Ich misstraue diesen genetischen Studien - vor allem der Interpretation der Daten - noch immer ein bisschen. Aber angenommen, sie seien korrekt interpretiert und 37 % der patrilinearen DNS könne als "griechisch" identifiziert werden, so ist doch zu fragen, in welchem Zeitraum diese DNS in den sizilianischen Bevölkerungspool gekommen ist und lässt darüber hinaus keine Rückschlüsse darauf zu, wie lange die sizilianische Bevölkerung nach der Hinzufügung dieses Elements noch griechischsprachig war. Das wäre eine überschätzende Verkennung der Möglichkeiten der Geschichtsforschung mittels genetischer Daten.
Hier ist der Link von Silesia, die Diss. aus England, sehr viel aufschlussreicher: Ein Nebeneinander von Griechisch und Latein ist dabei auf Sizilien seit der Spätzeit der Republik nachweisbar, und zwar anhand Cicero und diverser lateinischer und griechischer Inschriften während der gesamten Antike, auch über die germanischen Phasen hinaus, wobei die Verwaltung der Insel wohl immer lateinisch war. Die griechischen Siedler, die im Zuge der byzantinischen Rückeroberung auf die Insel kamen, waren demnach nicht in einer absoluten sprachlichen Diaspora, andererseits sollten sie auch, zumindest wenn sie sich an ihre Verhaltensnorm hielten, wenig bis gar keinen Input in den Genpool der Insel gegeben haben (das Zölibat monastischer Gemeinschaften bestand ja schon früher als das für alle Priester der römisch-katholischen Kirche gültige, was uns meist als erstes einfällt). Was nun die Flucht aus durch die arabische Expansion verloren gegangenen Gebieten angeht, so dürfte da der Input recht klein sein, weil das Gros der Bevölkerung und selbst Teile der Führungsschichten vor Ort geblieben sein dürften. Gerade die islamische Frühzeit zeigt eine weitgehende Toleranz und auch die Notwendigkeit dieser Toleranz.
Hier ist der Link von Silesia, die Diss. aus England, sehr viel aufschlussreicher: Ein Nebeneinander von Griechisch und Latein ist dabei auf Sizilien seit der Spätzeit der Republik nachweisbar, und zwar anhand Cicero und diverser lateinischer und griechischer Inschriften während der gesamten Antike, auch über die germanischen Phasen hinaus, wobei die Verwaltung der Insel wohl immer lateinisch war. Die griechischen Siedler, die im Zuge der byzantinischen Rückeroberung auf die Insel kamen, waren demnach nicht in einer absoluten sprachlichen Diaspora, andererseits sollten sie auch, zumindest wenn sie sich an ihre Verhaltensnorm hielten, wenig bis gar keinen Input in den Genpool der Insel gegeben haben (das Zölibat monastischer Gemeinschaften bestand ja schon früher als das für alle Priester der römisch-katholischen Kirche gültige, was uns meist als erstes einfällt). Was nun die Flucht aus durch die arabische Expansion verloren gegangenen Gebieten angeht, so dürfte da der Input recht klein sein, weil das Gros der Bevölkerung und selbst Teile der Führungsschichten vor Ort geblieben sein dürften. Gerade die islamische Frühzeit zeigt eine weitgehende Toleranz und auch die Notwendigkeit dieser Toleranz.