Zuerst sollte man mal klären, was man unter einem chinesischen Reich versteht? Da liegt nähmlich schon die ganze Problematik:
Aus heutiger Sichtweise sprechen chinesische Historiker immer davon, dass die chinesische Geschichte knappe 5000 Jahre alt sei. Das würde ja die historischen Zahlen von Themisto und seinen Link entkräftigen. Die Chinesen rechnen setzen ihr erstes Reich mit den Shang an, das vom 16.-11. Jahrhundert vor Christus existierte. Bis vor ein paar Jahren war diese Zuordnung noch ein Määr, weil man nicht beweisen konnte, dass die Shang wirklich existiert haben. Mittlerweile hat man gesicherte archäologische Funde gemacht, die außerhalb Chinas ebenfalls geprüft und bestätigt wurden.
Die Shang siedelten im heutigen Gebiet der Städte Kaifeng, Loyang und Anyang am Gelben Fluss - was charakteristisch für die frühe Zivilisationsgeschichte Chinas ist. Diese Kultur wird als Hochkultur eingestuft, die ähnliche Herrschaftsfugen wie die Qin kannten - aber eher in einem kleineren Ausmaß wie die nachfolgenden Dynastien. Die Shang wurden von einem Herrscher regiert, den man mit Qin Shihuang-Di nicht vergleichen kann.
Qin Shihuang-Di war der erste Kaiser der Qin, das stimmt und hier tuacht auch das erste Mal der Begriff Sohn des Himmels auf, aber in seinen Methoden unterschied er sich nicht wirklich von den vorfolgenden Herrschern der Shang und der Zhou. Zumal die chinesischen Gelehrten die Aufgabe hatten, die vorangegangenen Herrschaft zu schmälern und zu beweisen, warum die Götter dem Kaiser die Gnade und das Mandat des Himmels wieder entzogen hatten. Die Qin waren wahre Meister in der Aufzeichnung verschiedenster Dokumente und Chronologien.
Vielleicht kann man Shihuang-Di wirklich als ersten chinesischen Kaiser bezeichnen, aber er war kein Chinese, sondern Qin und das ist ein gewaltiger Unterschied!