Warum wird Alexander der Große der "Große" genannt?

Aufeinmal nach so vielen Jahren ist Aleksander der Große ein griechischer Held. Da kann doch was nicht stimmen !

Ich hoffe mit der Meinung stehe ich nicht alleine da.

"Forscht mal in der Geschichte Mazedonien´s nach, ihr werdet eindeutig von Schriften die Archeologen gefunden haben, feststellen das Aleksander der Große sowie Phillip II. von den Griechen als Barbaren betitelt wurden.

Aufeinmal nach so vielen Jahren ist Aleksander der Große ein griechischer Held. Da kann doch was nicht stimmen !"

Alexander der Große wurde alleine nach Griechenland geschickt um dort Philosophie mit den dortigen Philosophen zu erlenen. Würde man jetzt wie heutzutage es machen, hätte er wohl einen mazedonischen Pass :)

http://www.net-lexikon.de/4.-Jahrhundert-v.-Chr..html
http://www.wolfgay.de/journal/famous_gays/sides/alexander_der_grosse.htm



http://www.sgipt.org/gipt/diffpsy/herrsch/alexdG.htm
 
Sagen wir so: Er wurde von den anderen Griechen als Barbar oder zumindest Halbbarbar angesehen.

Um aus Deinem Link (http://www.wolfgay.de/journal/famous_gays/sides/alexander_der_grosse.htm) zu zitieren:
"Alexander III. (der Große) wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn von Philipp II., König von Mazedonien geboren. Das zu dieser Zeit noch zersplitterte und von Regionalfürsten beherrschte Mazedonien lag im Norden des klassischen Griechenland und wurde von den meisten Griechen als halbbarbarisch und abweisend als Ausland angesehen. Die Mazedonier selbst verstanden sich jedoch ebenfalls als Griechen. Auch sie sprachen und schrieben in der griechischen Sprache."
 
Mazedonien

Makedonier -->Mazedonier, Makedonen, die Bevölkerung der Republik Makedonien, auf thrakischer Grundlage mit romanischen, slawischen, bulgarischen und türkischen Beimischungen und rumänischen, griechischen und albanischen Volksteilen.
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Aber der griechische Teil gehört auch dazu!
Das sieht es bestimmt genaso aus!
 
Das bezieht sich auf die heutigen Makedonen. Zur Zeit Alexanders des Großen gab es noch keine Bulgaren und keine Rumänen, also auch keine bulgarischen oder rumänischen "Beimischungen".
Was das mit der "thrakischen Grundlage" auf sich hat, ist mir nicht ganz verständlich. Natürlich sind auch ein paar Thraker in Alexanders Heer mitmarschiert, aber deswegen waren die Makedonen noch lange keine Thraker.

Die makedonische Sprache, wie sie zur Zeit Alexanders des Großen in Pella gesprochen wurde, war jedenfalls nicht thrakisch, sondern griechisch. Nicht das Athener Griechisch, sondern ein Dialekt, aber zweifelsfrei und eindeutig griechisch.
 
So ich mich jetzt nicht irre war die Mutter von Alexander Molosserin.

In den von den Makedonen beherrschten Gebieten lebten damals sowohl Makedonen, die damals eben noch Griechen waren, dazu eben auch Illyrer, einige wenige! Thraker und Leute von Stämmen aus dem Donaugebiet.

Und natürlich haben die sich auch in gewissen Maßen vermischt, selbst im Hochadel wie Alexander selbst es ja zeigt.

Von der Kultur wie von der Sprache her, wie von der Herkunft her waren die Makedonen klar Griechen. Eher noch mit illyrischer "Einmischung" als mit thrakischer, das ist aber völlig irrelevant. Die Griechen selbst sind auch durch Vermischungen entstanden, und nachdem sie nunmal entstanden sind, waren sie von da ab Griechen. Und so eben auch die Makedonen.
 
