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Die Prioritätensetzung Wladiwostok finde ich grundsätzlich nachvollziehbar.Dämlichkeit (O-Ton großer Reussen-Zar: "es hat keinen Sinn, Millionen Rubel im Boden zu verbuddeln, deshalb wird das gestoppt") nur halb fertig gebaut (ohne Panzerung, zu wenige Batterieblöcke usw)... aber stattdessen in Wladiwostok, wo nie was drohte, dann doch Millionen Rubel in Form von Beton verbuddeln....) - - - kurzum: im Zwist mit "Zwerg" Japan hat Russland eine mehr als nur peinliche Rolle gespielt.
Das ist auch mE der entscheidende Punkt.Aber der entscheidende Punkt ist doch der, dass Deutschland gar nicht im Sinne hatte, ........., Neutralitätspolitik zu treiben.
Hast Du daran irgendwelche Zweifel?Hat die Teilnahme am Imperialismus Deutschland am Ende geschadet..
Nein, das war Sicherheitspolitik.wie schätzt Du Bismarcks
Gab es zu Bismarcks Zeiten als Reichskanzler Bündnisse mit militärischen Beistandsverpflichtungen?
Was Deutschlands strategische Situation angeht? Im Großen und Ganzen durchaus, weil sich aus den meisten Kolonien keine besonders großen Reibungsflächen ergaben.Hast Du daran irgendwelche Zweifel?
Was die Nützlichkeit des Handelns angeht.Was Deutschlands strategische Situation angeht?
Die "moralische Dimension" ist ja fast stets gegeben. Sei es als Gesinnungsethik oder als Verantwortungsethik.Die moralische Dimension ist natürlich ein anderes Thema.
Ich denke, das ist eine Frage des Zeitpunktes. Das Bündnis mit Österreich entwickelte sich um 1890 herum zu einer Hypothek, die man besser los geworden wäre, vorher hatte es 10 Jahre gute Dienste geleistet.Was die Nützlichkeit des Handelns angeht.
Falsch gewählte militärische Partner sind u. U. schlechter als keine.
Das Bündnis mit Österreich entwickelte sich um 1890 herum zu einer Hypothek, die man besser los geworden wäre
Nur hätte man eben, als sich abzeichnete, dass die Interessen Russlands und Österreich-Ungarns in Zukunft nicht mehr vereinbar miteinander sein würden, vernünftiger Weise einsehen sollen, dass Russland der wichtigere Akteur war, zu dem gute Beziehungen wichtiger waren und dass eine Festlegung auf Österreich-Ungarn nicht nur zu notorischem Ärger mit Russland führen, sondern vor allem auch in St. Petersburg die Bereitschaft erhöhen würde sich mit der option eines französischen Bündnisses ernsthaft auseinander zu setzen.
Die Alternative wäre gewesen am Bündnis mit Italien festzuhalten und abzuwarten.Und was wäre die Alternative gewesen? Frankreich und Russland kamen ja nicht in Frage. Und hinsichtlich Großbritannien hatte sich kurz zuvor Bismarck vergeblich bemüht.
Bevor Bindungen kappt, sollte die Alternative bereitstehen.
Deutschland hätte sich den Bemühungen der Österreicher sich in Richtung Balkan ins Schlepptau nehmen zu lassen, entschiedener widersetzen müssen. Aber das war um 1890 noch nicht so gegeben. Die Probleme wurden ja erst brennend, wenn Russland auf dem Balkan aktiv wurde. Man nehme nur die Phase, in der Russland in Ostasien sein Besitzstand erweitert. Auf dem Balkan war Ruhe.
Die Frage ist aber, hätte er das auch künftig getan und wäre er inhaltlich ausreichend gewesen?Bismarck war in der Lage dieses aber zu handhaben. Wenn seine Nachfolger allerdings mal eben den Rückversicherungsvertrag ohne jede Not über Bord werfen, weil ein Herr von Holstein es wünscht und sein prioritäres Ziel es war, Bismarcks Rückkehr zu verhindern, da kann man nur entsetzt den Kopf schütteln. Dieser Vertrag hat so lange der bestand, zumindest die Bindung Russlands an Frankreich verhindert.
Die Alternative wäre gewesen am Bündnis mit Italien festzuhalten und abzuwarten.
