Wie läuft die Expansion einer Menschenpopulation ab?

Wenn Überbevolkerung kein Thema war

Es war damals vielleicht schon so, dass beim Jäger und Sammler aufgrund der Bevölkerungsentwicklung Rivalitäten entstanden, insofern ein "Revier" übernutzt war. Ich denke, dass dann die logische Konsquenz die Uebersiedlung in ein anderes Revier war, welches noch genug Jagdbeute bot. Trotzdem glaube ich, dass Ueberbevölkerung da nicht der passende Ausdruck ist: da müsste man schon heutige Slums oder Grossstädte nehmen, um von Ueberbevölkerung zu sprechen.

warum ist dann die Ausbreitung erfolgt?

Das ist eine gute Frage! Sie könnte eventuell durch ein Streben nach unberührten Jagdrevieren mit vordergründig unerschöpflich scheinenden Jagdbeutevorkommen verursacht worden sein. Es sind auch andere Thesen denkbar, z.B. dass Landbesitznahme ein religiöses Ziel war oder wie auch immer.

Beim "Gesondert betrachten" stimme ich Dir zu aber ich vermute eher ähnliche Schlußfolgerungen.

Dies kann durchaus sein, Aehnlichkeiten wird es durchaus gegeben haben. Bei den Kelten/Römern/Germanen/Griechen war aber das Motiv klar Besitzergreifung des Landes und die lokale indigene zu Untertanen zu machen (aus Bereicherungsgründen).

Ob dies in den beiden vorherigen Perioden ebenfalls so war, ist sehr fraglich. Ich denke, dass das Aufkommen von Bronze (und später noch Eisen) sowie von Streitwagen denjenigen Kulturen, welche hier einen grossen Technologievorsprung hatten, erst die Möglichkeit des Unterjochens anderer Völker ermöglicht hat.
 
Trotzdem glaube ich, dass Ueberbevölkerung da nicht der passende Ausdruck ist.
Es geht also um den Begriff "Überbevölkerung". Ich würde ihn dann gebrauchen, wenn es in einem Gebiet zu viele Menschen im Verhältnis zu den vorhandenen Ressourcen gibt.

Die Ressourcen für einen Jäger sind relativ klein, deshalb braucht er ein großes Revier pro zu ernährender Person. Jagt eine zweite Sippe demselben Mammut hinterher, ist eine davon schon zuviel. Es kommt zum Konflikt, zur Emigration oder zum Verhungern.

Dasselbe Gebiet bietet für Ackerbauern mehr Ressourcen, lässt also eine größere Bevölkerungsdichte zu. Bei einem Konflikt zwischen Jägern und Bauern gewinnen langfristig die Bauern, weil sie eine höhere Bevölkerungsdichte zusammenbringen.

Die Ressourcen können auch schwanken, etwa klimatisch bedingt, so dass aus einer angemessenen Bevölkerungsdichte schnell eine Überbevölkerung wird. Dadurch kommt es zum Konflikt...(s. o.).

In einer heutigen Großstadt kann die Bevölkerungsdichte sehr hoch sein, entscheidend ist, welche der Ressourcen sich als limitierend auswirkt. Die Ernährung ist es in der Regel nicht, aber irgendwann wird es als eng empfunden. Auslöser kann z. B. die Zahl der Wohnungen, Arbeitsplätze oder Parkplätze, oder aber der aggressionsauslösende Mindestabstand zwischen zwei Individuen oder Banden oder vieles andere mehr sein. Alle diese Faktoren kann man natürlich immer weiter ausbauen, dann wird aus der Überbevölkerung wieder eine angemessene Bevölkerungsdichte. Das absolute Maximum bleibt noch auszutesten.
 