Alexander war meines Wissens der erste der den Beinamen der Große erhalten hat.

Hmm habe gerade 2 Alexander-Biographien gelesen (Hammond und Bengtson).
Bengtson hebt im Gegensatz zu Hammond immer wieder die Gewalttaten des Alexanders hervor. Von dem her ist "Der Große" wohl Ansichtssache. "Größe" hat Alexander oft nicht gezeigt, da er psychisch anscheinend sehr instabil war...
Z.Bsp nach dem Tod seines Freundes Hephaistion hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert...--> Zitat Bengtson: "Der König hat [den Leibarzt] ans Kreuz schlagen lassen, weil er der Ansicht war, Glaukias habe es an der notwendigen Sorgfalt fehlen lassen (...) [Doch]Hephaistion hat seinen Tod durch eigene Unmäßigkeit verschuldet, er hielt sich nicht an die ihm verordnete Diät."
Ausserdem schreibt Bengtson auch über eine Racheexpedition gegen die Kossäer die er in seinem Namen ausgeführt hat...Weiß jemand darüber genaueres???
Ich habe jüngst diesen Artikel im Internet gefunden:
"Seine Zuneigung zu dem Eunuchen Bagoas und seinem langjährigen Geliebten, dem Kavallerie-Kommandeur Hephaistion, hält er keineswegs im Verborgenen, vielmehr küsst er sie sogar in Anwesenheit seiner Feldherren. Als der Freund stirbt, verfällt Alexander dem Wahnsinn, lässt den behandelnden Arzt kreuzigen, den Feldherren als Zeichen der Trauer die Haare schneiden und die einfachen Soldaten sogar kahlrasieren.
Nach der würdevollen und opulenten Begräbnisfeier lässt er sämtliche Kossäer niedermetzeln." (http://www.womenmailorder.de/leseproben/OUT!_800.pdf)
Nach Hammonds Buch hab ich ja viel von Alexander gehalten (Hätte mir fast wieder einen König gewünscht in Deutschland). Bengtson war meiner Ansicht nach zurecht kritischer und beleuchtete ein bissel mehr die Schattenseiten und die Willkür des Herrschers. Aber sollte das letztgenannte Zitat glaubwürdig aus Quellen zu begründen sein, frage ich mich wirklich warum man Alexander "den Großen" nannte??? Also, wenn jemand näheres weiß über diesen Rachefeldzug gegen die Kossäer (und wie glaubwürdig die Quellen dazu sind...Arrian???), dann schreibt bitte...(Mein Alexanderbild verschwimmt sonst mit meinem Nerobild :))
 
Dann möchte ich dir schreiben, was Arrian und Plutarch zu der Kreuzigung des Glaukias und den Krieg gegen die Kossäer gesagt haben:

Plutarch 72.4:

… den unseligen Arzt ließ er ans Kreuz schlagen, Flötenspiel und jede Art von Musik im Lager verbot er auf lange Zeit, bis von Ammon ein Orakelspruch kam, der gebot, Hephaistion zu verehren und ihm als Heros Opfer darzubringen. Zum Trost für sein Leid stürzte sich Alexander in den Krieg, er zog gleichsam zu einer Menschenjagd aus und unterwarf das Volk der Kossaier, wobei er alle kriegstüchtigen Männer abschlachten ließ.…


Arrian 7.15.1-3:

