Sepiola
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Das nicht, aber Du konstruierst hier eine Extrastraße von ca. 10 km, die nur eine Abkürzung von 2-3 km bringt.Du würdest also eine zusätzliche Abkürzung über Fluorn kategorisch ausschließen?
Wenn es irgend einen Befund gäbe, der für diese Straße spricht, könnte man darüber diskutieren.
Ich sehe das genauso. Da kommt man ja auch schön am Gutshof Oberensingen vorbei. Irgendwann vor Tübingen muss man aber vom Bergrücken runter ins Neckartal. Am besten zwischen Gniebel und Kirchentellinsfurt.Aber nein, der Meilenstein gibt die Entfernung auf der Straße von Köngen nach Rottenburg an, die wohl oberhalb des westlichen Neckarufers über Gniebel und Tübingen verlief.
Und genau am Kirchentellinsfurter Grabmal verlief laut Wiki eben die erwähnte Straße von Köngen nach Rottenburg:
Römisches Grabmal bei Kirchentellinsfurt ? WikipediaDas Grabmal am Neckar stand wie das zahlreicher vermögender Römer bereits zu seiner Errichtung Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. auffällig an der Römerstraße Neckar-Alb-Aare, einer wichtigen Verbindungsstraße von Rottenburg am Neckar durchs Neckartal nach Köngen.
Deine Route nach Kirchentellinsfurt ist ein unnötiger Umweg.
Genau.Divico schrieb:Es gab auch damals Querstraßen.
Auf Querstraßen (warum nicht auch Stichstraßen?) konnte man die Gutshöfe erreichen, die in wenigen Kilometern Entfernung zur bezeugten Hauptroute lagen.
Was es für einen Sinn machen soll, darüber hinaus die Gutshöfe untereinander durch eine Extrastraße zu verbinden, die ein paar Kilometer entfernt von der Hauptstraße parallel zu dieser verläuft, begreife ich nicht. Die Querstraßen spart man sich ja dadurch nicht...
Und überhaupt, warum stand in Frittlingen ein Kleinkastell ohne eine Straße, die es hätte bewachen sollen?
Handbuch der baden-württembergischen Geschichte:
Die neugefundenen Kleinkastelle bei Frittlingen (Kreis Tuttlingen), Donnstettten (Kreis Reutlingen), Deggingen (Kreis Göppingen), Essingen (Ostalbkreis) - von denen noch weitere zu erwarten sind - überwachten den Albaufstieg der aus dem Neckar-, Fils- und Remstal kommenden Straßen.
Wie man vom Kleinkastell Frittlingen aus eine Strecke bis ins 60 km entfernte Jettingen "bewachen" soll, bleibt mir hingegen unerfindlich.
Ich habe nicht behauptet, dass es dort eine Direktstrecke gegeben hat. Ich habe nur festgestellt, dass Deine Route einen Umweg nimmt.Divico schrieb:Auf der von Dir vorgeschlagenen Direktstrecke VR Engen–Eschenz liegt der Hohentwil
Westlich - weiß man nicht (nach Bargen wärs über Büßlingen immer noch ein Umweg)...Das sieht also eher so aus, als ob hier zwei Straßen um den Hohentwil herumführten.
Östlich - schon eher:
Orsingen-Nenzingen ? WikipediaBei Orsingen fanden sich Reste einer zivilen römischen Straßensiedlung (vicus) aus vespasianischer oder trajanischer Zeit[6]: Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts war man auf römische Mauern gestoßen und fand römische Waffen,[7], 1910/1911 gab es erneut Funde von römischen Gebäudereste[8], römerzeitliche Keramik[9] und eine 1976 gefundene Kupfermünze, sowie eine den Gott Iuppiter darstellende Hausaltarfigur. Die Fundmünze datiert in das Jahr 71 n. Chr. und wurde in Rom geprägte. Die Bronze-Statuette befindet sich im Bestand des Freiburger Museums für Vor- und Frühgeschichte. Eine Römerstraße zog sich von Eschenz (Tasgetium) über Rielasingen-Singen, Friedingen, Maiershöfe und Wiechs an Orsingen vorbei nach Liptingen. In Orsingen gab es einen Abzweig nach Pfullendorf und Burgweiler. Zwei weitere Fundmünzen datieren in eine Nachlimeszeit zwischen 330 bis 341 n. Chr.[10]