Halten wir fest, dass der Mensch vor einiger Zeit noch nicht überall verbreitet war. Er war außerdem Wildbeuter. Wildbeuter weisen eine sehr geringe Bevölkerungsdichte auf, die mit ihrerer Lebensweise zusammenhängt. Wildbeuter weichen sich bevorzugt aus, wenn es zu Konflikten kommt. Wenn sich Wildbeuter vermehren, diffundieren sie also einfach nach außen weg. Ich sage bewusst "diffundieren" und klammere die Kulturperspektive aus, da ich das Ganze von weit oben aus der Vogelperspektive betrachten möchte. Und von oben sieht es eben wie Diffusion aus. Da sind winzige Pünktchen, die mehr werden und gleichzeitig versuchen, die Abstände zueinander konstant zu halten (-> Bevölkerungsdichte). Mehr Pünktchen bei gleichem Abstand zueinander ergeben eine Vergrößerung der Punktewolke.

Wir wissen auch, was passiert, wenn es für die Punktewolke keinen weiteren Platz für eine Ausdehnung gibt. Entweder (1) stellt sich die Vermehrung ein. Oder (2) die Abstände zwischen den Punkten werden kleiner (-> Zunahme der Bevölkerungsdichte), was aber nur geht, wenn der Übergang vom Wildbeutertum zum Bauerntum möglich ist.
Letzteres ist an mehreren Orten geschehen, aber lange nach dem Phänomen, das hier zur Diskussion steht. Für die Phase der Expansion des H.S. kommt also allenfalls die erste Möglichkeit in Betracht, also die Kontrolle der Bevölkerungszahl bei Beibehaltung der wildbeuterischen Lebensweise.

Denken wir uns das Bild der Punktewolke in Afrika (70.000 vor heute). Wir schauen aus dem Weltall drauf. Ganz am Ende wird diese Punktewolke, bei etwa gleichen Abständen zwischen den einzelnen Punkten, (fast) über die ganze Welt verteilt sein (15.000 vor heute). Meine Ausgangsfrage war im Prinzip, ob sich die Punkte dieser Wolke gleichmäßig vermehren oder ob die Wolke irgendwann eine Größe erreicht, die eine Diffusion aus dem Zentrum an die entfernten Ränder nicht mehr möglich macht, so dass die Wolke im Zentrum stabil wird und nur noch an den Rändern eine Vermehrung stattfindet.

Dazu eine Überlegung. Da sich der Mensch in relativ kurzer Zeit über die gesamte Erde ausgebreitet hat, können wir davon ausgehen, dass der Mensch in der Lage war, unter sich schnell wechselnden räumlich-klimatischen Bedingungen eine relativ konstante Vermehrung aufrecht zu erhalten. 50.000-60.000 Jahre haben ausgereicht, um den gesamten Erdball von Afrika aus zu bevölkern (2000-2400 Generationen bei 25 Jahren Generationszeit). Gehen wir von 10 Tausend Menschen in Afrika aus, mit denen alles begann. Legen wir eine geringe Vermehrungsrate von 1,1 pro Generation fest. Wenn sich die gesamte Punktewolke vermehrt, haben wir nach nur 100 Generationen schon eine Population von 138 Millionen!

Schlussfolgerung: Es hat sich wohl nicht die gesamte Population vermehrt, sondern nur ein Teil davon. Logischerweise der Randteil, wo die Abwanderung noch möglich war.
Das Zentrum der Punktewolke war also stabil hinsichtlich der dort vorhandenen Anzahl der Punkte. Dass dort Positionen getauscht wurden, ist klar, aber das sind nur Verschiebungen, die für die Betrachtung der Expansion uninteressant sind.

Wie breit ist nun der Rand der Punktewolke, an dem die Vermehrung voranschreitet?
Schauen wir uns die Organisation der Wildbeuter an.* Ca. 25 Personen bilden eine Gruppe. Mehrere Gruppen bilden eine regionale Gruppe von 100-200 Personen. Eine Kultureinheit ("dialectical unit") vereint eine oder mehrere regionale Gruppen und besteht aus 200-800 Personen. Die Kultureinheit bildet eine ethnisch-linguistische Einheit. Wird eine Kultureinheit größer als 1000 Personen, teilt sie sich. Zwischen den Kultureinheiten beginnen bereits die Sprachbarrieren. Kultureinheiten sind endogam, d.h. sie heiraten unter sich und nicht nach außen weg. Die einzelnen Gruppen bewandern ihr Gebiet innerhalb des Kultureinheitgebietes ab, scheren in Notzeiten in Gebiete anderer Gruppen ab, aber wiederum innerhalb des eigenen Kulturgebietes.

