Wohlstand der Schweiz

HildegardOberulla

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Wieso ist sie Schweiz so reich? Woher kommt ihr Wohlstand? Wie wird dieser Wohlstand an den einzelnen weitergegeben? Wieso geht es den Ottonormalleuten dort finanziell besser als in anderen europäischen Ländern?
 
Die Schweiz war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein tatsächlich ein recht armer Agrarstaat. In ländlichen Regionen herrschte solche Not, dass es dort zur sogenannten Verdingung kam: Familien gaben ihre Kinder als billige Arbeitskräfte an reiche Bauern und Fabrikbesitzer weiter, um diese wenigstens zu versorgen. Erst 1960 wurde die Praxis endgültig abgeschafft.

Reich wurde die Schweiz aus drei Gründen:

1. Politische Stabilität. Die Schweiz war im 20. Jahrhundert stets neutral, sie entging den großflächigen Zerstörungen und Opfern, die in den Weltkriegen über ihre Nachbarn kamen, und sie war immer eine Demokratie. Außerdem wird die Schweiz seit vielen Jahrzehnten nach dem Konkordanzprinzip regiert, d.h. es gibt keine Regierung und Opposition nach deutschem Muster, sondern im Grunde eine ständige Allparteienregierung. So werden große Umwälzungen und Streitereien vermieden. Das alles schafft beste Voraussetzungen für eine langfristige positive Entwicklung.

2. Wirtschaftsliberalismus. Die Schweiz hatte bis in die jüngste Vergangenheit ein absolutes Bankgeheimnis und sehr niedrige Steuersätze, es war deshalb stets attraktiv für reiche Ausländer und ausländische Unternehmen, ihr Geld in die Schweiz zu schaffen (Steuerflucht). Besonders während des Zweiten Weltkrieges machte sich das Bankgeheimnis in Verbindung mit der schweizerischen Neutralität bezahlt. Schweizer Banken fungierten damals als gewaltige Waschmaschinen für das Geld, das die Nazis durch die Enteignung der Juden und Ausbeutung der besetzten Gebiete verdient hatten.

3. Tourismus. Alle Alpenanrainer weisen die Gemeinsamkeit auf, dass ihre Bergregionen dank des Wintersports heute sehr wohlhabend sind; und die Schweiz liegt nun mal zu großen Teilen in den Alpen.
 
2. Wirtschaftsliberalismus. Die Schweiz hatte bis in die jüngste Vergangenheit ein absolutes Bankgeheimnis und sehr niedrige Steuersätze, es war deshalb stets attraktiv für reiche Ausländer und ausländische Unternehmen, ihr Geld in die Schweiz zu schaffen (Steuerflucht).

Das Schweizer Bankkonto ist ja nicht umsonst ein geflügeltes Wort geworden...

3. Tourismus. Alle Alpenanrainer weisen die Gemeinsamkeit auf, dass ihre Bergregionen dank des Wintersports heute sehr wohlhabend sind; und die Schweiz liegt nun mal zu großen Teilen in den Alpen.

Die Schweiz war einer der Vorreiter in Sachen Tourismus, als das im 19. Jh. mehr und mehr ein Ding wurde, lange bevor Skilaufen & Wintersport populär wurden.
 
Ja, etwa 40% der Fläche. Doch das meiste Geld wir im Mittelland erwirtschaftet, wo 80% der Leute leben...

Gruss Pelzer
Freilich. Der Tourismus ist nur ein Faktor, aber eben ein wichtiger. Auch vor dem Hintergrund, dass die Verdienstmöglichkeiten egalitärer verteilt sind. In Bayern bspw. wird der Großteil des Bruttoinlandsprodukts in den Großräumen München und Nürnberg erwirtschaftet, doch ist in den alpinen Landkreisen das durchschnittliche Haushaltseinkommen höher und die Einkommensschere geringer, weil der Tourismus weniger hierarchisch organisiert ist als z.B. das BMW-Hauptwerk.
 
Reich wurde die Schweiz aus drei Gründen:

Neben den von Dir genannten Gründen hat die Schweiz auch eine gut ausgebildete Bevölkerung, eine gute Infrastruktur und mit dem Schweizer Franken eine sehr stabile Währung. Mit Wasserkraft und Atomkraft verfügt die Schweiz auch über eine stabile und bereits weitgehend CO2-freie Stromversorgung und ist damit auch für die Zukunft gut aufgestellt.

