Vivant Denon- ein glücklicher Kunsträuber der anderen Art

Savary

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Am 19.November 1802, der erste Konsul Napoleon ernennt Denon zum Generaldirektor des Kunstmuseum Napoleon, installiert im Louvre. Denon, ein begnadeter Zeichner und Graveur kannte die Kunstszene ganz Europas durch seine vielen Auslandsaufenthalte, besonders der von Italien, wo er sich viele Jahre aufhielt.1789 begleitete er auch Napoleon auf seiner Expedition nach Ägypten.
Mit dieser Ernennung verfolgte Napoleon das Ziel, das größte und schönste Museum der Welt zu schaffen, in der die besten Kunstwerke Europas ausgestelltund von der gesamten Bevölkerung bewundert werden konnten. In den besetzten Gebieten und nachfolgenden Feldzügen der Grande Armee wurden nach vorgefertigten Listen von Denons Kunstkomissaren dann die Kunstwerke aller Art, z.B. Gemälde, Skulpturen, Biliotheken, Münzsammlungen u.a. beschlagnahmt bzw. geraubt z. B. Museen in Madrid, Wien, Kassel, Berlin und anderen Städten und Fürstenhöfen. In Paris verlor Denon bald die Übersicht über die ungeheure Anzahl der Kisten, die mit seinen Mitarbeitern nicht inventarisiert werden konnten. So erhielten verschiedene Museen Frankreichs zu ihrer Aufwertung, z. B. Lyon , Bordeuax u. a. Kunstwerke. Verschiedene Kunstwerke z. B Gemälde, wurden auch schon vorab an reiche Kunstliebhaber oder Mäzene vekauft. 1814, nach der 1. Abdankung Napoleons, wurde seltsamer Weise in den vertrag, den die Allierten mit Frankreich abschlossen, eine Rückgabe nicht erwähnt. Das änderte sich 1815, dann durchforsteten preußische und östereichische Kunstkomissare die Museen, bedingt durch den jetzt abgeschlossenen Friedensvertrag.Bei eindeutigen Nachweis der Besitzverhältnisse erfolgte eine Rückführung. Ein Teil der Kunstwerke war versteckt oder verkauft, bei andern konnte der Eigentumsnachweis nicht erbracht werden.Das lag daran, daß einige Eigentümer ihren Besitz nicht inventarisiert hatten. Man schätzt heute, daß sich ca. 2/3 der geraubten Güter noch in franz. Museen oder in Privatbesitz befinden. Und Denon. Er überstand die Raubzüge unbeschadet. Ludwig XVIII. manifestierte seine Aktivitäten (Raubzüge) und bestätigte ihn in allen seinen Funktionen. Wer mehr über den ,,glücklichen Kunsträuber,, erfahren möchte, den empfehle ich das Buch von Reinhard Kaiser,,Der glückliche Kunsträuber,,.
 
Wer so alles zu seinem Team in Deutschland gehörte ist schon erstaunlich.
So zum Beispiel auch der Romancier Marie-Henry Beyle besser bekannt als Henry Stendhal.

Das Pseudonym Stendhal soll sich aus den Namen der Stadt Stendal/BL ST herleiten. Marie-Henry Beyle wohnte ja mal zu Napoleons Zeiten von 1807-1808 In Braunschweig. Und ca. 100km südwestlich liegt ja Stendal. Beide Städte liegen somit im damaligen Königreich Westphalen.
Wie Marie-Henry Beyle auf die Hansestadt Stendal mit seinen Pseudonym gekommen ist, ist wohl nicht so richtig bekannt.
Vielleicht ist es sein Geburtsort Grenobel. Inzwischen ist ja seit Stendal (ohne „h“) Partnerstadt der Geburtsstadt von Stendhal (mit „h“). Die Partnerschaftsurkunde wurde ja am 05.10.1992 im Stendhal-Haus in Grenoble hinterlegt.
 
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