Die Bevölkerungsdichte der Wildbeuter liegt bei 0,01-0,2 Personen/qkm.** Für eine Kultureinheit mit 500 Personen ergibt das 2500-50.000 qkm Stammesgebiet. Das sind 50-220 km Breite/Höhe bei einer quadratischen Fläche. Natürlich sind die Stammesgebiete nicht quadratisch, aber als Orientierung mag die Größenordnung hilfreich sein. Gehen wir von der unteren Grenze aus, also von einem 50x50 km Gebiet pro Kultureinheit (Begründung: die obere Grenze gilt eher für Wildbeuter in Wüstenregionen, während die untere Grenze sich eher bei Küstenbewohnern findet).

Klar ist, dass die Kultureinheit am Rande (A) sich ungehindert vermehren und abwandern kann. Alle paar Generationen verdoppelt und teilt sie sich. Die Kultureinheit dahinter (B) muss schon ein fremdes Stammesgebiet überqueren (das von A), um freies Land zu erreichen. Bei 50 km dürfte das aber noch machbar sein. Die vom Rand aus gesehen dritte Einheit (C) muss schon 100 km und zwei fremde Stammesgebiete durchqueren. Technisch kein Problem. Aber woher soll sie das Wissen haben, dass dort noch freies Land ist? Jede Kultureinheit entwickelt eine eigene Sprache und der Kontakt zwischen den Kultureinheiten ist stark begrenzt. Trotz allem könnte C ja mal bei B fragen: "Ey, ist hinter euch freies Land?" Und B wird antworten: "Ney, da ist A". Es wird bereits kompliziert.

Meine These: Es sind 1-3 Kultureinheiten vom Rand aus, die für die Vermehrung sorgen. Hinter ihnen hört der Spaß auf. Das wären also nur jeweils ca. 1000 Menschen, die an der Ausbreitung beteiligt sind.
Bei Bevölkerungsvermehrung mit Faktor zw. 1,1 und 1,3 sind es 3-7 Generationen, die für eine Verdopllung dieser Tausend notwendig sind. Das wären pro Jahrhundert also 100 km, bzw. 1 km pro Jahr. Wenn ich das beim Blick in den Atlas grob überschlage, komme ich zwischen Afrika und Südamerika auf ca. 40.000 Kilometer entlang der Küste. Das passt also sehr gut zu der Modellrechnung. Ich bin selbst überrascht, die Berechnungen sind nicht vorbereitet, sondern gerade spontan beim Post-Schreiben entstanden.

Nun beschreibt das Modell natürlich nicht die reale Ausbreitung. Man kann an vielen Parametern vom angenommenen Durchschnitt in die ein oder andere Richtung schrauben, was im Detail zu unterschiedlichen Mustern führen wird. Aber ich wage in diesem Modell schon den Grundmechanismus der Expansion zu erkennen. Die theoretischen Überlegungen werden von den Zahlen gut unterfüttert.

* Helbling - Theorie der Wildbeutergesellschaft
** Helbling - Tribale Kriege
 
Die Ressourcen für einen Jäger sind relativ klein, deshalb braucht er ein großes Revier pro zu ernährender Person. Jagt eine zweite Sippe demselben Mammut hinterher, ist eine davon schon zuviel. Es kommt zum Konflikt, zur Emigration oder zum Verhungern.

Es stellt sich die Frage, ob die Leute damals verhungert sind: ich vermute, dass sie unterernährt waren, dadurch geschwächt und dann vielleicht durch eine Krankheit wie z.B. Lungenentzündung gestorben sind. Zugegeben, das ändert nichts am Umstand, dass sie gestorben sind.

Unterernährung lässt sich anhand von Skeletten feststellen, dann müsste man dies anhand der Skelette feststellen können (Skelette aus jener Zeit dürfte es genug geben).

Für mich stellt sich noch die Frage, ob die Leute - gerade aus dem Umstand, dass es ansteckende Krankheiten gab - vielleicht sich genau deswegen in eine (mehr oder weniger freiwilligen) Diaspora begeben haben.


