immer noch Könige und Könige vieles massgeblich beeinflusst, man denke an die Victorianische Periode etc. Zudem durften die amerikanischen Kolonialprovinzen keine Abgeordneten im britschen Parlament stellen.

1776 fand mit der Unabhängigkeitserklärung der USA eine Revolution statt, wobei sich die Basis gegen die Obrigkeit auferhob. 1789 (also nur 13 Jahre später) fand in Frankreich eine Revolution statt, wobei sich die Basis gegen die Obrigkeit auferhob. Die Anliegen waren ähnliche: Unabhängigkeit/Freiheit und Menschenrechte. Insofern konnten sich die Menschen in Frankreich 1789 da sehr wohl ein Vorbild nehmen: "aha, es hat geklappt!".

In Bezug auf England gibt es keine solchen Parallelen: England war damals in erster Linie eine Kolonialmacht und hat versucht, die Kriegskosten des Siebenjährigen Krieges auf dem Buckel der amerikanischen Kolonialprovinzen zu bezahlen (was wiederum zur Boston Tea-Party führte).

So, jetzt aber </klugscheiss-off>;)

Wenn ich mich nicht sehr täusche, haben in England bereits im 17. Jhd zwei revolutionäre Ereignisse stattgefunden, und es haben die Engländer 1649 einen König wegen seiner absolutistischen Ambitionen geköpft. Nach Oliver Cromwells Diktatur kehrten die Stuarts zurück, aber auch James II. scheiterte mit seinen absolutistischen Plänen und mit der Glorious Revolution 1688 wurde mit der Bill of rights zugleich die Grundlage für eine parlamentarische Monarchie geschaffen, die heute noch besteht.

Träger der Staatssouveränität ist das Parlament nicht der König oder die Königin, und wenn Victoria auch zweifellos über eine große Autorität verfügte, so gestalteten doch Disraeli und Gladstone, nicht Victoria die britische Politik.

Wenn also, holzschnittartig ausgedrückt, die jungen USA ein Vorbild für die Französische Revolution waren, weil die Revolution dort so schön geklappt hat, so hatten die Franzosen doch auch allen Grund, auf

Großbritannien/England als Vorbild zu schauen, zumal die Engländer überaus erfolgreich darin waren, die Macht des Absolutismus zu beschränken, wobei die Glorious Revolution noch dazu unblutig vonstatten ging.

Klugscheißmodus off!

:still:
 
so hatten die Franzosen doch auch allen Grund, auf
Großbritannien/England als Vorbild zu schauen, zumal die Engländer überaus erfolgreich darin waren, die Macht des Absolutismus zu beschränken, wobei die Glorious Revolution noch dazu unblutig vonstatten ging.

Klugscheißmodus off!

:still:

Großbritannien war weniger ein Vorbild für die Revolutionäre. Selbst in der ersten Phase der franz. Revolution wurde England , da es die Monarchie nicht abgeschafft, sondern nur verändert hatte, eher als reaktionär wahrgenommen.

Auch hier lohnt ein Blick auf die meinungsmachenden Personen dieser Zeit. Edmund Burke schrieb 1790 die "Reflections on the Revolution in France", worin er die neusten Entwicklungen in Frankreich als Gefahr für Eigentum, Politik und den Erhalt der öffentlichen Ordnung geiselte. Obwohl er ein Freund der hauptsächlich verfassungsrechtlich ausgelegten Amerikanischen Revolution gewesen war, sah er nun in Frankreich Chaos und Rückständigkeit die Macht übernehmen. Sein "Meisterwerk moderner konterrevolutionärer Literatur" wurde ein Verkaufsschlager. Am Ende des Jahres 1790 waren 19000 Exemplare in England verkauft. Auch die alsbald herausgegebene französische Übersetzung fand viele Abnehmer. Die erste Auflage von 2500 Exemplaren war schon nach zwei Tagen vergriffen, weitere 13500 Exemplare in den nächsten drei Monaten. Es ist also davon auszugehen, das die konterrevolutionäre Einstellung in England seitens der konservativen Kreise in Frankreich gut bekannt war.