… Alexander hätte den größten Teil des Tages, über die Leiche des Freundes geworfen, gejammert und sich nicht von ihm trennen wollen, bis ihn seine Getreuen mit Gewalt davon weggebracht hätten. Die anderen dagegen sagen, dass er den ganzen Tag und die ganze Nacht auf der Leiche gelegen habe; andere erzählen sogar, er hätte den Arzt Glaukias hängen lassen, weil er ihm ein Arzneimittel verkehrt gegeben habe; andere sagen, weil er nicht berücksichtigt hätte, dass er (Hephaistion) übermäßig viel Wein getrunken hätte, wo er doch beim Gelage zugegen war.… So verging in Trauer geraume Zeit, doch schließlich suchte er sich selbst aus dieser fortzureißen, wobei auch die Freunde ein gut Teil dazu beitrugen. Er unternahm einen Zug gegen die Kossaier, einen kriegerischen Stamm und Nachbarvolk der Uxier. Sie wohnen im Gebirge und hausen in Dörfern, die durch ihre Lage geschützt sind. Wenn eine feindliche Streitmacht anrückt, ziehen sie sich geschlossen auf die höchsten Gipfel der Berge zurück oder zerstreuen sich einzeln, jeder, so gut er kann, so dass ein Angriff mit bewaffneter Macht nicht das geringste auszurichten vermag. Nach deren Abzug aber beginnen sie wieder das Räuberdasein, von dem sie leben. Alexander aber rottete, obwohl es ein Winterfeldzug war, das Volk aus, und weder Winter noch die schlechten Wetterverhältnisse bedeuten ein Hindernis für ihn, oder Ptolemaios, Sohn des Lagos, der die Führung eines Heeresteils gegen sie übernommen hatte. So gab es, was immer er in Angriff nahm, im Militärischen für Alexander nichts Unmögliches.


Also, wenn du Bengtson gelesen hast, dann solltest du dir seine Aussage auf Seite 237/238 zu Herzen nehmen.

„In seinem Alexanderbuch von 1973 hat Fritz Schachermeyr über die Porusschlacht am Hadaspes folgendes geschrieben:“ Das furchtbare Blutbad der Hydaspesschlacht bildet un unseren Augen eines der traurigsten Geschehnisse der ganzen Alexandergeschichte. 3000 Reiter und nicht weiniger als 20000 vom indischen Fußvolk fielen nach den (allerdings übertreibenden) amtlichen makedonischen Schätzungen dem Sieger und Verfolger zum Opfer. Auch alle Führer des Poros waren gefallen und zwei seiner Söhne.“
Niemand wird dem gelehrten Verfasser hier widersprechen, doch Schachermeyr übersieht, dass sein Urteil mit der Auffassung der Zeitgenossen Alexanders in keiner Weise übereinstimmt. Die Größe und Bedeutung eines Sieges bemisst sich nach der Zahl der gefallenen Gegner, eine Auffassung, die sich durch alle Zeiten bis nahezu in die Gegenwart erhalten hat. Erst die Erfahrung der beiden Weltkriege, insbesondere des Zweiten Weltkriegs, haben hier einen Wandel herbeigeführt . Auch die Stoiker waren nicht für Angriffskriege, doch waren sie in ihrer Zeit weiße Raben, Alexander wusste noch nichts von ihnen. Er hätte ihre Ansicht sicherlich nicht gebilligt. Keinem Historiker ist es untersagt, die Erfahrungen seiner eigenen Zeit zum Vergleich heranzuziehen, man darf sie nur nicht als Maßstäbe der Geschichte ferner Zeiten verwenden.“

Und noch mein Lieblingszitat von Arrian:

"Wer aber Alexander schmäht, der soll nicht nur schmähen, was wirklich tadelnswert ist, sondern er soll alle Worte und Taten Alexanders in Eins zusammenschauen und dann erwägen, war für ein Mann er war, welches Glück er hatte, was für ein Mann er geworden und auf welche Gipfel menschlichen Glücks er gestiegen und unbestritten König zweier Kontinente geworden ist und alles erreicht hat (was er wollte).

Wenn der Betreffende dann noch den König schmäht, dann schmäht er seine eigene Person - er ist ja selber doch viel geringer als Alexander! - und nimmt Anstoß an Kleinigkeiten, und nicht einmal die bringt er in angemessener Form vor.!

Mach' was draus…………….
 