Wie breit ist nun der Rand der Punktewolke, an dem die Vermehrung voranschreitet?
Schauen wir uns die Organisation der Wildbeuter an.* Ca. 25 Personen bilden eine Gruppe. Mehrere Gruppen bilden eine regionale Gruppe von 100-200 Personen. Eine Kultureinheit ("dialectical unit") vereint eine oder mehrere regionale Gruppen und besteht aus 200-800 Personen. Die Kultureinheit bildet eine ethnisch-linguistische Einheit. Wird eine Kultureinheit größer als 1000 Personen, teilt sie sich. Zwischen den Kultureinheiten beginnen bereits die Sprachbarrieren. Kultureinheiten sind endogam, d.h. sie heiraten unter sich und nicht nach außen weg. Die einzelnen Gruppen bewandern ihr Gebiet innerhalb des Kultureinheitgebietes ab, scheren in Notzeiten in Gebiete anderer Gruppen ab, aber wiederum innerhalb des eigenen Kulturgebietes.

Vermutlich liegst Du mit Deinen Zahlenbeispielen gar nicht so schlecht. Was jetzt die Dialektbildung anbelangt: da dürften die lokalen Hindernisse (Bergketten, grosse Flüsse) wohl einen erheblichen Einfluss gehabt haben: solche Hindernisse haben die Entstehung eigener Dialekte gefördert.

Wenn man z.B. ein Beispiel wie Ungarn (sorry, aus dem Mittelalter, aber trotzdem exemplarisch): hier hat eine - von extern aus herkommende Bevölkerungsgruppe (die Magyaren) eine bereits vorhandene, indogermanisch sprechende indigene Bevölkerung so dominiert, dass sie die externe Sprache (Ungarisch) annahmen.
Herrschaftsstrukturen haben hier letztendlich die Sprachentwicklung stark beeinflusst.

Gleiches gilt z.B. für das Aostatal: es war lange Zeit unter savoyischer Herrschaft. Deshalb sprechen dort immer noch einige Bevölkerungsteile französisch, obwohl wir uns hier in Italien befinden (insbesondere in den Bergdörfern, zentrale Orte sind eher in Richtung Italienisch "aufgeweicht").

Ebensolches gilt für die ehemaligen Keltengebiete, römisch eroberten Gebiete (und natürlich noch andere eroberte Gebiete): hier wurde vermutlich bewusst eine Politik der (kulturellen und sprachlichen) Dominanz gepflegt mit quasi subversiven Umsiedlungen, damit die beiden Kulturen in einer neuen gemeinsamen, meist natürlich von der dominierenden Macht geprägten Kultur aufgingen.
Die französischsprachige Schweiz nennt sich noch heute Romandie, wobei das Roman für Romanen = Römer steht. Ebensolches gilt für die Rätoromanen (rumantsch = die Sprache der Rätoromanen, wobei ruman für Römer, römisch steht).

Ob es zu Wildbeuterzeit ähnlich grosse Sprachgebiete gab, ist fraglich. Ich könnte mir vorstelle, dass damals die Sprache der Ernährung wohl wichtiger war. Wildbeuter waren meist in Gruppen, die ziemlich unabhängig voneinander waren (davon gehe ich aus). Somit ist die sprachliche Verständigung etwas weniger wichtig.
Auch gehe ich davon aus, dass es damals unschöne Sachen wie Frauenraub gab. Man denke dabei auch an den Raub der Sabinerinnen aus römischer Zeit.
Nebst der Ernährungsfähigkeit des Mannes dürfte auch seine Stärke eine Rolle gespielt haben.

Was die Vermehrung anbelangt: es gibt noch einen Punkt der genetischen Ergänzung: es gibt Wissenschaftler, die behaupten, dass wir heute noch riechen können, wer genetisch zu uns gut passt, um das Erbgut optimal zu ergänzen. Falls dies zutreffen sollte, wäre dies früher auch der Fall gewesen.

Bei der Auswahl der Partnerin durch den Mann dürften wohl auch früher ästhetische Ueberlegungen im Vordergrund gestanden haben (die Sprache betrachte ich für die damalige Zeit als zwar nicht unwesentlich, insgesamt aber als sekundär. Man kann sich ja immer noch gegenseitig assimilieren).

