Dem von
@Chan genannten Schmitzberger zufolge scheint es, dass osteologische Befunde recht verlässlich auf Kastration bereits im Frühneolithikum hinweisen können:
“Gerade am Beckenknochen sind Kastraten relativ verlässlich bestimmbar (vgl. PUCHER 2004b: 369ff.) und auch Hornzapfen und Mittelfußknochen zeigen sexualspezifische Proportionen, die bei Kenntnis der Variationen innerhalb einer Population ohneweiters den Geschlechtern zugeordnet werden können. Auf diese Weise wurden inzwischen von zahlreichen frühneolithischen Fundorten morphologische Nachweise von Ochsen erbracht. Die Rinderkastration war daher mit Sicherheit bereits in den ältesten jungsteinzeitlichen Kulturen Europas bekannt (vgl. z. B. BENECKE 1994; BÖKÖNYI 1984b, 1988; LÜNING 2000; MÜLLER 1964; NOBIS 1986a).“
Allerdings verweist Schmitzberger zuvor darauf, dass bei etlichen Knochenfunden von Rindern im Donauraum oftmals nicht nur zwischen unterschiedlichen Arten, seien es nun Wildrinder (Auerochsen, Wisente) oder eingeführte bereits domestizierte Formen, nur schwer unterschieden werden könne, sondern dass mitunter sogar nicht mal eindeutig eine Zuordnung des Geschlechts möglich sei. (S. 69ff)
Für genaueres muss man wohl an die von Schmitzberger angeführten Literaturverweise ran.