Vierjahresplan

C

cassi

Gast
Hallo!
Ich schreibe meine Facharbeit über den Vierjahresplan, jedoch habe ich den/die Orgiginaltext/e noch nicht vollständig gefunden. Kann mir da bitte wer helfen!?!?!?


Liebe grüße Cassi
 
cassi schrieb:
...Ich schreibe meine Facharbeit über den Vierjahresplan, jedoch habe ich den/die Orgiginaltext/e noch nicht vollständig gefunden...

Hallo Cassi,
Ich kann dir - vorerst - auch nur einen Ausschnitt bieten, allerdings mit einer Quellenangabe für den Gesamttext:

"...Hermann Göring, der von Hitler ernannte "Beauftragte für den Vierjahresplan", in seiner Rede vom 28.10.1936 im Berliner Sportpalast zur Lage auf dem Arbeitsmarkt und zu geplanten wirtschaftspolitischen Maßnahmen des "Vierjahresplans".
Ohne den geschlossenen und leidenschaftlichen Einsatz unserer deutschen Arbeiter, unserer deutschen Arbeiterschaft, wäre jedoch das ganze Werk(1) von vornherein unmöglich. Heute müssen wir uns bereits den Kopf darüber zerbrechen, wie der Arbeitermangel zu beseitigen ist. [...] Die Frage ist heute: Wie schaffe ich die notwendigen Arbeiter heran? Das geht nur, wenn der deutsche Arbeiter einsieht, daß er nur dann helfen kann, nur dann den Plan des Führers unterstützt, wenn er arbeitet, und immer wieder arbeitet, wenn nicht Uneinigkeit herrscht und gestritten wird, sondern Ruhe in den Betrieben ist, und wenn geschafft wird vom Morgen bis zum Abend, bis wir das Werk vollendet haben. Jeder hat deshalb zu begreifen, daß es heute darauf ankommt, die notwendige Arbeitsruhe zu halten und den Arbeitsfrieden. In den Betrieben muß Freude und Schaffenslust herrschen. [...] Um das Werk zu vollenden, können wir im Augenblick das Lohnniveau nicht erhöhen; es ist unmöglich. [...]
Es ist deshalb klar, daß wir unsere deutschen Arbeiter auch aufklären müssen, warum das so notwendig ist. Und so, wie es die Aufgabe der vom Staate eingesetzten Treuhänder ist, unter allen Umständen in der Lohnfrage führend zu sein und auszugleichen, für den Betrieb und seine Ruhe verantwortlich zu sein, so hat die Deutsche Arbeiterfront sich mit ihrer ganzen mächtigen Organisation leidenschaftlich in den Dienst dieses Planes zu stellen, nicht nur die Arbeiter weltanschaulich zu schulen, sondern sie immer wieder auf das große Ziel hinzuführen, ihnen immer wieder klarzumachen, was der Führer von ihnen erwartet, sie zu überzeugen, daß es auf sie ankommt, wenn heute Deutschland gestaltet werden soll. [...]
Wenn wir jedoch feste und gleichbleibende Löhne vom Arbeiter verlangen, dann setzt dies feste und sichere Preise voraus. Auch hier werden wir uns mit der ganzen Leidenschaft unseres Willens einsetzen. Der Führer hat einen Preiskommissar bestellt, einen alten nationalsozialistischen Kämpen(2) , und ich werde ihm die notwendigen Richtlinien geben und ihn mit Vollmachten versehen, daß er unter allen Umständen ein weiteres Anziehen der Preise verhindern und, wo dies nötig ist, auch hohe Preise herabsetzen wird.(3) Vorausschauendes richtiges und sofortiges Erfassen der Anzeichen der Lage ist hier das beste Mittel. Es müssen rechtzeitig die Anzeichen einer herankommenden Schwierigkeit erkannt werden. Ist die Schwierigkeit aber einmal erkannt, so wird sie auch überwunden.

(1) der Vierjahresplan
(2) Kämpfer
(3) Zum Reichskommissar für die Preisbildung wurde am 29.10.1936 Gauleiter Josef Wagner (Gauleiter von Westfalen-Süd und Schlesien) bestellt; er erhielt weit reichende Vollmachten, setzte aber nur in wenigen Fällen die Preise wichtiger Güter herab, so z. B. von Düngemitteln und landwirtschaftlichen Maschinen..."


Aus: Michalka, W. (Hrsg.), Das Dritte Reich, Dokumente zur Innen- und Außenpolitik, Bd. 1, „Volksgemeinschaft“ und Großmachtpolitik 1933-1939, Deutscher Taschenbuchverlag, München 1985, S. 98 ff.
 
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