Danke dir Alexandros, du hast mir echt geholfen,

Gerade die knappe Aussage von Bengtson auf S. 237/238 hat mich neugierig gemacht, denn Hammond, den ich zuerst gelesen hatte, hatte den Feldzug gegen die Kossäer nicht einmal erwähnt und da ich leider nicht im Besitz so guter Sekundärquellen wie Arrian, Plutarch tappt man dann halt wieder mit so einer Aussage im Dunkeln. Im Internet oder in jüngsten Zeitschriftenartikeln findet sich immer noch das sehr weit verbreitete negative Alexanderbild (vom trunksüchtigen, größenwahnsinnigen, unvernünftigen...Alexander) --> s. GEO-EPOCHE – Juni 2004: Das antike Griechenland – Alexander der Große.

Aber ich geb dir recht Alexandros...ein „gänzlich Verrückter“ hätte das wohl nicht geschafft.

Dennoch warf sich bei mir die Frage auf, ob Alexander am Ende nicht doch willkürlich und ohne politische und religiöse Motive gehandelt hat. Wenn ich mich mehrere Jahr lang mit Gott betiteln lassen könnte wären mir weltliche Motive wahrscheinlich auch egal...

Sonst hatte Alexander immer politische (Bsp: gegen die Sogden --> um ein Exempel zu statuieren --> da sie ihm in den Rücken gefallen waren) oder religiöse (Bsp: gegen die Nachfahren der Branchiden --> um den Tempelraub ihrer Vorfahren zu rächen) Motive.
Aus heutiger Sicht wären diese Motive natürlich verwerflich. Damals aber durchaus gebräuchliche und „legitime“ Politik (es gab vor Alexander sogar 2 ganze langjährige „heilige Kriege“ aus religiösen Motiven und daß man Städte ausrottete und die Bewohner als Sklaven verkaufte war damals eh INN), da stimme ich dir zu Alexandros.

Aber ich denke auch damals wäre ein Ausrottungsfeldzug aus unzusammenhängenden Gründen für ein willkürliches Volk (Totenopfer für Hephaistion) eines Königs nicht würdig gewesen. Und die Frage ob sich ein Gott mehr herausnehmen darf will ich erst gar nicht stellen...:)

Aber mit den 2 Zitaten von Arrian und Plutarch die du mir geliefert hast, kann ich mir denken, daß da wieder mal jemand die Märchengeschichten des alten Plutarch zu ernst genommen hat...

Wobei es natürlich durchaus sein kann, dass Aristobulus (Alexanders Seher) um Alexander auf andere Gedanken zu bringen, ihn mit einem Orakelspruch (ich nehme mal an, daß diese immer noch über Aristobulus gingen und nicht schon von Alexander „dem Göttlichen“ selbst empfangen wurden) zu einem Feldzug gegen die Kossäer noch zusätzlich bekräftigt hat (der lt. Arrian allerdings aufgrund des räuberischen Verhaltens des Stammes und der Herausforderung bestimmt schon fest stand)
Aristobulus hatte ja schon öfter Alexander über Verluste hinwegzutrösten vermocht.
Z.Bsp nach dem Tod des Kleitos (Aristobulus konnte A. damals trösten, indem er behauptete das ganze wäre nur geschehen, weil A. versäumt hätte dem Gott Dionysos zu opfern. Und nach eines Opfers konnte sich A. von der Schuld reinwaschen [vgl. Bengtson S.218-219])

Soviel zu meinen (von dir erweiterten@Alexandros) Gedankengängenen zu dem Thema, vorerst.
 
Der Untergang des Alexander Reiches

Mein erster offizieller Versuch hier im Forum.
Die Perser. Was boten sie seinerzeit "Alexander dem Großen" an, dass er nicht
weiter seine Expansion fortsetzen würde.

Und war es "Chameleon", der Alexander riet, den Vorschlag der Perser
anzunehmen?