In Reaktion auf Burkes Schrift veröffentlichte Thomas Paine seine "Rights of Men", worin er in einer "Sprache, die so einfach ist, wie das Alphabet" [Eigenaussage] für die Französische Revolution und deren Möglichkleiten warb. Gleichsam überzog er die englische Verfassung und deren Umsetzung mit erbarmungsloser Kritik. Er und seine zahlreichen Leser in Frankreich sahen eine klare Kontinuitätslinie zur Amerikanischen Revolution. Paine, der ebenfalls Engländer war, genoß im revolutionären Frankreich durch seine erklärte Gegnerschaft des englischen Systems so einen guten Ruf, dass er 1792 die französische Staatsbürgerschaft angetragen bekam und in die Nationalversammlung gewählt wurde. Er galt, trotz seiner Herkunft als Amerikaner.Doch nur bis zur Machtübernahme der radikalen Jakobiner in Frankreich 1793.

Paine galt nun nicht nur als Girondist (diesem Flügel hatte er bis dorthin angehört) sondern durch seinen englischen Geburtsort als Feind der Revolution. Er wurde inhaftiert und sollte, wie so viele andere, den Kopf verlieren. Erst als der 5. Präsident der Vereinigten Staaten James Monroe, zu jener Zeit Botschafter in Paris, sich 1794 für Paines Repuplikanismus und seine gefühlte Identität als Amerikaner verbürgte, wurde der Inhaftierte freigelassen.

Alles sehr schön nachzulesen bei: John Keane: Thomas Paine. Ein Leben für die Menschenrechte,Hildesheim 1998, S.250ff.
 
Auch bei einem Link zu Thomas Paine, einem sogenannten intelektuellen Trinker und Schreiberling, der zeitweise in Paris lebte, findet sich ein Hinweis zu den "neun Schwestern" und Benjamin Franklin

...ist zwar schon eine Weile her, als dieser Link hier eingestellt wurde, dennoch muss ich dazu raten ihn mit größter Vorsicht zu lesen! Er basiert auf einer fast fanatisch-christlichen Ideologie und arbeitet lieber mit verschwörungstheoretischen Aspekten, als mit Fakten. Als Amüsement sicher zu gebrauchen, jedoch mitnichten zur informellen Lektüre zu zählen. Welcher Trinker könnte so Texte schreiben, wie Paine es tat? (..außer vielleicht Hemingway und Jack London...)
 
Kannte die Revolution ihre Väter?

Immer wieder stößt man bei der Frage des Verhältnisses der französischen Revolution und des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges auf die Meinung, die USA hätten frankreichs Revolutionäre beeinflußt. Das ist fraglos der Fall, wie das Beispiel Thomas Pain sicher zeigt, aber auch viele anderen Helden beider Welten.

Dennoch bleibt die Frage: Wieviel wussten die französischen Revolutionäre wirklich von dem, was in der Neuen Welt geschehen war? Wie nahmen sie die Entwicklungen dort wahr? War alles objektive zur Kenntnis nehmen überlagert vom Gefühl jenseits des Atlantiks einen geistigen Verbündeten zu haben oder waren die USA einfach nur "die Menschen da drüben"?

Umgekehrt war die Aufnahme der Revolution ja von anfänglicher Sympathie (Jafferson) bis zur allmählichen Distanzierung (XYZ-Affäre) geprägt.
 
...Dennoch bleibt die Frage: Wieviel wussten die französischen Revolutionäre wirklich von dem, was in der Neuen Welt geschehen war? Wie nahmen sie die Entwicklungen dort wahr? War alles objektive zur Kenntnis nehmen überlagert vom Gefühl jenseits des Atlantiks einen geistigen Verbündeten zu haben oder waren die USA einfach nur "die Menschen da drüben"?...

Interessant ist in diesem Zusammenhang sicher der Roman "Die Füchse im Weinberg" des historisch weitestgehend zuverlässigen Lion Feuchtwanger, der enge Beziehungen zwischen (fortschrittlichen) Franzosen und den für ihre Unabhängigkeit kämpfenden nordamerikanischen Kolonisten beschreibt.

Wie gut französische Revolutionäre über die Ereignisse in Nordamerika Bescheid wussten, kannst du exemplarisch nachvollziehen an der Person des Marquis de La Fayette (oder Lafayette), der sowohl als General auf der Seite der Kolonisten am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm als auch in der Französischen Revolution eine wichtige Rolle spielte.
 
Zurück
Oben