[Klammerbemerkung: es gibt heute Ehen zwischen Westeuropäischen Männern und Thaifrauen, wo beide einander nicht verstehen können aus mangelnder gegenseitiger Sprachkenntnis. Das soll aber trotzdem klappen, wobei es mit der Zeit zu einer Assimilierung kommen dürfte].

Wenn wir nun Kulturen nehmen, die stark landwirtschaftlich geprägt waren (nehmen wir z.B. die Babylonier, welche gemeinsam geerntet haben und dann die Ernte an alle gerecht verteilt haben), dann entsteht vielmehr eine gemeinsame Kultur und Sprache.

Handel (inklusive Landwirtschaft) sowie gemeinsame religiöse Rituale dürften bei der Sprachgemeinsamkeit, Sprachverbreitung eine zentrale Rolle gespielt haben.
 
Hallo!

Meine Ausgangsfrage war im Prinzip, ob sich die Punkte dieser Wolke gleichmäßig vermehren oder ob die Wolke irgendwann eine Größe erreicht, die eine Diffusion aus dem Zentrum an die entfernten Ränder nicht mehr möglich macht, so dass die Wolke im Zentrum stabil wird und nur noch an den Rändern eine Vermehrung stattfindet.
Ich denke, das trifft wohl so ähnlich zu.
Die ausgewanderten HS sollen ja genetisch einander ähnlicher sein als die "daheimgebliebenen" Afrikaner untereinander. Also wird wohl in Afrika schon so eine Art Gleichgewichtszustand bestanden haben, in dem der Kontinent gleichmäßig unter relativ isolierten Gruppen aufgeteilt war und diese sich dann (bis auf die Auswanderer) nicht mehr weiter vermehrt haben.
Die im nordöstlichen Afrika lebenden Gruppen waren die einzigen, die einen Weg (Korridor) frei hatten, um sich weiter zu verbreiten. Davon ist wohl eine Gruppe zuerst entlang der Küsten nach Australien, etwas später dann die anderen Richtung Binnenland (Israel-Kleinasien-Europa) gewandert.

edit: Ich habe grade eine Artikelserie gefunden, die vieleicht ganz interessant ist: http://www.g-o.de/index.php?cmd=suchen&suchtext=Out of AFrica
Muß ich aber selber erstmal lesen, wenn ich mehr Zeit habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Davon ist wohl eine Gruppe zuerst entlang der Küsten nach Australien, etwas später dann die anderen Richtung Binnenland (Israel-Kleinasien-Europa) gewandert.

Die genetischen Daten zeigen, dass es nur eine Auswanderung gab, die zunächst von Eritrea in den Jemen führte. Die relativ alten Sapiens-Funde in Israel betreffen einen gescheiterten Versuch.
 
Das hieße, dass alle Eurasier von derjenigen Population abstammen muss, die aus Afrika auswanderte aber nicht in Australien ankam. Umso schwerer fällt es mir allerdings, mir vorzustellen, dass diese die asiatische Südküste nicht verlassen haben sollen. Irgendwo müssen doch diejenigen Ethnien hergekommen sein, die dann "aus der Tiefe des Raumes" kommend diese ersten Siedler wieder verdrängt haben.
 
Die ursprünglichen Auswanderer werden im Typus den südasiatischen Urbevölkerungen geglichen haben (Weddas, Andamanen). Diese wurden dann später von ihren eigenen Nachfahren weitgehend verdrängt.
 
Das hieße, dass alle Eurasier von derjenigen Population abstammen muss, die aus Afrika auswanderte aber nicht in Australien ankam.

Ja, über Nahen Osten, Irak usw. Richtung Zentralasien und dann später nach Süden und Osten eine Besiedlungswelle, und über Israel und den Balkan nach Nordwesten die andere Welle. Aus der nord-östlichen sind dann die heutigen Zentral- und Ost-Asiatischen Völker entstanden, die sich sozusagen "von hinten" dann zur Küste vorgearbeitet haben.
Aus der nord-westlichen sind dann die Europäer entstanden.
 
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