Doch der wollte weiter a l l e s erobern...
und er scheiterte schlieslich mit seinem Tode, weil er keine Nachfolger
benannte? Oder war Roxane eine potentielle Nachfolgerin?

356 vor Christus wird Alexander als Sohn von König Philipp II. von Makedonien
und der Prinzessin Olympia geboren. Sein Lehrmeister, der griechische
Philosoph Aristoteles, unterweist ihn in Rhetorik und Literatur und weckt sein
Interesse an Naturwissenschaften, Medizin und Philosophie. Nach der Ermordung des
Vaters besteigt er mit nur 20 Jahren den makedonischen Königsthron.

Gegen Perser und Ägypter
Nachdem er die Grenzen gesichert und Aufstände im eigenen Land niedergeworfen
hat, zieht er als Oberfeldherr der Griechen gegen die Perser, die wiederholt
versucht hatten, Griechenland zu besetzen. 333 vor Christus besiegt Alexanders
Streitmacht den Perserkönig Dareios III. in der Schlacht bei Issos.
Kleinasien und Syrien gehören nun zu seinem Reich, später ergibt sich Ägypten kampflos.
Alexander wird zum Pharao gekrönt und gründet die Residenz Alexandria. Auf
einer Pilgerfahrt begrüßen Priester den Feldherrn als "Sohn des Zeus", fortan
bezeichnet er sich selbst gerne als Sohn des Zeus.

Ende bei Babylon
331 vor Christus versetzt er Persien bei Gaugamela einen vernichtenden
Schlag, nimmt Babylon, Susa und Persepolis und wird zum König von Asien ausgerufen.
Ab 326 vor Christus wagt Alexander mehrere Vorstöße nach Indien, er überquert
den Indus und erobert den Pandschab bis zum heutigen Fluss Beas. 323 vor
Christus erreicht er wieder Babylon. Dort stirbt Alexander während der
Vorbereitungen zu einer Flottenexpedition um die Arabische Halbinsel an einer
Fieberinfektion im Alter von 33 Jahren. Nach seinem Tod bekämpfen sich die ehemaligen
Feldherren Alexanders und zerteilen das riesige Herrschaftsgebiet schließlich in
die Diadochenreiche.
 
Der Römer Pompeius gab Alexander zum ersten Mal diesen Beinamen.
Sagt zumindest mein Geschichtsprofessor.
 
Der Römer Pompeius gab Alexander zum ersten Mal diesen Beinamen.
Sagt zumindest mein Geschichtsprofessor.

Der Feldherr Pompejus (Gnaeus Pompeius), der auch gegen Caesar kämpfte?
Er wurde ja auch "der Große" (Pompejus Magnus) genannt. Wollte er sich so vielleicht an das Vorbild Alexanders anlehnen und sich ihm gleich tun?:grübel:

s.d.caes.
 
Der Feldherr Pompejus (Gnaeus Pompeius), der auch gegen Caesar kämpfte?
Er wurde ja auch "der Große" (Pompejus Magnus) genannt. Wollte er sich so vielleicht an das Vorbild Alexanders anlehnen und sich ihm gleich tun?:grübel:

s.d.caes.

Immerhin hatte ja auch Pompeius den Osten (Pontus, Syrien) für Rom erobert.
Vielleicht ein besonderes Atribut um ein "Großer" zu werden.
:)
 
Der Feldherr Pompejus (Gnaeus Pompeius), der auch gegen Caesar kämpfte?
Er wurde ja auch "der Große" (Pompejus Magnus) genannt. Wollte er sich so vielleicht an das Vorbild Alexanders anlehnen und sich ihm gleich tun?:grübel:

s.d.caes.

