Zitierregel: Fussnote im Zitat

[ ;) ] Auf Rändern und Kopf kann man 3 verschiedene Kommentare abdrucken. Fußnoten kann man auch noch aufteilen, man denke an die Varianten in den MGH. Und irgendwas passt noch in die Endnoten. Und Abbildungen haben immer an weit entfernten Stellen platziert zu werden. [/ ;) ]

Ich schreibe selten in Bücher, aber bei manchen Handexemplaren lässt es sich kaum vermeiden. Da stören Randnoten. Manchmal sind sie aber in der Tat angenehmer.
 
Randnoten gibt's hier in Deutschland eher in Ausstellungskatalogen oder teilweise in Lehrwerken. Die Endnoten-Geschichte ist in den angelsächsischen Ländern so verbreitet, weil man dort an Verlage Texte gibt, die diese Bücher auch verkaufen an Leser. Dort muss keine Diss veröffentlicht werden. Die kannst Du 10 oder 20 Jahre im Schrank lassen und in der Zeit zu was Besserem, halbwegs Lesbarem umarbeiten.

In Deutschland musst Du schnell raushauen, um den Grad führen zu können. In der Historie aber werden nur gedruckte Bücher rezipiert. Veröffentlichst Du nicht auf Papier, hast Du Deinen Text weitgehend für die Tonne geschrieben. Fiches oder Uploads von Uni-Servern werden selten gelesen. Fast wie nicht existent.

Das heißt, auch schlechte Dissen gehen an Verlage, die dann viel Geld verlangen für die Herstellungs- und Lagerkosten. Das Zeug verkauft sich oft über Jahrzehnte nicht ab. Gerade so Zeug mit Blähfußnoten und minimalem Haupttext. Die Bibliographie-Philie ist schon sehr ausgeprägt hierzulande. In den Propädeutica der Proseminare wird Schreiben oder Gliedern nicht vermittelt, Fußnoterei und Zitieren dagegen schon.

In England dagegen musst Du jede Woche paar Bücher lesen und gute Essays dazu schreiben, in Frankreich schreibt man Aufsätze, in vier oder sechs Stunden Prüfung, aus dem Kopf. In beiden Fällen wird auf korrektes Zitieren keinen oder nur untergeordneten Wert gelegt. Das setzt sich dann auch in den späteren Arbeiten fort.

Vielleicht könnte man's auf die Formel bringen: Die Deutschen können am besten belegen, die Franzosen strukturieren und die Engländer schreiben. Es sind verschiedene verschiedene Traditionen.
 
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