Neben den Banken hat die Schweiz auch sehr viel Industrie. Laut Wikipedia ist die Industrieproduktion pro Kopf in Dollar gerechnet sogar deutlich größer als die in Deutschland, die ja selbst wieder schon höher ist als in den meisten anderen europäischen Staaten. In absoluten Zahlen gerechnet produziert die Industrie der Schweiz in etwa genauso viel wie die Niederlande (2012 etwa 100 Milliarden Dollar, ich nehme mal an, dass sich die Verhältnisse seitdem nicht dramatisch geändert haben). Eine wichtige Rolle spielt z. B. die Pharmaindustrie (Novartis und Roche), die Maschineindustrie (ABB) und die Nahrungsmittelindustrie (Nestlé, Lindt & Sprüngli) sowie die Uhrenindustrie.

Der Tourismus fällt schweizweit gesehen gar nicht so sehr ins Gewicht; 2015 betrug der Anteil am BiP 2,6%. Er ist aber natürlich sehr wichtig dafür, dass die Bergkantone wirtschaftlich nicht abgehängt werden. Im Kanton Graubünden z. B. beträgt der Anteil am BiP etwa 14%.

Schweiz – Wikipedia
 
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Freilich. Der Tourismus ist nur ein Faktor, aber eben ein wichtiger. Auch vor dem Hintergrund, dass die Verdienstmöglichkeiten egalitärer verteilt sind. In Bayern bspw. wird der Großteil des Bruttoinlandsprodukts in den Großräumen München und Nürnberg erwirtschaftet, doch ist in den alpinen Landkreisen das durchschnittliche Haushaltseinkommen höher und die Einkommensschere geringer, weil der Tourismus weniger hierarchisch organisiert ist als z.B. das BMW-Hauptwerk.

Es ist aber auch in der Schweiz so, dass der größte Teil des BiP in den größeren Städten und deren Umland erwirtschaftet wird und diese auch pro Kopf eine höhere Wirtschaftsleistung haben.

Beim BiP pro Kopf liegen z. B. die Kantone Basel-Stadt, Zug, Genf und Zürich vorne. Zug ist hier als Steueroase die Ausnahme. Das touristisch geprägte Wallis (bekannt durch Zermatt und das Matterhorn) liegt dagegen an vorletzter Stelle.

Liste der Schweizer Kantone nach Bruttoinlandsprodukt – Wikipedia
 
Das ist der gegenwärtige Stand, ja. Aber dem Fragesteller ging es ja um die historische Entwicklung.
 
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Felix Helvetia.

Spielt eigentlich an den glücklichen Schweizer Verhältnissen der Schweizer Franken als Weltreservewährung auch eine Rolle? Wenn die Schweiz Franken druckt, verschwinden die gerne unter Kopfkissen in Argentinien über den Balkan bis in die Zentralafrikanische Republik. Geldschein gedruckt, Gegenwert eingestrichen und niemand will mehr was von Dir. Klingt für mich auch als gewinnbringendes Geschäft.

Hat da jemand Ahnung, ob dieses Währungsphänomen der Schweiz Wohlstandsgewinn bringt?
 
Felix Helvetia.

Spielt eigentlich an den glücklichen Schweizer Verhältnissen der Schweizer Franken als Weltreservewährung auch eine Rolle? Wenn die Schweiz Franken druckt, verschwinden die gerne unter Kopfkissen in Argentinien über den Balkan bis in die Zentralafrikanische Republik. Geldschein gedruckt, Gegenwert eingestrichen und niemand will mehr was von Dir. Klingt für mich auch als gewinnbringendes Geschäft.

Hat da jemand Ahnung, ob dieses Währungsphänomen der Schweiz Wohlstandsgewinn bringt?
Eine interessante Frage. Ich würde vermuten, dass schweizer Schuldner wegen der Rolle des Franken als Reservewährung weniger Zinsen zahlen müssen (in realer Rechnung), als schweizer Anleger an Kapitalerträge bekommen, die international ihr Vermögen anlegen. Das ist jedenfalls ein wesentlicher Vorteil, der sich für die USA aus dem sogenannten exorbitant priviledge des Dollars als Weltleitwährung ergibt. Müsste man aber erst mal checken.
 