Das Pompeius von Alexander sehr begeistert war, ist ja nichts neues. So ist ja z.B. auch das Pompeius-Portrait an das von Alexander angelehnt.
Alexander hat bekanntlich eine riesige Faszination ausgeübt. So gibt es ja auch die Episode von Caesar, der mit ca. 30 Jahren als kleiner Quästor in Spanien stehend vor einer Statue des Alexander gesagt haben soll, dass dieser in dieser Zeit schon die ganze Welt erobert habe, während er noch nicht wirklich etwas geleistet hätte.
 
So gibt es ja auch die Episode von Caesar, der mit ca. 30 Jahren als kleiner Quästor in Spanien stehend vor einer Statue des Alexander gesagt haben soll, dass dieser in dieser Zeit schon die ganze Welt erobert habe, während er noch nicht wirklich etwas geleistet hätte.

Das ist richtig. Und noch fast zwei Jahrtausende später wurde Napoleon von seinen Soldaten als genauso "groß", wenn nicht noch "größer" als Alexander der Große angesehen.

s.d.caes.
 
Ich denke sein Bemühen um Dauerhaftigkeit des von ihm Geschaffenen machen ihn zu dem "Großen". Er zeigt es in der Wiedereinsetzung ehem. persischer Satrapen, wie in der Wiedereinsetzung demokratischer Zustände in ehem. griechischen Städten, die er zurück eroberte.

Er vereinte mehr als er spaltete.

Ein weiteres Kriterium sehe ich in dem Erkennen der Grenzen. Manche werden nun lachen: er der bis zum Ende der Welt wollte(das ihm bekannte Ende wohlgemerkt) soll seine Grenzen erkannt haben? Ja. Er kehrte um in Indien, als das Arrondieren seiner Gebiete mit der Eroberung des Industals und dem Marsch zum persischen Golf abgeschlossen war. Auch erkannte er bei seinem Angriff gegen die Skythen, bei dem er erkrankte, ganz klar die Grenzen der Machbarkeit. Seine Ziele waren andere, nämlich ein sicheres Reich als Ausgangspunkt einer darauf folgenden Politik.

Dass er militärische Begabung besaß, erscheint im Vergleich dazu, als einer seiner geringsten Fähigkeiten.

Man muss sicherlich die Greueltaten, die auch er beging beachten, aber darf auch nicht die Maßstäbe der Zeit und die Gepflogenheit außer Acht lassen. Einen Titel wie "der Große" ihm deswegen abzuerkennen fände ich schon daher übertrieben, da unser tatsächliches Wissen um die Geschehnisse, besonders die am Rande leider nicht sehr groß ist, fast nicht gut genug, um urteilen zu können. Griechische und persische Quellen widersprechen sich. Hammond zeigt das, auch wenn er Letztere etwas beiseite schiebt, ganz gut auf.

Dass dieses Bewusstsein, dass die Dauerhaftigkeit des Errungenen heute nicht mehr klar im Gedächtnis ist, liegt in den Ereignissen begründet, welche sich am Ende seines Lebens überschlugen. Er konnte kein Testament machen, das von Dauer gewesen wäre. Vielleicht war ihm diese Ausweglosigkeit sogar bewusst.
 
Na ja, die Greueltaten (Stichwort Tyros) gehörten in der damaligen Zeit zum Alltag, das ist richtig. Aber war es nicht so, dass er am Indus umkehren musste, weil ihm sonst die Soldaten das Weitermarschieren verweigert hätten?
Insofern könnte man spekulieren, ob er mit seinen Visionen nicht über das Ziel hinausgeschossen ist, ob aus "Größe" nicht "Größenwahn" geworden ist.
Von da an ging es bergab mit Alexander, ehe er viel zu früh verstarb. Ihm blieb keine Zeit mehr für eine dauerhafte Verwaltung seines Reiches zu sorgen und so zerfiel es in vier Teilreiche.

s.d.caes.
 
