1.
Es war aber für einen Herrscher dieser Zeit undenkbar - selbst für Sparefrohs a la Friedrich II oder Joseph II. - auf Repräsentation zu verzichten.
In die Finanzkatastrophe schlitterte Frankreich wegen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, nicht wegen der Hofhaltung und schon gar nicht wegen der höchst werbewirksamen Extravaganzen der Königin.
2.
Abgesehen davon war Marie Antoinettes wildeste Zeit was Verschwendung und Extravaganzen betrifft die ersten Jahre als Königin. Sie war damals um die 20!! Sie war ein verwöhnter Fratz, eine Paris Hilton des 18. Jhdts. Den Hass, der ihr entgegenschlug bzw. wenn ich deinen Post lese immer noch entgegenschlägt, hat sie nicht verdient.
3.
PS: Lieder, in denen Pöbel Gewalt und Mord verherrlicht, waren mir immer schon zuwider.
1.
Da bin ich anderer Meinung. Die damalige recht einhellige Meinung war. In Preußen gibt es keinen Hof!
Lehndorf, Thiébault und andere sind sich darin einig, dass es wenn, dann wohl bei der Königin den Hof gegeben hätte, die aber nicht mit den nötigen Mitteln ausgestattet wurde.
Was es gab, war wohl das Bauwesen: Sans-Souci, das Neue Palais etc. schossen aus dem Boden...
2.
Sehe ich auch so. Grundsätzlich war die Hofhaltung in Frankreich eben unter Louis XVI nicht das, was man sich heute oft vorstellt.
Vielleicht sollte man mal einen Thread über Marie Antoinettes wirkliche Ausgaben aufmachen, wenn sich jemand damit auskennt. Bezeichnenderweise ging das Bauwesen königl. repräsentativer Bauten schon allein und sicherlich auch die Ausgaben dafür unter Louis XVI deutlich zurück.
3. Es ist ein interessantes Lied, was die Stimmung in Frankreich widerspiegelt oder sagen wir besser: die Stimmung in Paris. Von daher ist es eine interessante Primärquelle und illustriert recht gut wie angehitzt die Gemüter waren. Natürlich werden solche Chansons, Couplets etc. auf die Gemüter wiederum rückgewirkt haben.
Ansonsten gehe ich auf die Anspielungen von
Martin Rohrmann nicht ein. Sie widerspiegeln nun einmal seine Meinung und daran kann man nichts ändern. Außerdem ginge es schon sehr OT. Ob jemand etwas gesagt haben könnte ist unwesentlich, ob er es sagte, das ist das wesentliche und ob es sicher verbürgt ist. Ist es das nicht, so ist es ein Klischee oder dergleichen, deren Wahrheitsgehalt zumindest schonmal mit der Wahrscheinlichkeit erfüllt wäre, dass die Königin einen Mund gehabt hätte, um es zu sagen.
Ansonsten gehe ich ganz mit
Hurvinek. Das mit der Bastille wird den König überrascht haben, da man sie für militärisch wertlos hielt. Die Revolte an sich wird ihn weit weniger erstaunt haben. Nicht umsonst zog er ja Fremdregimenter zusammen wie das Royal-Allemand.