... der Schweizer Franken als Weltreservewährung auch eine Rolle? Wenn die Schweiz Franken druckt, verschwinden die gerne unter Kopfkissen in Argentinien über den Balkan bis in die Zentralafrikanische Republik. Geldschein gedruckt, Gegenwert eingestrichen und niemand will mehr was von Dir. Klingt für mich auch als gewinnbringendes Geschäft.
...
Dabei werden aber wohl eher die Finanzinstitute und nicht "die Schweizer" reich. Zumal diese Finanzinstitute ihre Steuern gerne anderswo entrichten.

Gruss Pelzer
 
Es gibt bestimmt viele Gründe, weshalb die Schweiz so reich ist. Für mich sind das die wichtigsten:
+ Wie schon erwähnt - keine Kriege und keine Expansionsgelüste.
+ die Schweiz war nie eine Monarchie/Diktatur. Sie wird dezentral verwaltet. Die «Macht» liegt auch heute vor allem bei den Kantonen und Gemeinden.
+ Die Schweizer Industrie war sehr früh international ausgerichtet; Maschinenbau, Textilindustrie, Chemie, Banken, usw. Das war für viele ausländische Industrielle/Erfinder ein Grund in die Schweiz zu kommen und ihre Werke da aufzubauen.

Heutzutage dürfe ein weiterer Grund für ihren Wohlstand der hohe Anteil von Einwanderern (ca. 30%) sein.

Gruss Pelzer
 
+ Wie schon erwähnt - keine Kriege und keine Expansionsgelüste.
Da müsste man vielleicht präzisieren, um ehrlich zu sein.

Die Schweiz war noch ein bettelarmer Agrarstaat, als Großbritannien durch Expansionismus zur größten und reichsten Macht der Geschichte aufstieg. Und auch Kriege schaden der Wirtschaft nicht – wenn man sie gewinnt.…
+ die Schweiz war nie eine Monarchie/Diktatur.
Du meinst die Schweiz unter der jetzigen politischen Verfassung. Die alte Eidgenossenschaft hatte schon quasi-aristokratische Züge, oder?
Sie wird dezentral verwaltet. Die «Macht» liegt auch heute vor allem bei den Kantonen und Gemeinden.
Ist eine dezentrale Verfasstheit Deiner Meinung nach ein Faktor, der die Entstehung von Wohlstand fördert?

Hintergrund der Frage: Im Falle der Schweiz war die dezentrale Ordnung natürlich stabilisierend und damit dem Wohlstand förderlich; anders wäre eine Koexistenz verschiedener Ethnien, Sprachen und Glaubensbekenntnisse auch kaum zu managen gewesen.

Doch ist Föderalismus bzw. Regionalismus notwendigerweise ein Standortvorteil? Interessante Frage. Kann man wahrscheinlich stundenlang diskutieren.
Heutzutage dürfe ein weiterer Grund für ihren Wohlstand der hohe Anteil von Einwanderern (ca. 30%) sein.
Auch diese Vermutung bietet Stoff für interessante Diskussionen. Nicht alle Einwanderungsgesellschaften profitieren gleich von Migranten. Und streng genommen stellt auch die Beobachtung, dass die schweizerische Wirtschaft heute ohne Menschen mit Migrationshintergrund sofort kollabieren würde, noch keinen Beweis dar, dass ihre historische Entwicklung von Immigranten abhing. Denn natürlich verändert auch die Migration an sich die Wirtschaftsordnung.
 
Da müsste man vielleicht präzisieren, um ehrlich zu sein.

Die Schweiz war noch ein bettelarmer Agrarstaat, als Großbritannien durch Expansionismus zur größten und reichsten Macht der Geschichte aufstieg.

Bis zur Niederlage in Marignano 1515 hatten die "alten" Eidgenossen schon Expansionsgedanken. Klar im 19. Jahrhundert war die Schweiz - hier vor allem die Landbevölkerung bettelarm. Die Hungersnot von 1815 führte dazu, dass viele Schweizer und ebenso Deutsche ihr Glück in den USA und in Russland suchten.

Und auch Kriege schaden der Wirtschaft nicht – wenn man sie gewinnt.… Du meinst die Schweiz unter der jetzigen politischen Verfassung. Die alte Eidgenossenschaft hatte schon quasi-aristokratische Züge, oder? Ist eine dezentrale Verfasstheit Deiner Meinung nach ein Faktor, der die Entstehung von Wohlstand fördert?

