Danke für die vielen Quellenvorschläge. Da werde ich mal weiter recherchieren. Richomer, Bauto, Arbogast der Ältere und Childerich I. (Chlodwigs Vater) waren beispielsweise foederati, die wohl keine Christen waren, aber sich gut mit den Bischöfen verstanden haben.
Ein synkretistisches Köln würde mir schon reichen. Zu starke Kontraste klar abgegrenzter Glaubensrichtungen gehen ja auch zu Lasten von Komplexität, das brauche ich nicht im Drama
Ich finde auch die Frage spannend, inwiefern die Orientierung hin zu einer "römischen Karriere" und damit evtl. einhergehende Taufe überhaupt noch gegeben war, angesichts des Untergangs von Rom.
Für Chlodwigs Motivation sich taufen zu lassen, spräche wohl auch seinen Thronanspruch im Jenseits zu legitimieren, das Sieghelfermotiv eines stärkeren Gottes auf seiner Seite zu wissen und sich mit den Bischöfen, die in den von Salfranken eroberten "römischen Regionen" die Verwaltung Inne hatten, gut zu stellen.
Ich fände es interessant, wenn sich Sigibert als Rheinfranke fragen würde, ob er dem Beispiel des Salfrankenkönigs (nicht aus einem rheinfränkischen Selbstverständnis, sondern aus der Sicht eines eroberten Randgebietes auf ein zerfallenen Reiches heraus, das schwächelt und dennoch im Begriff steht ein riesiges Erbe zu hinterlassen) folgen soll und sich taufen lassen soll (sofern er noch nicht getauft war
) oder nicht, in Bezug auf die dadurch erzeugte Auswirkung auf die durchmischte Bevölkerung Kölns (christliche und "heidnische" Tempel existierten in der Stadt, sowie Mischformen von Gallo-römischen und germanischen Gottheiten), auf sein eigenes politisches Kalkül und seinem ganz privaten Glauben, auch wenn es nur eine Nebenhandlung sein soll, da es hauptsächlich um Chloderich gehen soll, der ihn umbringt.
Aber vielen Dank für den Input, da habe ich einiges zu lesen