Warum wurden Ritter zu Raubrittern

Ich denke wohl kaum, dass die Templer sich von der Kirche distanziert hätten, weil sie den bisherigen Kurs nicht begrüßt hatten und "etwas verändern wollten", sie wurden vielmehr zusehends durch steigenden politischen Einfluss und finanzielle Stärke ein Dorn im Auge des Papstes und der weltlichen Herrscher.

Eigentlich des französischen Königs Philip IV. Der in Avignon residierende Papst Clemens V. war Philipp quasi hörig und ein politisches Leichtgewicht.
 
Es gibt über die Templer etliches an Berichten, was sehr mit Vorsicht zu genießen ist.
Der französische König wollte an die "Reichtümer" des Ordens und wollte deshalb den Orden zerschlagen. Deshalb sind etliche Lügen erfunden worden (Berichte, die einfach unglaubhaft sind) manches wurde im Sinne des Prozesses verdreht etc.
Die "Templer" waren einfach ein geistlicher Ritterorden, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Pilgern den Zugang zu den heiligen Stätten so leicht wie möglich zu machen. Dies ist ihnen großteils gelungen. Was nun Spenden etc. zur Folge hatte, die es dem Orden erlaubten, seine Aufgaben ohne "materielle Sorgen" nachzukommen.
Was die religiöse Intoleranz angeht, es gab auch Muslime, die für den Orden arbeiteten und in unteren Rängen kämpften. Auch das wurde dem Orden natürlich angekreidet im Prozeß. Im Orden selbst gabs nicht nur Ritter, sondern auch die "einfachen Soldaten" , die Leute, die die Felder /Güter bewirtschafteten , Seeleute etc.
Das eine Menge "Reichtum" zusammenkommt, wenn die Mitglieder bescheiden bis sehr bescheiden leben, versteht sich ja eigentlich von selbst ...

Man konnte nur als Beispiel, in Schottland beim Orden Geld einzahlen und von Templerniederlassung zu Templerniederlassung reisen und dort auf den Brief hin Geld bekommen, bei sowas bleibt dann immer einwenig als Spende hängen. Von diesem Geld ist es natürlich einfach, arme Pilger zu unterstützen..., bleibt bei geschicktem Wirtschaften immer noch was über.
Und da wollte der chronisch knappe franz. König ran. Was zur Verleumdung und Vernichtung des Ordens führte.
 
Zunächst hast du Recht: Die Templer wurden seit ihrer Gründung immer wohlhabender. Das mag politische Faktoren als Ursache haben, aber auch wirtschaftliche und militärische. Die Ritter besaßen einige Burgen (wenn mich nicht alles täuscht z. B. den Krak des Chevaliers) und Land, erhielten darüber hinaus Zugeständnisse und Geschenke von Kirche und Adel.

Ein bisschen was scheint Dich hier schon zu täuschen, denn der Krak des Chevaliers gehörte nicht den Templern, sondern den Johannitern. Oder meintest Du das eh allgemein, den Ordensrittern an sich?
 
Militärische bzw. gesellschaftliche Modernisierungsprozesse haben immer wieder in der Geschichte zum Verlust der Privilegien von angesehenen bzw. einflussreichen Kriegerständen geführt. Häufig haben die Betroffenen rebelliert und verloren. Beispiele wären die Samurai in Japan gegen Ende des 19en Jahrhunderts, die Janitscharen im Osmanischen Reich oder die Mameluken in Ägypten. Auch die traditionelle Strelitzengarde am russischen Zarenhof wurde von Peter dem Großen (einem Reformer) nach Aufständen aufgelöst.Wenn man so zurück schaut, lassen sich schon Paralellen zum Schicksal des Rittertums feststellen.
 
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