Da es zwischen Russland und Deutschland abgesehen von gelegentlichen Zolldisputen keine nennenswerten Probleme gab und auf beiden Seiten der Wille am polnischen Teilungskonsens festzuhalten vorhanden war, hätte dadurch das Bündnis mit Frankreich seinen Wert für Russland verloren.
Ja, ausgerechnet Italien.Ausgerechnet Italien, welches nun vieles war, aber sicher kein zuverlässiger Bündnispartner, auf dem sich verlassen konnte.
Nein, Russland benötigte Kapital. ob das frannzösisch oder deutsch war, war von nachgeordneter Bedeutung, hier hätte man durchaus versuchen können deutsches Kapital und Kredite für Russland zu organisieren um die Französischen Abzulösen.Russland benötigte dringend das französische Kapital.
Schau dir die Lage am Balkan ab der Bosnischen Annexionskrise und dem 1. Balkanrieg an.Der Rückversicherungsvertrag hatte ja gerade den Zweck, es nicht zum casus foederis kommen zu lassen. Das Wichtigste daran wann unter dem Strich, das der Draht nach Russland nicht abgerissen und Frankreich weiterhin isoliert war. Die Russen waren 1890 überdies auch bereit gewesen, die Klauseln hinsichtlich Bulgariens fallen zu lassen und den Vertrag um. sechs, statt nur um drei Jahre zu verlängern.
Ein Deutschland, dass keine Bündnispflichten gegenüber Österreich-Ungarn hatte wäre für Italien mit seinen Territorialwünschen im Trentino nämlich ein wesentlich interessanterer Verbündeter gewesen, als ein Deutschland, dass Verpflichtungen gegenüber Österreich hatte und diesen Wünschen also im Weg stehen musste.
Du übersiehst bei Italien immer, dass sich dessen Ambitionen gegen die Donaumonarchie, nicht gegen Deutschland richteten.
Nein, Russland benötigte Kapital. ob das frannzösisch oder deutsch war, war von nachgeordneter Bedeutung, hier hätte man durchaus versuchen können deutsches Kapital und Kredite für Russland zu organisieren um die Französischen Abzulösen.
Wer war denn der, der den Status Quo änderte bzw. ändern wollte? Nein, es war nicht Österreich-Ungarn, sondern Russland in Gestalt von Nicolaus Hartwig. Ergebnis in Folge des italienischen Abenteuers die beiden Balkankriege. Das Pulverfass musste nur noch angezündet werden.Schau dir die Lage am Balkan ab der Bosnischen Annexionskrise und dem 1. Balkanrieg an.
Ein Fallenlassen der Bulgarien-Klausel hätte da nicht hingericht. Artikel II hätte von Russland verlangt allen Expansionswünschen Rumäniens, Bulgariens, Griechenlands, Serbiens und Montenegros bei Bedarf offen entgegen zu treten.
o lange das Osmanische Reich einigermaßen stabil war und diese Staaten ohnehin keine Gelegenheit hatten auf dessen Kosten zu expandieren, war das kein Problem, aber in dem Moment in dem das Osmanische Reich in schlimme innere Krisen geriet, musste die Frage akut werden.
Und dennoch hätte es dadurch im Kriegsfall französische Truppen zu binden und Frankreich bei einem potentiellen Angriff zu zwingen seine Streitkräftee zu teilen von Nutzen sein können.Gar nicht. Italiens militärische Leistungsfähigkeit war sehr gering zu veranschlagen.
Diese Meinung teile ich nicht. Diese Meinung teilte offenbar auch Berlin nicht oder man wäre nicht bereit gewesen den Dreibundvertrag zu verlängern.Darüber hinaus, wie gesagt, die fehlende Zuverlässigkeit Italiens, die eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich machten.
Ach bitte, es sind schon Dinge über Bord geworfen worden, die genau so tief oder tiefer verakert waren. Der Deutsche Bund von 1815 zum Beispiel.Und du übersiehst vor allem, das dein Gedankenspiel überhaupt keine reale Grundlage hatte. Das Bündnis mit Österreich war in Deutschland tief verankert.
Reden wir gerade von den Irredentisti oder von Conrad v. Hötzendorf, was das Infragestellen der (territorialen) Integrität des eigenen Verbündeten angeht?Das war auch schon ein starkes Stück, die Integrität des eigenen Verbündeten, der Rom in den kritischen Jahren Schutz geboten hatte und nun dessen territorial Integrität in Frage zu stellen.
