Zeitzeugenbefragung

Wie musst du das Interview machen? Ist es schriftlich, also du schickst den Zeitzeugen deine Fragen und sie müssen schriftlich antworten? Oder machst du Tonaufnahmen?

 

Erst mal solltest Du klären, wie alt die befragte Person ist, dann wie die Person zu DDR stand. War sie Funktionär im Parteiapparat, unpolitisch, oppositionell? (um nur mal drei Varianten zu nennen). Natürlich welchen Beruf die Person ausübte, ob sie zufrieden war oder unzufrieden, verheiratet, Kinder etc. Insbesondere wenn die Person unzufrieden war, kannst Du fragen, warum. Ob das politische, wirtschaftliche oder persönliche Gründe hatte. Welche Wünsche die Person hatte (und ob sie sich diese nach der Wende erfüllt hat bzw. erfüllen konnte).
Auch wenn das weniger für die Themenstellung bedeutend ist, solltest Du vielleicht auch danach fragen, wie sich das Verhältnis der Person seit 1989/90 a) zur DDR und b) zur BRD verändert hat. Mit dieser Frage könntest Du evtl. unbeabsichtigte Widersprüche aufdecken, die sich z.B. durch unvorhergesehene Enttäuschungen oder Karrierebrüche etc. nach der Wende aufgebaut haben.

So ein Interview entwickelt aber auch u.U. eine Eigendynamik, so dass Du sicher im Verlauf des Interviews noch auf weitere Fragen kommst.

Mehr Arbeit, aber durchaus sinnvoll, ist ein zweiter Interviewtermin: Nach dem ersten Interview wertest Du die Antworten aus und schreibst Dir dort, wo noch Fragen auftauchen, Widersprüche offensichtlich werden etc., diese auf und hakst nach.