Ich gehe mal davon aus, Pelzer meinte den heutigen Bundesstaat den es seit 1848 gibt und nicht die alte Eidgenossenschaft oder die Helvetik.

Wenn du die Tagsatzung meinst, dann hier der Artikel aus dem Historischen Lexikon der Schweiz:
Tagsatzung
Wichtig bei den politischen Entscheidungen waren die Kantone. Ja und die hatten aristokratische Züge.

Hintergrund der Frage: Im Falle der Schweiz war die dezentrale Ordnung natürlich stabilisierend und damit dem Wohlstand förderlich; anders wäre eine Koexistenz verschiedener Ethnien, Sprachen und Glaubensbekenntnisse auch kaum zu managen gewesen.

Doch ist Föderalismus bzw. Regionalismus notwendigerweise ein Standortvorteil? Interessante Frage. Kann man wahrscheinlich stundenlang diskutieren. Auch diese Vermutung bietet Stoff für interessante Diskussionen. Nicht alle Einwanderungsgesellschaften profitieren gleich von Migranten. Und streng genommen stellt auch die Beobachtung, dass die schweizerische Wirtschaft heute ohne Menschen mit Migrationshintergrund sofort kollabieren würde, noch keinen Beweis dar, dass ihre historische Entwicklung von Immigranten abhing. Denn natürlich verändert auch die Migration an sich die Wirtschaftsordnung.

Ich erlaube mir aus dem letzten Absatz ein Thema zu eröffnen. Historische Wachstum der Wirtschaft dank Migration
 
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+ Wie schon erwähnt - keine Kriege und keine Expansionsgelüste.
+ die Schweiz war nie eine Monarchie/Diktatur. Sie wird dezentral verwaltet. Die «Macht» liegt auch heute vor allem bei den Kantonen und Gemeinden.


Die beiden Punkte kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Das Unterlassen größerer kriegersicher Auseinandersetzungen ist in Europa ja nun schon seit längerer Zeit kein Alleinstellungsmerkmal der Schweiz mehr.
Historisch wäre zu fragen, ob Krieg an und für sich grundsätzlich etwas ist, das gesamtgesellschaftlichen Wohlstand verhindert?

Natürlich sind Militärausgaben wirtschaftlich kein besonders produktiver Faktor, wegen der fehlenden Multiplikatoreffekte.
Ob aber Krieg an und für sich für den Wohltand ein Problem darstellt, entscheidet sich doch mehr oder weniger daran, ob er mit Erfolg geführt wird und ein Ergebniss zur Folge hat, von dem wirtschaftlich profitiert werden kann.

In Sachen Militärausgaben, würde ich die schweizerische Politik übrigens eher für fragwürdig und verschwenderisch halten.
Bei Lichte betrachtet, für was benötigt die Schweiz eigentlich noch eine Armee? abgesehen von Liechtenstein und Österreich, die man beide kaum zu fürchten hätte ist die Schweiz von NATO-Staaten umgeben.
Sollte sie militärisch mit diesen aneinander geraten, wäre das ohnedies nicht zu gewinnen.

In meinen Augen verausgabt die Schweiz jedes Jahr völlig unnötiger Weise Milliarden für eine Armee, die sie eigentlich auch abschaffen könnte und zieht durch den Wehrdienst jedes Jahr völlig unnötig Personalressourcen aus den produktiven Teilen der Wirtschaft ab.
Das sie sich hier besonders wirtschaftsfreundlich verhalten würde, sehe ich eigentlich eher nicht.


Und was das Thema Diktaturen angeht, woher kommt eigentlich die Vorstellung, dass eine Diktatur grundsätzlich problematisch für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes sein müsste?
Ich möchte jetzt nicht mit den Ölstaaten argumentieren, weil deren wirtschaftlicher Erfolg vor allem auf Rohstoffexport beruht, was keine beseondere Entwicklungsleistung voraussetzt.

Schaut man sich aber Südkorea und Taiwan im letzten Jahrhundert einmal an, durchlaufen die beide einen rasanten Modernisierungsprozess und ebenso rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, während die vorhandenen politischen Systeme in dieser Zeit eher repressiv ud jedenfalls nicht besonders liberal und demokratisch, dafür aber mitunter ziemlich zentralistisch waren.
In Südkorea gab es (Fünfjahrespläne) bis in die 1970r Jahre hinein dezedierte Elemente einer politisch gesteuerten Kommandowirtschaft.
Demokratisierung hat in beiden Ländern erst ab den 1880er Jahren wirklich eingsetzt, die Wurzeln des wirtschaftlichen Erfolgs sind älter.
 