Er hätte den Feldzug mit Hilfstruppen fortsetzen können. Ob er das gewollt hätte und ihm das die Treue der Makedonen und der Heimat bewahrt hätte, wir werden es nie erfahren, weil es bloße Spekulation bleibt.
Vielleicht kann ein Alexander-Experte genaueren Aufschluss dazu geben, ob der Abbruch des Vormarsches von Alexander Berechnung oder Erzwungenheit als Grundlage hatte. Ich bin bis jetzt nach meinen Quellen immer von Ersterem ausgegangen. Ich weiß nicht, ob das entscheidend für die Bewertung seiner Taten ist.
Das "bergab" würde ich auch nicht so unterschreiben. Der, wenn auch gewagte, Rückmarsch verlief doch erfolgreich. Die Verluste auch nach der Schlacht am Hedaspes unter den Makedonen hielten sich in Grenzen. Viele seiner Leute konnte er meines Wissens entweder ansiedeln oder in die Heimat zurück schicken. Der Ersatz an Truppen war, soweit ich es beurteilen kann, erstaunlich gut geregelt und ließ sich auch auf die enormen Distanzen realisieren. Das verdient auch Beachtung, obgleich an der Konzeption dieses Nachschubs sicherlich noch mehr Köpfe des Stabes beteiligt waren.
:grübel:
 
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Dass dieses Bewusstsein, dass die Dauerhaftigkeit des Errungenen heute nicht mehr klar im Gedächtnis ist, liegt in den Ereignissen begründet, welche sich am Ende seines Lebens überschlugen. Er konnte kein Testament machen, das von Dauer gewesen wäre. Vielleicht war ihm diese Ausweglosigkeit sogar bewusst.

Was jedoch nicht bedeutet das Alexander gescheitert wäre.
Nicht umsonst wurden die Reiche der Seleukiden, Ptolemäer und Antigoniden als Diadochen (Nachfolger) bezeichnet. Auch wenn diese seine eigene Dynastie letztlich ausrotteten, so etablierten sie die hellenistische Weltkultur im östlichen Mittelmeerraum wo sie noch bis ins Mittelalter hinein ihre Äste schlug.
Ohne die militärische Vorarbeit und den Eroberungsdrang Alexanders wäre das undenkbar und die Geschichte des Orients müsste neu geschrieben werden.
Ganz zu schweigen vom kulturellen Einfluß des Hellenismus auf Indien, den das griechisch-baktrische Königreich ausübte.
Allein für diesen Stein des Anstoßes verdient Alexander zu recht seinen "großen" Namen.
Alexanders Zeitgenossen hingegen wollten sich eher mit einem Rachefeldzug gegen die Perser zufrieden geben. Keiner von ihnen besaß eine Vorstellungskraft die über die Küste Kleinsasiens hinausreichte und versuchten sogar den Veränderungen entgegen zuwirken (Parmenion).
 
"Groß" war Alexander meiner Meinung nach, weil er die damals bekannte Welt mehr oder weniger ganz erobert hat. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sich die Nachwelt an einen erinnert (Ausnahme Bauwerke - z.B. Pyramiden).
Ich weiß nicht mehr genau wie er hieß, war's Antonius Pius (?), auf jeden Fall ein röm. Kaiser unter dem Frieden herrschte. Und es ja wohl klar, wer bekannter ist.

Und das mit dem Indus und umkehren: In der sechsten Klasse hat mein Geschichtsleherer (und der hatte wirklich Ahnung) was von drohender Meuterei gesagt. Und noch mal eine Meinung von mir: Er war größenwahnsinnig. Entweder von Anfang an oder mit der Zeit, so viel Macht berauscht, steigt zu Kopf.
 
Es kam was auf Phönix über Alexander den Großen: Auch da hieß es, dass sich die Soldaten geweigert hätten, weiterzumarschieren. Als Rückweg hat Alexander für die meisten (einige sind mit dem Schiff zurück) einen Weg durch die Wüste gewählt (Bestrafung). Resultat: Von 80 000 Männern hat ein Drittel überlebt! Der war schon etwas krank!
 
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