Besonders die ausschließlich oder vornehmlich
von Vegetabilien lebenden Menschen haben ein
starkes Bedürfnis nach Kochsalz, denn obwohl
die pflanzlichen Nahrungsmittel in der Regel auch
Natrium und Chlor enthalten, so ist doch die
Menge dieser für die Erhaltung des Lebens wich-
tigen Stoffe in den Pflanzen zu gering, um nicht
einer besonderen Zufuhr von Salz zu bedürfen.
Die animalischen Nahrungsmittel dagegen sind
weit reicher an Natrium und Chlor, weshalb auch
jene Völker, die tierische Produkte in ausgiebigem
Maße genießen, den Zusatz von Salz zu ihren
Speisen teilweise ganz entbehren können oder
doch nicht so viel von diesem Zusatz brauchen
als die vegetarischen Völker.
(...)
Die Stämme, bei
denen eine Zufuhr von Kochsalz im Trinkwasser
nicht stattfindet, sind gezwungen, solches ihrem
Körper auf andere Weise zuzuführen. Welche
Mittel dabei angewendet werden, schildert Springer
in seinem Buclie anschaulich. Es sei hier nur
erwähnt, daß gewisse Hirtenvölker das Salz durch
Rinderblut oder Rinderharn ersetzen. Die Stämme,
die über reichliche Fleischnahrung verfügen, kön-
nen das Salz ganz entbehren,