Die beiden Punkte kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Das Unterlassen größerer kriegersicher Auseinandersetzungen ist in Europa ja nun schon seit längerer Zeit kein Alleinstellungsmerkmal der Schweiz mehr.

Hier triften wir in die aktuelle Tagespolitik ab.

Historisch wäre zu fragen, ob Krieg an und für sich grundsätzlich etwas ist, das gesamtgesellschaftlichen Wohlstand verhindert?

Dazu gibt es sicher historische Beispiele aus den beiden Weltkriegen. Oder noch weiter zurück der Dreissigjährige Krieg.

Natürlich sind Militärausgaben wirtschaftlich kein besonders produktiver Faktor, wegen der fehlenden Multiplikatoreffekte.
Ob aber Krieg an und für sich für den Wohltand ein Problem darstellt, entscheidet sich doch mehr oder weniger daran, ob er mit Erfolg geführt wird und ein Ergebniss zur Folge hat, von dem wirtschaftlich profitiert werden kann.

Auch hier gibt es sicher historische Beispiele - erster und zweiter Weltkrieg.

In Sachen Militärausgaben, würde ich die schweizerische Politik übrigens eher für fragwürdig und verschwenderisch halten.
Bei Lichte betrachtet, für was benötigt die Schweiz eigentlich noch eine Armee? abgesehen von Liechtenstein und Österreich, die man beide kaum zu fürchten hätte ist die Schweiz von NATO-Staaten umgeben.
Sollte sie militärisch mit diesen aneinander geraten, wäre das ohnedies nicht zu gewinnen.

In meinen Augen verausgabt die Schweiz jedes Jahr völlig unnötiger Weise Milliarden für eine Armee, die sie eigentlich auch abschaffen könnte und zieht durch den Wehrdienst jedes Jahr völlig unnötig Personalressourcen aus den produktiven Teilen der Wirtschaft ab.
Das sie sich hier besonders wirtschaftsfreundlich verhalten würde, sehe ich eigentlich eher nicht.

Tagespolitik. Nur soviel das Volk entscheidet darüber. Abstimmungen über Schweiz ohne Armee hatten wir auch schon.


Und was das Thema Diktaturen angeht, woher kommt eigentlich die Vorstellung, dass eine Diktatur grundsätzlich problematisch für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes sein müsste?
Ich möchte jetzt nicht mit den Ölstaaten argumentieren, weil deren wirtschaftlicher Erfolg vor allem auf Rohstoffexport beruht, was keine beseondere Entwicklungsleistung voraussetzt.

Schaut man sich aber Südkorea und Taiwan im letzten Jahrhundert einmal an, durchlaufen die beide einen rasanten Modernisierungsprozess und ebenso rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, während die vorhandenen politischen Systeme in dieser Zeit eher repressiv ud jedenfalls nicht besonders liberal und demokratisch, dafür aber mitunter ziemlich zentralistisch waren.
In Südkorea gab es (Fünfjahrespläne) bis in die 1970r Jahre hinein dezedierte Elemente einer politisch gesteuerten Kommandowirtschaft.
Demokratisierung hat in beiden Ländern erst ab den 1880er Jahren wirklich eingsetzt, die Wurzeln des wirtschaftlichen Erfolgs sind älter.

Auf welche Kosten? - ich sag hier nur Verletzung von Menschenrechten, Verfolgung von Minderheiten etc.
 
Bis zur Niederlage in Marignano 1515 hatten die "alten" Eidgenossen schon Expansionsgedanken.

Wenn ich das einmal fragen darf, weil es mich gerade interessiert, wie steht es bei historischen schweizerischen Expasionsgedanken eigentlich mit der Problematik Mühlhausen?

Die Stadt blieb ja, wenn ich das richtig im Kopf habe bis zu den Revolutionskriegen und der Napoléonik teil der schweizerischen Eidgenossenschaft, war aber territorial vom restlichen schweizer Gebiet abgeschnitten.

Gab es denn mal schweizerische Bestrebungen das eigene Territorium ins südliche Elsass auszudehnen um einen auch territorialen Anschluss Mühlhausens an die Eidgenossenschaft zu ermöglichen?
 
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