Das ist ein mächtiger Wust an Fragen.
3) zu der SPD
Wie standen die eigentlich in Beziehung zu Wilhelm II., bzw welche Rolle spielten sie im wilhelminischen Reich?
Eigentlich hatten sie doch nur steigende Wahlergebnisse.. wurden aber trotzdem von Wilhelm II. nicht gern gesehen.
War dort sonst noch etwas bedeutendes?
Wilhelm war schon wegen seiner inneren Einstellung für "Ordnung und Sitte" gegen die "gottlose" SPD.
Allerdings wollte er auch ein Kaiser aller Deutscher, also auch der armen sein. Deshalb wurden unter seiner Herrschaft zahlreiche soziale Reformen erlassen. Hauptgrund dieser war allerdings, der SPD das Wasser abzugraben.
Kurze Aufzählung:
1889: Gesetz betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung vom 22. Juni (für Arbeiter)
1890: Aufhebung des Sozialistengesetzes
1890: Gründung von 31 Versicherungsanstalten – Vorläufer der Landesversicherungsanstalten
(LVA)
1891: Auszahlung der ersten Renten an dauernd Erwerbsunfähige und an Arbeiter über 70 Jahre
1891: Arbeiterschutzgesetz vom 1. Juni (23. Novelle zur Reichsgewerbeordnung) mit Frauenschutz,
eingeschränkter Nachtarbeit, Sonntagsruhe und Kinderschutz
1891: Einführung der staatlichen Gewerbeaufsicht
1891: Zulassung freiwilliger Arbeiterausschüsse in Betrieben
1891: Verbot der Sonntagsarbeit in Industrie und Handwerk
1892: Novellierung des Krankenversicherungsgesetzes mit Erweiterungen der Versicherungspflicht
(Ausweitung auf Familienangehörige)
1895: Verbot der Sonntagsarbeit für das Handelsgewerbe.
1899: Invalidenversicherungsgesetz
1901: Förderung des Arbeiterwohnungsbaus
1905: Arbeiterausschüsse werden in Bergbaubetrieben zur Pflicht
1908: Höchstarbeitszeit, keine Nachtarbeit für Frauen und Jugendliche
1911: Reichsversicherungsordnung (RVO)
1911: Einführung der Hinterbliebenenrente
1911: Versicherungsgesetz für Angestellte
1911: Hausarbeitsgesetz (Regelung der Heimarbeit)
1916: Herabsetzung des Renteneintrittsalters für Arbeiter von 70 auf 65 Jahre
1916: Herabsetzung des Renteneintrittsalters für Frauen auf 60 Jahre