Im alten Testament gab der Herr den Befehl, dass Priester mit Posaunen Jericho umrunden und sie blasen. Die Posaunen waren es dann auch, die die Mauern der Stadt zum Einfall brachten. (Vgl. Jos, 6) Außerdem denke man an die Offenbarung des Johannes, wo die Engel mit der Posaune erscheinen. Weitere Beispiele aus der Bibel fallen mir im Moment nicht ein. Lediglich noch, dass sich auf dem Schaubrottisch, der sich im Tempel befand, Trompeten lagen. Sie wurden von Gott selbst in Auftrag gegeben (vgl. Num, 10). Es ist nun die Frage, ob man so forsch sein darf wie ich und Trompeten mit Posaunen gleichsetzen darf. Fakt ist jedoch, dass es nicht verwundert, dass sich in der christlichen Ikonographie Engel mit Posaunen befinden.
Trompeten und Posaunen sind eigentlich aus einem Instrument entstanden. Die "Posaune" ist ja nichts weiter als eine Trompete mit einem langen mehrfach gewundenen Luftkanal.
Und dieses Instrument ist in den unterschiedlichsten Formen bei vielen Kulturen der frühen Antike bereits verbreitet gewesen.
Seit wann genau entzieht sich meiner Kenntnis, aber in grauer Vorzeit kam aus dem Kreis der altorientalischen Kulturen wohl der Urgroßvater der Trompete in den europäischen Raum: der Olifant.Sehr verbreitet war der Olifant bei den keltischen, normannischen und gotischen Stämmen.
Zuerst wurden diese Instrumente aus Tierhörnern gefertigt, auch aus den Stoßzähnen der Elefanten (daher wohl der Name) später dann stieg man auf getriebenes Metall um. Es gab dann z.B. frühe Posaunen die wie Feldzeichen nach oben gerichtet waren und deren "Ausgang" eine Art Drachenkopf darstellte.
Bei den Römern gab es wohl schon Instrumente die den "Fanfaren" recht ähnlich waren.
Ich würde mal kühn behaupten, die "Posaunen" aus der Bibel waren eben jene Olifanten.
Flötenmusik hingegen bringe ich spontan mit Pan in Verbindung und brauche an dieser Stelle denke ich nicht extra zu erwähnen, dass ja eben dieser Hirtengott zumindest von seinem Erscheinungsbild her seit der Spätantike Vorbild für die christliche Vorstellung des Teufels ist. Auch seine die Libido in den Vordergrund stellende Verhaltensweise wurde angeprangert und auf den Teufel umgemünzt. - Was nicht heißen soll, dass Flöten nicht in Verbindung mit Engeln auftreten. Wie gesagt, alles bisher nur Arbeitshypothese.
Laut Nietzsche und seiner "Geburt der Tragödie" waren Flöten jene bacchantischen - dionysischen Instrumente, die eben Feste, Ausschweifung und Ekstase symbolisierten, die Rauschfatigkeit und die reine Lust.
Zu diesen Instrumenten wurde eben auch die Geige gezählt.
Wärend "Harfe" oder Lyra als "apollinische Instrumente" galten und mehr die rationale Ordnung des menschlichen Geistes symbolisierten.
Oder anders gesagt, Flöten und Geigen für die Prolls, die Lyra / Lauten für die Intellektuellen =)
Aber diese Überlegung gab es bereits in der Renaissance und vor allem im aufkeimenden Barock - ohne dieses Gedanken hätte es wohl keine Oper gegeben.
Daher wurde das brandneue Rezitativ auch ausschließlich mit "apollinischen Instrumenten" begleitet, wärend die Gefühlsausbrüche (Arien) dann von den dionysischen Instrumenten begleitet wurden.