Deutschland war wirtschaftlich wesentlich potenter als Frankreich. Das bedeutet auch, dass in Deutschland wesentlich mehr Kapital zur Verfügung stand, dass allerdings in großen Teilen in der sich recht dynamisch entwickelnden Binnenwirtschaft reinvestiert wurde.Und das wäre so einfach gewesen? Deutschland war nicht so kapitalkräftig wie Frankreich.
Erstmal ist Nicolaus Hartwig nicht Russland. Er war Russischer Botschafter in Belgrad, nicht mehr.Wer war denn der, der den Status Quo änderte bzw. ändern wollte? Nein, es war nicht Österreich-Ungarn, sondern Russland in Gestalt von Nicolaus Hartwig. Ergebnis in Folge des italienischen Abenteuers die beiden Balkankriege. Das Pulverfass musste nur noch angezündet werden.
Du übergehst gerade, dass realiter zu diesem Zeitpunkt der Vertrag längst gekündigt war, so dass Russland von der Aufrechterhaltung des Status Quo am Balkan keinen Benefit mehr hatte.Bloß daran hatte die Russen eben kein Interesse. Wer versuchte denn gerade in Moment der Bedrängnis, Krieg mit Italien, die Meerengenfrage aufzurollen? Richtig, Russland!
Und dennoch hätte es dadurch im Kriegsfall französische Truppen zu binden und Frankreich bei einem potentiellen Angriff zu zwingen seine Streitkräftee zu teilen von Nutzen sein können.
Diese Meinung teile ich nicht. Diese Meinung teilte offenbar auch Berlin nicht oder man wäre nicht bereit gewesen den Dreibundvertrag zu verlängern.
Ach bitte, es sind schon Dinge über Bord geworfen worden, die genau so tief oder tiefer verakert waren. Der Deutsche Bund von 1815 zum Beispiel.
Das wäre eine Frage der Einsicht und des politischen Willens gewesen. Nicht mehr und nicht weniger.
Erstmal ist Nicolaus Hartwig nicht Russland. Er war Russischer Botschafter in Belgrad, nicht mehr.
Ob also dieser Vertrag längerfristig als Grundlage der Beziehungen zwischen Berlin und St. Petersburg überhaupt gangbar gewesen wäre, erscheint höchst fraglich.
Das widerrum stellt allerdings infrage, ob ein gerechtes Urteil ist, wenn man denjenigen, die gegen die Verlängerung des Vertrags waren mangelnde Weitsicht unterstellt.
Sehr wahrscheinlich hätten die Beziehungen zu Russland nämlich ohnehin in näherer Zukunft einer anderen Grundlage bedurft, die sich nicht aus der Bismarck'schen Politik herleiten ließ.
In dem Moment, in dem dort Bewegung hinein kam, hätte das Zarenreich vor der Wahl gestanden, entweder sich Buchstabengetreu an den Rückversicherungsvertrag zu halten, was es die Sympathien der Balkanstaaten gekostet hätte, wenn diese Expansionsmöglichkeiten witterten, oder aber sich von Zugewinnen an Einfluss am Balkan durch Unterstützung der Expansionswünsche der Balkanstaaten dazu verleiten zu lassen den Vertrag zu kündigen, weil es wegen Artikel II nicht beides haben konnte.
Du übergehst gerade, dass realiter zu diesem Zeitpunkt der Vertrag längst gekündigt war, so dass Russland von der Aufrechterhaltung des Status Quo am Balkan keinen Benefit mehr hatte.
Die Frage ist, eher was wäre Russland wichtiger gewesen, wenn es die Wahl gehabt hätte? Zu Bismarcks Zeit war das anscheinend das gute Verhältnis zu Deutschland, sonst hätte man sich auf den Vertrag ja nicht eingelassen.
Allerdings hatte zu Bismarcks Zeit Russland auch noch Expansionsmöglichkeiten in Asien, die es um weiteren Einflusszuwachs zu haben und das Imperium zu vrgrößern nicht notwendig machten an den Verhältnissen am Balkan zu rütteln.
Das wäre aber spätestens 1905 nicht mehr so gegeben gewesen.
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